Aktionstag Nachhaltigkeit

Aktionstag Nachhaltigkeit

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
4 MIN

Der Aktionstag Nachhaltigkeit des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung) war in diesem Jahr Teil des Jahresveranstaltungsprogramms für die in Deutschland akkreditierten ausländischen Militärattachés. 46 von ihnen erhielten am 14. November 2019 im Tagungszentrum der Julius-Leber-Kaserne in Berlin Einblicke in den Klimaschutz und die Elektromobilität der Bundeswehr.

Gruppenbild im Freien mit 50 weiblichen und männlichen Personen, größtenteils in Uniform

Gastgeber und Gäste des Aktionstages Nachhaltigkeit des BMVgBundesministerium der Verteidigung 2019

Bundeswehr/Ismael Akbar

Aktueller hätten die Themen dieses Aktionstages Nachhaltigkeit nicht sein können. Im Deutschen Bundestag wurde just in diesen Stunden das Klimaschutzgesetz beschlossen und in Ostbrandenburg elektrisiert der angekündigte Bau eines Tesla-Werkes die Menschen. „Der tägliche Blick in die Zeitung führt es uns immer wieder vor Augen: Am Klimaschutz geht derzeit kein Weg vorbei“, begrüßte Ministerialdirektorin Barbara Wießalla, Abteilungsleiterin für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen) im BMVgBundesministerium der Verteidigung, die anwesenden Militärattachés. „Kaum ein anderes Thema ist in diesen Tagen so präsent wie der Klimawandel und die Frage, was wir dagegen unternehmen können“, so die Gastgeberin. „Klimaschutzmaßnahmen werden auf allen Ebenen behandelt: International, national und auch in der Bundeswehr.“

Klimaschutz bei der Bundeswehr

Weibliche Person hinter Rednerpult

Abteilungsleiterin Barbara Wießalla begrüßt die Militärattachés

Bundeswehr/Ismael Akbar

Über die im Dezember in Madrid angesetzte Klimakonferenz der Vereinten Nationen und den 2016 verabschiedeten Klimaschutzplan 2050 der Bundesrepublik Deutschland stellte die Abteilungsleiterin den Gästen in ihrer Eröffnungsrede dann die aktuellen Klimaschutzmaßnahmen der Bundeswehr vor. „Wir haben in den vergangenen drei Jahrzehnten schon viel zum Klimaschutz beigetragen“, betonte Wießalla. „So wurde der Treibhausgasausstoß seit 1990 erheblich reduziert. Zum Beispiel bei der Wärme-Versorgung im Liegenschaftsbetrieb. Bis 2023 sollen die Dienstsitze des Ministeriums in Bonn und Berlin klimaneutral werden“, informierte Wießalla über nächste Ziele. „Bei all diesen Herausforderungen, denen sich das Verteidigungs-Ressort stellt, ist es jedoch das prioritäre Ziel, die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr zu erhalten.“


Gesetzliche Schutzaufgabe Umweltschutz

Broschüre Nachhaltigkeitsbeicht des BMVg und der Bundeswehr 2018

Die Broschüre über Maßnahmen zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung

Bundeswehr/Jonas Weber

Um in Ruhe über diesen Auftrag, deren Aufgaben und nationale Zielvorgaben der Bundeswehr noch einmal nachblättern zu können, können die anwesenden Militärattachés den ausgelegten Nachhaltigkeitsbericht 2018 des BMVgBundesministerium der Verteidigung und der Bundeswehr studieren. „Was heißt IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen? Wer sind wir? Was tun wir?“, mit diesen Worten führte BMVgBundesministerium der Verteidigung-Ministerialdirigent Rochus Graf von Strachwitz als Moderator durch das weitere Programm. „Das U in unserem Namen steht für Umweltschutz und steht Pars pro Toto für den gesamten Bereich der gesetzlichen Schutzaufgaben, die ein wichtiges Thema für die Bundeswehr sind“, betonte Graf von Strachwitz. Mit dem Thema Klimaschutz „ist die Bundeswehr am Puls der Zeit“, bestätigte Philip Nuyken vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDIBundesverband der Deutschen Industrie). In seinem Vortrag „Klimapfade für Deutschland“ stellte er Ansichten und Ergebnisse einer aktuellen BDIBundesverband der Deutschen Industrie-Studie vor, nannte Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige zukünftige Klimapolitik.


Vorträge und Diskussionen

Personen in Uniform sitzen an Tischen in einem Vortragssaal und verfolgen einen Vortrag über Kopfhörer

46 Militärattachés folgten der Einladung zum BMVgBundesministerium der Verteidigung-Aktionstag 2019

Bundeswehr/Ismael Akbar

Zu diesem und allen weiteren Themen-Vorträgen dieses Aktionstages, organisiert von der Referentin für nachhaltige Entwicklung im BMVgBundesministerium der Verteidigung in Bonn, wurde natürlich auch fleißig diskutiert. „Sind diese hervorragenden Klimaschutz-Zielsetzungen überhaupt erreichbar und umsetzbar. Was bringt uns Elektromobilität? Wie ist sie finanzierbar?“, wollte beispielsweise Brigadegeneral August Reiter, Österreichs Verteidigungsattaché, wissen. Auf diese und andere Fragen hatte Ministerialrat Dr. Daniel Nitsch aus dem Ministerium Antworten. Er referierte über den Expertenkreis „Mobile Energiesysteme“ und das Energy Security Center of Excellence in Litauen, wo sich die Bundeswehr seit zwei Jahren als „sponsoring nation“ engagiert.  


200 Elektro-Autos im Test

„Ich habe keinen Moment gezögert und bin sehr gern der Einladung heute gefolgt“, sagte Oberst i.G. Ana Baltazar, Verteidigungsattaché aus Portugal. Sie ist eine von zwei weiblichen Militärattachés in Berlin. „Auch in Portugal wird der Klima- und Umweltschutz immer wichtiger. Bei uns fahren schon einige Ministerien nur noch mit E-Cars“, wusste Baltazar zu berichten.

Inmiiten mehrerer männlicher Personen in Uniform sitzt eine weibliche Person in Uniform mit Kopfhörern und macht sich Notizen

Oberst i.G. Ana Baltazar, Verteidigungsattaché aus Portugal, zeigt großes Interesse an den Themen-Vorträgen

Bundeswehr/Ismal Akbar

Elektromobilität war dann auch das große Thema des Nachmittags. Dem widmeten sich Tom Sandig aus dem BMVgBundesministerium der Verteidigung in Berlin und Robin Feind sowie Stefan Federer von der Bundeswehr-Fuhrpark-Service GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung. „Seit 2018 sind bundesweit 200 Elektro-Fahrzeuge für die Bundeswehr im Einsatz. Innerhalb einer Stunde kann an unseren Ladestationen mit 22 Kilowattstunden Leistung aufgetankt werden. Bis 2030 sollen in Deutschland 40 Millionen neue E-Autos zugelassen werden“, waren nur einige ihrer Botschaften.

Probefahrten in der Kaserne

Zwei männliche Personen in Uniform steigen auf der Beifahrerseite aus einem Auto aus

Oberst i.G. Igor Klimenkov, Militärattaché aus Weißrussland, nach einer Probefahrt im E-Auto der Bundeswehr

Bundeswehr/Ismael Akbar

Praxisnah präsentierte der Bundeswehr-Fuhrpark schließlich vor Ort vier verschiedene Elektro-Autos zum Anfassen, Einsteigen und Mitfahren. „Fährt sich ganz gut, ähnlich wie ein normales Auto“, meinte Ungarns stellvertretender Verteidigungs-, Heeres- und Luftwaffen-Attaché, Hauptmann Peter Madácsi. „Sehr leise, dynamisch und durchaus sportlich“, war auch ebenso Oberst i.G. Igor Klimenkov, Verteidigungs-, Heeres- und Luftwaffen-Attaché aus Weißrussland, nach einer Probefahrt recht angetan.



„Ich bin ein Fan der Elektromobilität“

Fünf männliche Persoen, drei davon in Uniform, blicken unter Die geöffnete Motoraube eines Fahrzeugs

Bundeswehr-Fuhrpark: Elektromobilität zum Anfassen

Bundeswehr/Ismael Akbar

Unter den vielen schwarz glänzenden Limousinen mit Diplomaten-Kennzeichen, die an diesem Tag durch die Kaserne in Berlin-Wedding fuhren, befand sich allerdings noch kein Elektro-Auto. „In fünf Jahren sind wir bestimmt alle mit solchen Fahrzeugen da“, blickte Oberst i.G. Häkan Hedlund, Verteidigungsattaché aus Schweden und Vize-Doyen der Militärattachés, bereits voraus und dankte den Gastgebern für diesen informativen Tag. „Dann ist auch das Thema Künstliche Intelligenz wohl keine Zukunftsmusik mehr“, so Hedlund, der damit das Abschluss-Thema des Aktionstages Nachhaltigkeit ansprach. „Ich bin ein Fan der Elektromobilität“, bekannte Oberstleutnant Andreas Specht vom Bundesamt für Ausrüstung, Information und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz, und stellte den Militärattachés zuletzt ein ganz neues Pilotprojekt der klimaneutralen Mobilität am Standort Bückeburg vor. Getestet wird dort ein E-Shuttle-Taxi, das durch eine Leitzentrale gesteuert wird.


von Jörg Jankowsky  E-Mail schreiben

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