„Zeitenwende muss im Kopf beginnen“

Vor über einem Jahr hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Zeitenwende ausgerufen und will damit ein neues Kapitel in der Sicherheitspolitik starten. „Die Zeitenwende beginnt jedoch nicht mit Personal- oder Materialmaßnahmen, sondern muss in den Köpfen der Soldaten starten“, findet Major Peter Tauber.

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Mit seinem Vortrag: „Ukrainekrieg: Was bedeutet das für unsere soldatischen Werte und unsere Ethik?“ sorgte der ehemalige Staatssekretär und Major der Reserve Tauber am „Tag der Werte“ für viele Denkanstöße im Auditorium. Gehalten hat Tauber ihn vor dem Stab des Special Training Commands (ST-C). Das ST-C koordiniert im Rahmen der Europäischen Trainingsmission die militärische Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland. Für die Zuhörenden hat der Ukrainekrieg einen Einfluss direkten auf den Dienstalltag, nur welchen Einfluss hat er auf ihren Wertekompass?

„Den Soldaten unterscheidet vom Söldner vor allem der Treueeid“, so Tauber in seinem Vortrag. Soldaten der Bundesrepublik schwören, treu und tapfer die freiheitlich demokratische Grundordnung Deutschlands zu verteidigen. Tapferkeit und Treue seien Tugenden, die in der heutigen Gesellschaft scheinbar einem geringeren Stellenwert beigemessen werden, erklärte der ehemalige Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Für die Bundeswehr werden sie jedoch als Fundament allen Handelns angesehen, auf welchem weitere Tugenden aufbauen.
Für Tauber ist es wichtig, dass diese soldatischen Tugenden einer stetigen Reflexion unterliegen.

Einen Leitfaden dafür würden das Handbuch Inneren Führung von 1957 und die aktuelle Vorschrift Innere Führung von 2008 bieten. Die dort aufgeführten Tugenden hätten über die Jahre keine große Veränderung durchlaufen. Grundlegende soldatische Prinzipien seien in beiden Abhandlungen nicht nur Treue und Tapferkeit, sondern auch Kameradschaft, Disziplin und Mut. Das Handbuch und die Vorschrift würden sich jedoch in der Schwerpunktsetzung der soldatischen Handlungen unterscheiden, so Tauber. 
Momentan wird die Vorschrift der Inneren Führung überarbeitet. Welche Werte und Tugenden dort eine zentrale Rolle einnehmen werden, bleibt abzuwarten.