Heer
Daten sammeln über den Feind

Wenn das Maultier mit der Radaranlage ...

Wenn das Maultier mit der Radaranlage ...

Datum:
Ort:
Füssen
Lesedauer:
2 MIN

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Maultiere tragen eine zerlegte Radaranlage über unwegsames Gelände auf den 1.526 Meter hohen Wolfskopf in den Ammergauer Alpen. Aufklärer bauen sie auf und nehmen sie in Betrieb. Das Gebirgsaufklärungsbataillon 230 hat Mitte Juni mit dem Führerkorps des Verbandes und Teilen des Tragtierzugs aus Bad Reichenhall eine Weiterbildung zum Thema „Radar im Gebirge“ absolviert.

Ein Maultier steht beladen auf einem Waldweg.

Maultiere tragen das zerlegte Radarsysten BOR-A auf den 1.526 Meter hohen Wolfskopf im Allgäu über schmale Wege

Bundeswehr/Gebirgsaufklärungsbataillon 230

Zu Beginn des Weiterbildungstages erfolgt in der Allgäu-Kaserne der theoretische Unterricht, der für alle einheitliche Wissensgrundlagen schafft. Der Radarzugführer der 4. Kompanie erläutert die Fähigkeiten, Einsatzgrundsätze und Möglichkeiten der Radaraufklärung, speziell im schwierigen Gelände. Im praktischen Teil folgt ein Marsch auf den Standortübungsplatz Niederried. Dort führt der Radartrupp seinen Anmarsch, Aufbau und Einsatz mit Transportpanzer Fuchs und Spähwagen Fennek vor. Die Fahrzeuge sind mit Radar- und Aufklärungstechnik ausgestattet.

Radarsystem erkennt auch einzelne Personen

Ein Radarsystem mit Radarschüssel steht auf einem Berg, darunter erstreckt sich grüne Landschaft.

Das Radarsystem Boden- und Küstenüberwachungsradar ist über dem Allgäu aufgebaut. Es ist deutlich schneller und leistungsfähiger als ein Doppelfernrohr.

Bundeswehr/Gebirgsaufklärungsbataillon 230

Im Anschluss verlegt das Führerkorps auf den Berg Wolfskopf, im Osten des Forggensees gelegen. Vor Ort führen die Soldaten des Einsatz- und Ausbildungszentrums für Tragtierwesen 230 vor, wie die vier mitgebrachten Mulis, eine Kreuzung aus Pferd und Esel, zum Einsatz kommen. Der Tragtierzug belädt vor den Augen der Teilnehmenden die Maultiere mit einem speziellen Lastensattel und den Einzelteilen des Radargeräts Boden- und Küstenüberwachungsradar (BOR-A). Gemeinsam mit den beladenen Maultieren geht es dann zu Fuß auf den Gipfel des Wolfskopfes.

Dort wird der Ausbildungsgruppe die Erkundung der Radarstellung, der Aufbau und die Inbetriebnahme des Radargeräts BOR-A vorgeführt. Es kann nur abgesetzt genutzt werden. BOR-A ist ein universelles und kompaktes Überwachungsradar, das zur Aufklärung von bewegten Boden- und Seezielen und dem bodennahen Luftraum unter allen Wetterbedingungen eingesetzt werden kann. Es ermöglicht die Aufklärung sehr kleiner, langsamer Ziele wie zum Beispiel von Einzelpersonen oder Schlauchbooten. Es klärt Fahrzeuge in einer Entfernung von bis zu 40 Kilometern und Personen von bis zu 15 Kilometern auf und erbringt Daten über ihre Entfernung, Bewegungsrichtung und -geschwindigkeit. Auf dem Wolfskopf überzeugen sich alle Soldaten persönlich von der Leistungsfähigkeit dieses technischen Systems. Unterschiedliche Aufklärungsziele in verschiedenen Entfernungen werden angepeilt und aufgeklärt. Hier zeigt sich, dass die optische Aufklärung mittels Doppelfernrohr deutlich langsamer und aufwendiger ist als die Nutzung des Radars.

Für ein umfassenderes Lagebild

Eine Soldatin liegt auf einem Berg im Gras und studiert eine Karte. Vor ihr erstreckt sich die grüne Landschaft.

Die Radartruppführerin erkundet die Stellung für das Radar

Bundeswehr/Gebirgsaufklärungsbataillon 230

Mit dieser Weiterbildung führte das Gebirgsaufklärungsbataillon 230 eine alternative Verbringungsart der Radartechnik durch Tragtiere vor. Hier bedeutet ein Mehr an Fähigkeiten der Aufklärer ein umfassenderes Lagebild für die Gefechtsführung der Brigade. Die Veranstaltung war zudem der vorläufige Abschluss der Weiterbildungsreihe des Gebirgsaufklärungsbataillon 230 vor dem Sommerurlaub. Die Reihe verdeutlicht die Fähigkeiten der Heeresaufklärungstruppe im System Gebirgsjägerbrigade 23 für die Landes- und Bündnisverteidigung. Fortgesetzt wird die Ausbildung im September mit einer Weiterbildung zum Thema „Befragung von Kriegsgefangenen“.

von Gebirgsaufklärungsbataillon 230

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