Heer
Amtshilfe nach dem Hochwasser

Verteidigungsministerin besucht Pionierschule in Ingolstadt

Verteidigungsministerin besucht Pionierschule in Ingolstadt

Datum:
Ort:
Ingolstadt
Lesedauer:
3 MIN

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Die vielen Fähigkeiten der Pioniertruppe sind wertvoll. Das zeigt sich aktuell bei der Amtshilfe zur Bewältigung der Hochwasserschäden in Deutschland. Wie gut die Pioniere ausgebildet werden, davon überzeugte sich Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am 13. August 2021 in der Pionierschule der Bundeswehr in Ingolstadt.

Ein Soldat steht auf einer Behelfsbrücke und zeigt, neben einigen Soldaten und einer zivilen Person, wie man schweißt.

Ein Soldat zeigt der Verteidigungsministerin das Schweißgerät, mit dem er täglich arbeitet

Bundeswehr/Sebastian Veronics

„Mit dem Material, an dem hier auch ausgebildet wird, sind wir zurzeit im Ahrtal tätig“, sagt Kramp-Karrenbauer bei ihrem Besuch an der Pionierschule. Die Ausbildung sei nicht nur für die Theorie, sondern auch für die Praxis, stellt sie in Ingolstadt deutlich heraus. Immerhin sind im Hochwassergebiet zahlreiche Pionierkräfte der Bundeswehr eingesetzt, die ihre Ausbildung in der bayerischen Stadt absolviert haben. Die Schule ist die zentrale Ausbildungseinrichtung für die Pionierausbildung in der gesamten Bundeswehr. Jährlich durchlaufen durchschnittlich 2.500 Lehrgangsteilnehmer die Ausbildung am Standort, die bemerkenswert umfangreich ist:

Neben allen Offizieren und Unteroffizieren der Pioniertruppe werden hier Bautechniker, Betonbauer, Infrastrukturspezialisten und Taucher ausgebildet. Dazu zählen auch die Grundlagenausbildung im Feldlagerbau sowie die Schweißfach- und Sprengausbildung. Zudem gibt es weitere Ausbildungsanlagen und Schulen, die der Pionierschule Ingolstadt angegliedert sind. So können die Soldaten im baden-württembergischen Stetten am kalten Markt eine Qualifikation zum Kampfmittelabwehrspezialisten der Bundeswehr erwerben. Das dafür notwendige Material stellen Soldaten der dortigen Kampfmittelabwehrschule der Ministerin bei ihrem Truppenbesuch in Ingolstadt vor.

Fähigkeiten der Pioniere gefragt wie nie

Eine Gruppe von Soldaten zeigt einer Zivilistin technisches Material, das auf einem grauen Platz im Freien liegt.

Die Kampfmittelabwehrschule aus Stetten am kalten Markt stellt in Ingolstadt ihr Material und Gerät vor, das sie zum Entschärfen von Sprengsätzen nutzen

Bundeswehr/Sebastian Veronics

Pioniere sind aktuell in Deutschland bei der Amtshilfe zur Bewältigung der Hochwasserkatastrophe sehr gefragt: Das Gelände gangbar machen, herumliegende Trümmer beseitigen, Behelfsbrücken bauen und Übergänge über Gewässer ermöglichen - normalerweise werden diese Fähigkeiten im Kampfeinsatz benötigt. Jetzt brauchen die Menschen in den Überschwemmungsgebieten ihre Soldaten im Kampf gegen die Auswirkungen der Naturgewalten. Amtshilfe heißt die Ausnahmeregelung, die diese Unterstützung möglich macht. Und die Bevölkerung dankt es ihnen.

Aber nicht nur, um diese Hilfe leisten zu können, werden in Ingolstadt die Soldatinnen und Soldaten an gepanzerten und ungepanzerten Pionier- und Baumaschinen ausgebildet.

Dazu betont Brigadegeneral Lutz Niemann, Kommandeur der Pionierschule und General der Pioniertruppe: „Dass die Fähigkeiten der Pioniere aktuell so eine hohe Anerkennung in den Hochwassergebieten erfahren, freut mich sehr. Man muss jedoch betonen, dass das nur ein Ausschnitt dessen ist, was wir Pioniere leisten können. Durch die Vielfalt in der Ausbildung und Ausrüstung sind wir zahlreichen sowie sehr unterschiedlichen Herausforderungen gewachsen und haben unser Können bereits in vielen Auslandseinsätzen der Bundeswehr bewiesen“.

Aus dem Einsatz in die Amtshilfe

Eine Zivilistin steht sprechend vor einem Mikrofon. Eine Gruppe hört zu.

Vor einem Brückenlegepanzer Biber, der auch im Hochwassergebiet eingesetzt wird, hält die Ministerin ihr Pressestatement

Bundeswehr/Sebastian Veronics

Der Auftrag Amtshilfe, wie aktuell in Deutschland bei der Katastrophenhilfe, ist allerdings in der Gewichtung deutlich hinter dem eigentlichen Kernauftrag zu sehen: die Landes- und Bündnisverteidigung sowie die Beteiligung an internationalen Einsätzen. „Wir sehen spätestens seit der Besetzung der Krim, dass die Landes- und Bündnisverteidigung wieder eine ganz neue Bedeutung hat. Alle Fähigkeiten, die wir für unseren militärischen Auftrag haben, sprich das, was wir hier ausbilden, dient am Ende auch dazu, dass wir es im Frieden, im Zivilen, in der Amtshilfe einsetzen können“, so die Ministerin im Gespräch mit Pressevertretern.

„Es geht nicht darum, dass wir Amtshilfe können und möglicherweise auch etwas in einem Einsatz leisten, sondern es ist umgekehrt. Die Fähigkeiten der Pioniere sind einzigartig und auch in jeder Situation der Amtshilfe in Deutschland einsetzbar“, so die Ministerin abschließend.

Statement der Bundesministerin der Verteidigung bei ihrem Truppenbesuch in Ingolstadt am 13. August 2021

Zu Besuch an der Pionierschule des Heeres: Annegret Kramp-Karrenbauer spricht über die Fähigkeiten der Pioniertruppe des Heeres.


von Susanne Rehwagen

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