Die Stunde der Verwaltung

Die Stunde der Verwaltung

Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
5 MIN

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Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr) steht als Ansprechpartner und Dienstleister in der Bundeswehr aktuell immensen Herausforderungen gegenüber. Die Corona-Pandemie erfordert entschlossenes Handeln und rasche Hilfe. Gerade in diesen Zeiten beweisen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Stärke.

Pardeck eines Parkhauss auf dem nur ein Auto steht

Die aktuelle Situation auf den Parkplätzen der Hardthöhe ist kein Sinnbild für die Arbeitsfähigkeit

Bundeswehr/Marcus Rott

Leere Parkplätze vor den Dienstgebäuden des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr wie auch vor anderen Dienststellen, Abstandslinien in den Kantinen. Verwaiste Büros und Bilderreihen von neu eingerichteten Homeoffice-Arbeitsplätzen. So sieht es derzeit vielerorts aus. All dies sind Konsequenzen der Bemühungen, die Ausbreitung des Coronavirus soweit möglich zu verlangsamen. Doch nicht nur das Offensichtliche ist Teil aktueller Veränderungen. Viele Dienststellen und deren Personal haben in den letzten Wochen völlig neue Aufgaben übernommen, sind unkonventionelle Wege gegangen, teils unter hohen persönlichen Anstrengungen.  

Gemeinsam gegen Corona

So zum Beispiel Regierungsoberinspektor Stephan Forster und Leutnant Alexander Lorang vom BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr. Normalerweise eingesetzt im Bereich Logistik, bewährten sich beide nun als Verbindungspersonal zwischen dem BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr und dem Kommando Sanitätsdienst, welches naturgemäß in diesen Zeiten sehr intensiv gefordert ist. Eine bisher einmalige Konstellation! Nachdem klar war, dass Corona auch Deutschland mit allen Konsequenzen erreicht hat, ging es recht schnell zum neuen Auftragsort nach Koblenz. Bereits am 23. März haben beide ihre Arbeit aufgenommen. Lorang war zu diesem Zeitpunkt erst wenige Wochen zuvor von einem Auslandseinsatz zurückgekehrt. Obwohl er nachvollziehbar froh war, wieder bei der Familie zu sein, war der Auftrag für ihn eine Selbstverständlichkeit. Besonders dankbar ist er gerade vor diesem Hintergrund, seiner Familie, deren Unterstützung er sich sicher sein kann. 

Turnhalle mit einzelnen Büro-Arbeitsplätzen und Trennwänden

Alle Kräfte gebündelt, aber trotzdem auf Abstand und mit Schutz

Bundeswehr/Alexander Lorang

„Schnittstellen und gemeinsame Aufgaben der zwei Organisationsbereiche zu erkennen und partnerschaftliche Lösungen im Schulterschluss herbeiführen“, so fasst Forster seinen Auftrag zusammen, bei dem es in erster Linie darum geht, schnelle und sachorientierte Lösungen ohne viel hemmende Bürokratie zu finden. So etwa bei der Beratung zur kurzfristigen Anmietung von Hotelkapazitäten oder der Bereitstellung von Infrastruktur, beispielsweise um Abstandsregeln mit der zur Verfügung stehenden Raumfläche in Einklang zu bringen, oder auch um Informationen zielgerichtet weiterzugeben.

Vor Ort gegen die Zeit

„Handlungsfelder und Herausforderungen lassen sich als Person vor Ort schneller erkennen und bearbeiten, als dies über einen E-Mail-Briefkasten hunderte Kilometer entfernt der Fall ist – wenn’s drauf ankommt, funktioniert es“, ist auch Lorang überzeugt. „Es geht darum, sich einen Zeitvorteil zu erarbeiten gegenüber herkömmlichen Verfahren“, fährt er fort. Bemerkenswert ist aus seiner Sicht die hohe Einsatzbereitschaft aller Beteiligtem sowie der Einblick in die Zusammenarbeit fast aller Bereiche und Ebenen innerhalb des eigenen Bereiches, der Bundeswehr insgesamt, aber auch mit den anderen Behörden und Organisationen, beispielsweise mit dem Deutschen Roten Kreuz. Die außergewöhnlichen Belastungen seien natürlich fordernd, sowohl für die Mitarbeiter selbst, als auch für deren Angehörige.

Tagesaktuell informiert

Folgerichtig haben sich auch beim BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr selbst Veränderungen ergeben. Schon sehr früh, bereits im März, wurde im BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr das Lagezentrum Covid-19 gebildet, um gemeinsam mit dem Lagezentrum der Einsatzführung einen Krisenstab zu bilden. Hier werden seitdem alle relevanten Informationen im Zusammenhang mit Corona gebündelt und tagesaktuell aufbereitet. Das Lagezentrum hat dabei direktes Vorspracherecht bei der Leitung des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr - so können zeitkritische Informationen sofort mitgeteilt und Aufträge ad hoc bearbeitet werden. Auch die schnelle Beantwortung von Anfragen anderen Dienststellen ist eine Kernaufgabe.

Ein Schild an einer Gebäudewand mit der Afschrift „Lagezentrum Covid-19“.

Nicht nur eine Türschildlösung - beim Lagezentrum werden alle kritischen Informationen gebündelt und aufbereitet

Bundeswehr/Marcus Rott

Daneben bleiben die originären Aufgaben bestehen. Und auch wenn einige Aufträge mangels Brisanz eine geringere Priorität als üblich erfahren, etwa die Durchführung von Konferenzen, Dienstreisen, Workshops, so versichert der Leiter des Lagezentrums, Leitender Regierungsdirektor Patrick Ruess, dass eine Bearbeitung aller Aufgaben stets gewährleistet ist.

Antreten zur „Maskerade“

Insgesamt zwölf Bundeswehr-Dienstleistungszentren (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) hingegen wurden kurzfristig zu Produktionsstätten. Fast 10.000 sogenannte Mund-Nase-Bedeckungen wurden in kurzer Zeit angefertigt. Das BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Aachen zum Beispiel hatte kochfesten Aktivstoff in verschiedenen aufeinander abgestimmten Blautönen beschafft.

Ein Frau sitz an einr Nähmaschine und näht Mund-Nasen-Bedeckungen.

Auch an der Nähmaschine wird Maske getragen

Bundeswehr/Heinrich Michel

Die fleißigen Hände der freiwilligen Näherinnen fertigten daraus 1.000 wiederverwendbare Alltagsmasken, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Aachen bedarfsgerecht durchgehend mit Schutzmasken ausstatten zu können. Die Faltenmasken sind mit Nasenbügeln ausgestattet, sodass auch für Brillenträger die Maske relativ dicht über der Nase abschließt.

Eine Kunstoffkiste gefüllt mit blauen, selbstgenähten Behelfsmasken.

Alltagsmasken zur Verteilung an die Beschäftigten

Bundeswehr/Heinrich Michel

Masken für alle Beschäftigte

Eine der ersten Stellen, die mit Masken ausgestattet wurde, ist der Servicepunkt Travel Management der Bundeswehr in der Körner-Kaserne, da gerade in diesem Bereich hoher beruflicher Personenkontakt besteht. Der Leiter des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Aachen, Regierungsdirektor Horst-Dieter Pauls, übergab im Beisein von Personalrat und Gleichstellungsbeauftragter persönlich die Masken an den Leiter des Servicepunktes, Regierungsamtsrat Christian Löhrer. In den Tagen darauf wurden auch die übrigen Bereiche des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Aachen mit den Masken ausgestattet. Als nächstes Projekt sollen nun Stellwände aus Plexiglas gefertigt werden. Doch nicht nur für die „klassische“ Verwaltung stellt die momentane Lage eine Herausforderung dar.

Vor einem Gebäude stehen mehrere Männer in Uniform und Zivil um eine Kiste mit Schutmasken.

Zur Maskerade angetreten – die Mitarbeiter des Servicepunkt Travel Management

Bundeswehr/Heinrich Michel

Hände waschen vor der Sitzung

Verschiedene Desinfktiosmittel und Handcremes im Vordergrund, dahinter unscharf Teilnehmer einer Sitzung.

Verschiedene Desinfektionsmittel stellen aktuell ein seltenes Gut dar

Bundeswehr/Marcus Rott

Auch die Arbeit der Gremien findet unter besonderen Bedingungen weiterhin statt. Der Gesamtpersonalrat des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr führte Mitte Mai in Bonn seine erste Sitzung in Persona unter den neuen Regularien durch. Hierzu reisten Vertreterinnen und Vertreter aus dem gesamten Bundesgebiet an, unter anderem aus Kiel, Leipzig und Münster. Allein dies ist zurzeit schon keine Selbstverständlichkeit und mit einigen Hürden verbunden. Eine virtuelle Sitzung war jedoch wegen der teils sensiblen Themen, aber auch auf Grund technischer Hemmnisse kurzfristig nicht möglich.

In einem großen Saal sitzen Frauen und Männer mit Abstand und Schutzmasken an Tischen.

Der Moltkesaal bietet genügend Fläche für die Abstandregeln

Bundeswehr/Marcus Rott

Um die geltenden Abstandsregeln einhalten zu können, zog man von den üblicherweise genutzten Sitzungssälen des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in den Moltkesaal des BMVgBundesministerium der Verteidigung um. Dieser wurde den Abstandsregeln konform eingerichtet, sodass ein Mindestabstand von 1,50 Meter stets eingehalten werden konnte. Über das Lagezentrum Covid-19 des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr und über das BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Bonn wurden sowohl Handdesinfektion wie auch Flächendesinfektion unterschiedlichster Couleur beschafft. Ebenso wurde ein Hygienekonzept umgesetzt, so wurden die Teilnehmenden nach Betreten des Vorraumes zum Händewaschen aufgefordert. Erst dann betraten sie den regelmäßig gelüfteten Saal, wo die Hände zusätzlich desinfiziert wurden. Die Diskussionen wie auch der persönliche Austausch fanden auch dort natürlich mit den inzwischen schon kaum mehr wegzudenkenden Masken statt.

Disziplin erforderlich

Die derzeitigen Herausforderungen zwingen zu größerer Disziplin bezüglich der Organisation der Arbeit sowie Kommunikation untereinander“, fasst es Ruess vom Lagezentrum Covid-19 zusammen. Dies trifft selbstverständlich auf alle Dienststellen der Bundeswehr zu. Umso erfreulicher und sicher auch ein Stück weit beruhigend, dass vielerorts zügig zielorientierte Lösungen gefunden wurden, mit denen so im Vorfeld nicht immer zu rechnen war. Trotz der räumlichen, technischen und personellen Einschränkungen ist es im Organisationsbereich IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen gelungen, den hohen Service-Level weiterhin aufrechtzuhalten.

von Marius Vu  E-Mail schreiben

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