Die Pioniere gehören zu den Kampfunterstützern im Deutschen Heer.
Pionier sein heißt, Unbekanntes wagen, mutig Neues beginnen und an der Spitze stehen, wo der Weg in die Zukunft einen scharfen Blick für das Machbare, Kühnheit sowie zupackendes Können verlangt.
Die Pioniertruppe des Heeres hat eine Personalstärke von rund 6.200 aktiven Soldaten.
Sie unterstützt die eigene Truppe bei Einsätzen im In- und Ausland mit bauhandwerklich und technisch ausgebildeten Soldaten sowie durch den Einsatz spezieller Fahrzeuge, Maschinen, Geräte und Werkzeuge. An der Spitze der Truppengattung steht der General der Pioniertruppe.
Er ist zugleich Kommandeur der Pionierschule und Fachschule des Heeres für Bautechnik, der zentralen Ausbildungseinrichtung aller Pioniere der Bundeswehr.
Bewegungen hemmen und fördern
Das Fördern von Bewegungen zu Lande hat den Zweck, die taktische Beweglichkeit aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Die Pioniertruppe hilft der eigenen Truppen beim Überwinden von Sperren und Hindernissen. Sie überwindet Minensperren, räumt Kampfmittel, beseitigt Trümmer und Barrikaden nach kriegs- und katastrophenbedingten Zerstörungen, baut Marschstraßen und Brücken. Hierfür verfügen die Pioniere über Minenräumpanzer, Kampfmittelabwehrgerät, Pionierpanzer, unterschiedliches Brückengerät, Baumaschinen und vielfältige Spezialwerkzeuge.
Die Bewegungen eines militärischen Gegners werden von Pionieren gehemmt und kanalisiert. Die Pioniertruppe kann wichtige Geländeabschnitte, Straßen und Brücken zeitlich begrenzt oder dauerhaft unpassierbar machen. Mithilfe von Pionierpanzern, Panzerabwehrminen und Sprengstoffen können wichtige Geländeabschnitte, Straßen und Brücken gesperrt werden.
Gefahren erkennen und beseitigen
Pioniere sind ausgebildet, Minen, Sprengfallen und Munition an Land und in Binnengewässern zu suchen und zu identifizieren. Speziell ausgebildete Soldaten der Pioniertruppe und Pioniertaucher sind befähigt, die erkannten Gefahren unschädlich zu machen beziehungsweise zu räumen.
Hierfür verfügt die Pioniertruppe über vielfältiges Spezialgerät, um Informationen über das Gelände zu gewinnen und Minen und Sprengfallen zu räumen. Dazu gehören ferngesteuerte Aufklärungsfahrzeuge und ferngesteuerte Manipulatorfahrzeuge, spezielle Sprengstoffe und vielfältiges Spezialwerkzeug. Es gibt in der Pioniertruppe aber auch besonders geschulte Hunde, die Minen und Kampfmittel aufspüren können.
Überlebensfähigkeit erhöhen
Pioniere verbessern den Schutz der eigenen Truppe und erhöhen dadurch deren Überlebensfähigkeit. In bebauten Gebieten setzen die Pioniere Infrastruktur instand, verstärken und befestigen militärisch genutzte Einrichtungen durch bauliche Maßnahmen. In unbebautem Gebiet errichten Pioniere Feldbefestigungen und Deckungen zum Schutz von Soldaten und militärischen Fahrzeugen. Hierbei geht es um den Schutz vor Flach- und Steilfeuer, Attentätern ebenso wie den Schutz vor direkten Angriffen.
Durch die Vielfalt in der Ausbildung und Ausrüstung sind die Pioniere den besonderen Herausforderungen von modernen, meist multinationalen Einsätzen in besonderem Maße gewachsen. Die Pioniere haben ihr Können bereits bei zahlreichen Auslands- und Katastropheneinsätzen im Inland bewiesen.