Eine Drohne im Moor

Eine Drohne im Moor

Datum:
Ort:
Meppen
Lesedauer:
2 MIN

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Wäre es nicht Februar und läge nicht eine 15 cm dicke Schicht aus Eis und Schnee über dem Moor der Tinner Dose, man könnte meinen, eine besonders laute Hornisse treibe dort auf dem Schießplatz der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTDWehrtechnische Dienststelle 91) ihr Unwesen. Das Summen geht aber nicht auf ein Insekt zurück, sondern auf eine Drohne.

Drohnenfluggerät steht auf schneebedecktem Boden

Die Drohne kurz vor dem Start in ihrem Landefeld im Moor.

Bundeswehr/Dominik Wullers

Die Drohne sucht für das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Leer nach Blindgängern. „Wir sehen derzeit große Ansammlungen von Birken, die im Moor wachsen, und die wir eigentlich dringend abmähen müssten“, erläutert Regierungsdirektor Klaus Steinl die Aktion. Er leitet das BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Leer, das für die Pflege des Moors zuständig ist. „Bevor wir mit unseren Moorraupen aber ins Gelände fahren und mähen können, müssen wir erst das Gelände auf Blindgänger überprüfen.“

Männliche Person gibt weiblicher Person Erläuterungen in schneebedecktem Gelände

Direktor Frank Dosquet spricht mit einer Journalistin im Moorgebiet.

Bundeswehr/Dominik Wullers

Die Gefahr von Blindgängern besteht wegen der Waffentests, die bereits seit dem 19. Jahrhundert im Moor nördlich von Meppen durchgeführt werden. „Uns stehen natürlich keine detaillierten Unterlagen von der gesamten Nutzung unseres Schießplatzes der vergangenen knapp 150 Jahre zur Verfügung. Das sieht bei unseren eigenen Versuchen der letzten zwei Jahrzehnte natürlich anders aus“, sagt der Direktor der WTDWehrtechnische Dienststelle 91, Frank Dosquet.

Erprobungen im Zeichen des Umweltschutzes

Die Erprobungen der WTDWehrtechnische Dienststelle sind auch der Grund, weshalb die Birken verschwinden müssen. „Einerseits brauchen wir das Moor als Zielgebiet, um unseren wehrtechnischen Auftrag zu erfüllen“, erklärt Dosquet, warum seine Dienststelle die Birken vom BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum beseitigen lassen will. „Andererseits wollen und müssen wir die Tinner Dose allein aus Umweltschutzgründen erhalten, da es sich um ein einzigartiges Hochmoorgebiet handelt.“

Männliche Person in Winterkleidung, im Hintergrund schneebedecktes Gelände

Klaus Steinl und seine Mitarbeiter sind für die Landschaftspflege im Moor zuständig.

Bundeswehr/Dominik Wullers

Eine Drohne wurde als besonders schnelle Methode der Untersuchung gewählt. „Wir wollen ja möglichst bald mähen, damit die Birken das Moor nicht weiter beschädigen können. Sie entziehen dem Moor nämlich das Wasser und vermehren sich rasant“, sagt BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum-Leiter Steinl. „Ohne Drohne hätten wir womöglich mit Menschen ins Moor gehen und per Hand nach Blindgängern suchen müssen“. Das wäre nicht nur schädlich für Tiere und Pflanzen gewesen, sondern hätte auch länger gedauert und mehr gekostet.

Erste Ergebnisse vielversprechend

Rund 100 Hektar untersucht die Drohne derzeit in einem ersten Schritt. Mithilfe des Erdmagnetfeldes kann die Drohne mit ihren Sensoren mehrere Meter tief ins Moor schauen. „Die Ergebnisse sind bislang sehr vielversprechend“, so Klaus Steinl. „Wenn es so weitergeht, wollen wir die gesamte Fläche von über 400 Hektar auch per Drohne untersuchen lassen.“ Mit den Daten der Drohne könnte dann in einem nächsten Schritt ein Kampfmittelräumdienst die gefährliche Munition auf den Meter genau lokalisieren und beseitigen. Anschließend könnte das Mähen dann beginnen.

Drohennfluggerät, an dem ein grauer Kasten angebracht ist

Startklar - unter der Drohne befindet sich in einem grauen Kasten der Großteil der Sensortechnik.

Bundeswehr/Dominik Wullers
Eine Drohne in der Luft

Eine DJI Matrice Drohne dient als Grundlage für die komplexen Sensoren.

Bundeswehr/Dominik Wullers
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