Wehrbeauftragte besucht Panzertruppenschule
Wehrbeauftragte besucht Panzertruppenschule
- Datum:
- Ort:
- Munster
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Eva Högl hat am 14. Juli die Panzertruppenschule des Heeres in Munster besucht. Der Kommandeur der Schule, Brigadegeneral Ullrich Spannuth, freute sich besonders, die Politikerin begrüßen zu dürfen, ist sie doch ein wichtiges Bindeglied zwischen Bundeswehr und Parlament.
Der General wollte die Möglichkeit nutzen, um der Wehrbeauftragten den Ausbildungsalltag der Panzertruppen näherzubringen. Das Fahren und Schießen mit dem Großgerät sowie die Gespräche mit den Angehörigen der Schule standen somit im Mittelpunkt. „Wer selbst mit einem Kampfpanzer geschossen hat, wer selbst in einem Schützenpanzer Puma gesessen hat und erfahren hat, wie komplex die Ausbildungen und Anforderungen an das Personal sind, kann darüber auch authentisch berichten“, erklärt Spannuth seine Erwartungen an den Informationsbesuch.
Daher begann der Besuch auf einer Schießbahn des Truppenübungsplatzes Bergen. Dort lernte Högl den Kampfpanzer Leopard 2 und den Schützenpanzer Puma kennen. Die Soldaten präsentierten ihre komplexen Arbeitsplätze und die damit verbundenen Ausbildungen und Aufträge. Die Wehrbeauftragte fuhr dabei sowohl im Kampfpanzer Leopard 2 als auch im Schützenpanzer Puma mit und konnte so den Ausbildungsalltag der Truppe hautnah miterleben. „Es ist für meine Aufgabe als Wehrbeauftragte sehr wichtig, die Ausbildung am Panzer unmittelbar zu erleben. Ich bin allen sehr dankbar, die sich für eine gute Ausbildung engagieren“, so die Wehrbeauftragte unmittelbar nach dem Schießen und der Fahrt auf den Gefechtsfahrzeugen.
Unterwegs im Spähwagen Fennek
Ganz im Sinne des Erlebens nutzte General Spannuth eine halbstündige Fahrt mit einem Spähwagen Fennek in die Panzertruppenschule für ein Gespräch unter vier Augen. Er merkte an: „Nur, wenn wir voll ausgestattet sind, haben wir die Möglichkeit, unser hochmodernes Gerät voll zu nutzen. Jeder Panzer, jeder Schützenpanzer, der uns in der Ausbildung fehlt, verringert die Ausbildungsmöglichkeiten und damit die Einsatz- und Überlebensfähigkeit unserer Besatzungen.“
Was die Soldaten bewegt
Bei einem Besuch der Wehrbeauftragten fehlt ein Programmpunkt niemals – das persönliche Gespräch mit den Soldaten und Soldatinnen und den zivilen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Eva Högl wollte wissen, was die Menschen in den Kasernen bewegt. In verschiedenen Gesprächsrunden nutzten Lehrgangsteilnehmende und Vertreterinnen und Vertreter des Stammpersonals die Gelegenheit, der „Anwältin der Soldaten“ ihre Erfahrungen mitzuteilen. Dabei spielten Dienstgrad und -stellung keine Rolle. An das Hilfsorgan des Parlaments kann sich jeder Angehörige der Bundeswehr wenden.
Lebens- und Arbeitsumfeld Kaserne
Auch die Infrastruktur gilt als ein Indikator für den Zustand der Streitkräfte. Bei einer Ortsbegehung informierte sich die Politikerin über Unterkünfte, Sportanlagen und Ausbildungsstätten in der Panzertruppenschule. „Mir ist es wichtig, der Wehrbeauftragten den Zustand der Kasernenanlagen aufzuzeigen, wie wir aktuell die vorhandene Infrastruktur bestmöglich nutzen und wie wir für die Zukunft planen“, so der Beauftragte für die Infrastruktur in der Panzertruppenschule, Oberstleutnant Sven Knoop.
Vielfältige Eindrücke und Erkenntnisse
Nach einem informativen Tag zog Eva Högl Bilanz: „Hier aus Munster nehme ich viele wichtige Eindrücke mit in den parlamentarischen Raum nach Berlin. Hier sind sehr viele Frauen und Männer, die sehr engagiert und sehr professionell ihren Auftrag erfüllen. Ausbildung ist eines der wichtigsten Themen, die wir in der Bundeswehr haben, um den Auftrag zu erfüllen. Das Ministerium und der Bundestag sind in der Pflicht, den Soldatinnen und Soldaten die Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen. Auch in Munster mangelt es in Bereichen des Materials, der Infrastruktur und des qualifizierten Personals. In diesen Bereichen sehe ich Handlungsbedarf und diesen Auftrag nehme ich als Wehrbeauftragte mit nach Berlin.“