Feierliche Verabschiedung

Bis zum Schluss am Puls der Zeit

Bis zum Schluss am Puls der Zeit

Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
4 MIN

Mit einem Festakt und anschließender Serenade verabschiedete Verteidigungsminister Boris Pistorius die Präsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Ulrike Hauröder-Strüning, am 22. März 2023 in den Ruhestand.

Mehrere Personen betreten einen Raum

Der Festakt beginnt. Gemeinsam mit dem Bundesminister der Verteidigung betritt Präsidentin Hauröder-Strüning den Moltkesaal.

Bundeswehr/Marcus Rott


Nach sechs Jahren und drei Monaten als Präsidentin des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr endet Ulrike Hauröder-Strünings Amtszeit mit Ablauf März 2023. Mehr als die Hälfte der Zeit seit seiner Gründung im August 2012 führte die Geologin das fast 3.000 Personen starke Amt und stand damit als „oberste Dienstleisterin“ an der Spitze des größten zivilen Organisationsbereichs der Bundeswehr, dem Bereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen), dem knapp 27.000 Beschäftigte angehören. 

Stets „den Laden zusammengehalten“

Die Würdigung ihrer eindrucksvollen Karriere nahm der Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, höchstpersönlich vor: „Es gibt sie wirklich, die Musterkarrieren in der Bundeswehr“, leitete er den abendlichen Festakt im Moltkesaal auf der Bonner Hardthöhe ein. „Diejenigen, die durch gute, beständige Arbeit, durch breites und tiefes Fachwissen, durch Kompetenz und Beharrlichkeit die Arbeit aller erst ermöglichen, sind es, die auf Deutsch gesagt den Laden zusammenhalten.“

Eine Frau und ein Mann halten eine Urkunde

„Eigentlich dürfte ich Sie gar nicht gehen lassen, aber ich möchte mich nicht mit Ihrem Ehemann anlegen“, gesteht Pistorius augenzwinkernd, als er Hauröder-Strüning ihre Ruhestandsurkunde aushändigt.

Bundeswehr/Marcus Rott


Knapp 200 Gäste waren der Einladung gefolgt, um Hauröder-Strünings Leistungen zu honorieren. Neben ihrem Ehemann und weiteren Familienmitgliedern und Freunden waren unter anderem auch Staatssekretär Nils Hilmer, sowie Staatssekretär a. D.außer Dienst Dr. Peter Wichert zu der Feierstunde in Bonn erschienen. Ihre Zustimmung war deutlich spürbar, als Pistorius der scheidenden Präsidentin mit der feierlichen Verleihung ihrer Ruhestandsurkunde Dank und Anerkennung aussprach und betonte: 

„Sie haben viel mehr beigetragen als nur ‚den Laden zusammengehalten‘. Sie haben sich große Verdienste um die Bundeswehr, um die Frauen und Männer, die in ihr dienen, erworben.“

Vorreiterin von Anfang an

„Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung.“ – mit diesem Zitat des Theologen Dietrich Bonhoeffer eröffnete Hauröder-Strüning ihre eigene Abschiedsrede, nachdem sie sich bei Pistorius für seine Abschiedsworte bedankt hatte. Und schöne Erinnerungen hat die gebürtige Rheinland-Pfälzerin in ihrer Dienstzeit einige sammeln können: Knappe vierzig Jahre zuvor, im Jahr 1984, war sie in die Bundeswehrverwaltung eingetreten und als frisch diplomierte Geologin im Amt für Wehrgeophysik in Traben-Trarbach um Umweltschutzbelange der Bundeswehr zuständig. Schon damals befand sie sich, wie sie selbst sagte, „am Puls der Zeit“, denn Umweltschutz war Anfang der Achtzigerjahre noch solch eine Neuheit, dass es noch nicht einmal ein Bundesministerium dafür gab – das wurde erst 1986 geschaffen.

Anfang der Neunzigerjahre führte ihr Weg sie ins Bundesministerium der Verteidigung. Dass sie dort zahlreiche Erfahrungen in den Bereichen Verwaltung, Umweltschutz und Infrastruktur sammeln konnte, bezeichnete sie in ihrer Ansprache als „großes Glück“: Dadurch bestens vorbereitet, wurde sie 2017 zur Präsidentin des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr ernannt und war damit gleichzeitig die erste Präsidentin einer Bundesoberbehörde im Ressort Verteidigung.

 „Die Mischung macht’s aus!“

Ein Musikkorps steht auf einem Platz

Ehrfürchtige Stimmung auf der Bonner Hardthöhe

Bundeswehr/Marcus Rott


„Insgesamt mehr als 140 Berufsrichtungen mit 27.000 Menschen galt es zu lenken und zu führen. Das hat mir gefallen“, resümierte Hauröder-Strüning über ihre Amtszeit als Präsidentin und stellte beispielhaft einige der Herausforderungen dar, denen sie sich gemeinsam mit ihren Beschäftigten stellte: Die Landes- und Bündnisverteidigung sicherstellen, Infrastruktur für die F-35 in Deutschland errichten und dazu beitragen, die Bundeswehr zukunftssicher aufzustellen – bei alledem waren sie und das BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr stets „mittendrin, statt nur dabei“.

Zum Abschied sei es aber auch an der Zeit, Danke zu sagen. Neben allen Kolleginnen und Kollegen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern galt ihr Dank besonders ihren langjährigen beruflichen Weggefährten Prof. Dr. Roland Börger, Unterabteilungsleiter IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen I im BMVgBundesministerium der Verteidigung, Bernd Krämer, Erster Direktor beim Luftfahrtamt der Bundeswehr a.D., und Sabine Grohmann, Präsidentin des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr. Auch ließ sie es sich nicht nehmen, ihre persönliche Sachbearbeiterin, Regierungsoberamtsrätin Bianca Sionkiewicz, persönlich auf die Bühne zu bitten, um ihr mit einem Blumenstrauß für ihre langjährige Treue zu danken.

Time to say goodbye

Eine Frau und ein Mann stehen vor einer Gruppe von Menschen

Es ist soweit: Die letzten Töne der Serenade verklingen und die „Ära Hauröder-Strüning“ geht zu Ende.

Bundeswehr/Helmut von Scheven


„Ich melde mich hiermit ab und zu Hause an.“ – Damit beschloss Hauröder-Strüning ihre Rede, bevor sie und ihr Ehemann sowie Pistorius mit einer feierlichen Eskorte zum „Münchner Platz“ auf der Liegenschaft chauffiert wurden. Hier erwartete sie mit der Serenade der krönende Abschluss des Abends. Während die Fackelträger des Wachbataillons des BMVgBundesministerium der Verteidigung ehrwürdig die Dunkelheit erleuchteten, sorgte das Heeresmusikkorps aus Koblenz unter der Leitung von Hauptmann Wolfgang Dietrich mit „Hallelujah“ von Leonard Cohen für Gänsehaut bei den andächtig lauschenden Gästen. Es folgten die charakteristischen Töne des „Marche des soldats de Robert Bruce“ von Jean Brouguières und die ergreifende Melodie des Klassikers „Time to say Goodbye“ von Francesco Sartori, bevor die Serenade traditionell mit der deutschen Nationalhymne endete.

Bildergalerie

Sehen Sie nachfolgend fünf bedeutende Momente aus Hauröder-Strünings Amtszeit als Präsidentin des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr.

  • Eine Frau steht an einem Rednerpult

    „Hier als neue Präsidentin in vorderster Reihe zu stehen, ist eine große Herausforderung, der ich mich gerne stelle.“ Ulrike Hauröder-Strüning am Tag ihrer Amtseinführung im Januar 2017.

    Bundeswehr/Jenny Bartsch
  • Eine Frau und ein Mann pflanzen einen Baum

    Hauröder-Strüning ist es gewohnt, tatkräftig anzupacken. So auch beim Pflanzen von Gingko-Bäumen vor Gebäude 207 im Jahr 2017.

    Bundeswehr/Marcus Rott
  • Zwei Männer und eine Frau sitzen an einem Tisch

    Die erste Präsidentin: Während das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und das BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr im Mai 2017 noch unter männlicher Führung befanden, nahm das BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr sozusagen bereits eine „Vorreiterinnenrolle“ ein.

    Bundeswehr/Marcus Rott
  • Fünf Personen, eine zivil gekleidete Frau und ein Soldat halten ein Kissen mit einem Schlüssel

    2018 öffnete das erste, vollständig aus einem Rahmenvertrag abgerufene militärische Camp in Pabrade, Litauen seine Tore.

    Bundeswehr/Marcus Rott
  • Eine Frau hält eine Urkunde, eine andere Frau steht daneben

    Ende 2021 verabschiedet Hauröder-Strüning die (aller-) Erste Vizepräsidentin Hedwig Hoffmann in den Ruhestand

    Bundeswehr/Helmut von Scheven
von Svenja Schimke  E-Mail schreiben

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