Energiemanagement

Energiemanager bei der Bundeswehr

Energiemanager bei der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Weißenfels
Lesedauer:
3 MIN

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Jens R. ist ein Mann voller Energie. Bundeswehr und somit Landes- und Bündnisverteidigung sind einfach sein Ding. Der frühere Zeitsoldat und Kampfmittelräumer managt heute die Energien im Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Weißenfels.

Ein Mann in Arbeitskleidung steht in einem Technikraum und zeigt auf eine Schaltuhr

Energieverbrauchskontrolle im Technikraum eines Unterkunftgebäudes

Bundeswehr/Jörg Jankowsky


Und das überaus erfolgreich seit genau einem Jahr. Als Energiesachbearbeiter. So heißt dieser vollwertige Pilot-Dienstposten beim Technischen Gebäudemanagement (TGM) des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Weißenfels. 

Wir haben 322.782 Kubikmeter Erdgas in 2022 weniger verbraucht,

ist Jens R. auf die fünfzehnprozentige Einsparung gegenüber dem Vorjahr zurecht stolz. „Und täglich gibt es in meinem neuen Job immer neue Herausforderungen“, beschreibt der Energiemanager des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum sein umfangreiches Aufgabenportfolio.

Vorreiterrolle

Ein Mann in Zivil steht auf grünem Rasen vor einer Geothermieanlage der Bundeswehr

In Weißenfels ging die erste Geothermieanlage der Bundeswehr ans Netz

Bundeswehr/Jörg Jankowsky


19 Liegenschaften betreut das BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Weißenfels im Zuständigkeitsbereich, vom Karriereberatungsbüro über Standortübungsplatz bis zur Kaserne. Nicht nur energetisch betrachtet handelt es sich dabei um 321 Gebäude und rund 11.000 Räume. „Wir sind hier im Technischen Gebäudemanagement des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Weißenfels für diese 19 Wirtschaftseinheiten insgesamt 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, informiert TGM-Leiter Marcus B. „Wir arbeiten zudem eng mit den Bauverwaltungen der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen. Als Betreiber der Liegenschaften sind es jährlich rund 80 Baumaßnahmen an unseren Bundeswehr-Standorten im Zuständigkeitsbereich. Das Spektrum umfasst alles vom geplanten Bauprojekt bis hin zur fertiggestellten technischen Anlage“, sagt der Vorgesetzte von R. Und in Sachen Erneuerbare Energien hat das BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum Weißenfels schon lange eine Vorreiterrolle inne. Bereits 2008 wurde hier in der Liegenschaft die erste Photovoltaikanlage der Bundeswehr in Sachsen-Anhalt errichtet. 2010 folgte die Inbetriebnahme der allerersten Geothermie-Anlage der Bundeswehr. „Die ist durch den Einbau neuer Technik im Jahr 2018 noch wesentlich effektiver geworden“, freut sich Energiemanager Jens R.

Ein Mann in Zivil steht auf grünem Rasen vor einer Photovoltaikanlage der Bundeswehr

15 Jahre Photovoltaik in der Sachsen-Anhalt-Kaserne

Bundeswehr/Jörg Jankowsky

Großes kommunikatives Netzwerk 

Drei Handwerker stehen in einem Blockheizkraftwerk und begutachten die Technik

Jens R. bei Fachgesprächen im Blockheizkraftwerk des BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum

Bundeswehr/Jörg Jankowsky


Das daran angeschlossene eigene Blockheizkraftwerk erzeugt den gesamten Strom für die Sachsen-Anhalt-Kaserne in Weißenfels, ist eine tolle Dienstleistung und ein echter Gewinn für alle Nutzer. Dort, aber auch in seinem Büro, kann er täglich die Verbrauchsdaten aller Medien wie Strom, Wasser, Wärme und Brennstoffe kontrollieren. Und wenn etwas nicht passt, hat R. ein großes Netzwerk von Ansprechpartnern. Angefangen beim Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in Bonn, über das Kompetenzzentrum Baumanagement der Bundeswehr in Strausberg, die BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum-Objektmanager und Kasernenkommandanten in den einzelnen Standorten, bis hin zu den Bauplanern, Medienanbietern und Netzbetreibern. Und Kommunikation kann der 45-Jährige gut. Ehrenamtlich ist er Bürgermeister des 752 Einwohner zählenden Örtchens Großgörschen und Stadtjugendfeuerwehrwart der Freiwilligen Feuerwehr in Lützen.

Wichtiges Energiemonitoring

„Es gibt in diesem Job kein Schwarz oder Weiß“, weiß R. „Ich arbeite in den realistischen Grauzonen“, so der Energiesachbearbeiter und durchwälzt die riesigen Datenmengen der für ihn wichtigen Online-Portale. Sein Energiemonitoring, Optimierungen und Plausibilitätsprüfungen haben entscheidende Bedeutung für die monatliche Überspielung der Weißenfelser BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum-Daten an die übergeordneten Dienststellen der Bundeswehr. „Energieeinsparmöglichkeiten gibt es viele“, so R. Unter anderem durch den Einsatz neuer Technik und natürlich durch das Nutzerverhalten. „Wir sind hier im BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum oft die Problemlöser“, sagt der Energiemanager, schaltet spontan im sonnendurchfluteten Speisesaal der Truppenküche kurzerhand das Licht aus und dreht in einem Flur eines Kommandogebäudes die Heizung ab. „Unnötige Energieverschwendung. Ich werde hier öfter auch schon der Oberlichtausknipser genannt“, sagt R. augenzwinkernd. „Schön wäre es zudem, wenn wir die gespeicherte Sommer-Energie im Winter nutzen könnten. Momentan weiß ich aber noch nicht wie. Es muss ja auch wirtschaftlich sein“, betont er.

Ein Mann sitzt an einem Büro-Arbeitsplatz, trägt Kopfhörer und schaut auf Bildschirme

Wichtig für Jens R.: Das tägliche Energie-Monitoring im Büro

Bundeswehr/Jörg Jankowsky


Zurück zur Bundeswehr

1999 verpflichtete sich der gelernte Elektroinstallateur für einen zwölfjährigen Dienst als Zeitsoldat bei der Bundeswehr. 2011, mit Unterstützung des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr, qualifizierte sich Jens R. zum Elektrotechnikmeister bei der Handwerkskammer Leipzig und arbeitete danach als Betriebsleiter zweier ziviler Firmen in Bad Dürrenberg und Weißenfels. Den Blick zurück zur Bundeswehr hat er jedoch nie so richtig verloren. „Aus meinem letzten Büro konnte ich immer in die Sachsen-Anhalt-Kaserne schauen“, berichtet R. Seine Sehnsucht war letztlich von Erfolg gekrönt. Er bewarb sich und gewann die Ausschreibung zum Energiebürosachbearbeiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Weißenfels. Letztlich ein Gewinn für beide Seiten. Seit Mai 2022 lebt und liebt er einfach diesen Job.

von Jörg Jankowsky  E-Mail schreiben

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