Mahlzeit. Jederzeit. Weltweit.
Mahlzeit. Jederzeit. Weltweit.
- Datum:
- Ort:
- Oldenburg
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„Die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen spiegeln sich auch in der Einsatzfähigkeit unseres Verpflegungsamtes der Bundeswehr wider“, betonte Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht beim Besuch des Verpflegungsamtes der Bundeswehr im niedersächsischen Oldenburg am Vormittag des 14. Juli.
Das Amt, das zum Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr gehört, betreibt 270 Truppenküchen in ganz Deutschland. Über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jährlich rund 20 Millionen Mahlzeiten fertigen, versorgen die Soldatinnen und Soldaten weltweit.
„Schnelles Handeln und große Unterstützung waren und sind aktuell im Ukraine-Krieg gefordert. Das Amt in Oldenburg hat maßgeblich dazu beigetragen und die Produktion von Einpersonenpackungen (EPaEinpersonenpackung) mehr als verdoppelt. Mittlerweile wurden über 400.000 Rationen EPaEinpersonenpackung in die Ukraine gesandt. Und sie können sicher sein: Wir werden unsere Hilfe nach Kräften weiter fortsetzen“, so Lambrecht.
Lagezentrum hochgefahren
„Flutkatastrophe, Kabul-Evakuierung und jetzt der Ukraine-Krieg, das waren und sind unsere jüngsten Herausforderungen neben dem täglichen Versorgungsauftrag im Grundbetrieb der Bundeswehr“, bestätigte der Leitende Regierungsdirektor Manuel Keller, seit 2020 amtierender Leiter des Verpflegungsamtes der Bundeswehr in Oldenburg. Er begrüßte die Bundesministerin der Verteidigung im Namen seiner 322 Beschäftigten in der Dragonerkaserne. „Eine Auswirkung des Ukraine-Krieges war zudem das Hochfahren unseres Lagezentrums“, so Keller. „Seit mehr als drei Monaten haben wir die EPaEinpersonenpackung-Produktion verdoppelt und sind mit Zeitarbeitskräften im Zweischichtbetrieb tätig“, betonte der Verpflegungsamt-Chef.
Erreichbarkeit 24/7
Im Lagezentrum informierte Hauptmann Haimo Banse die Ministerin über die Handlungsführungsfähigkeit und kurzfristige Reaktionsfähigkeit des Amtes bei einer Erreichbarkeit in 24/7. „Unser zehnköpfiges Team hat heute zu allen Kommandobehörden und auch zu ihrem Haus einen engen Draht aufgebaut“, berichtete Banse. „Wir sind mittlerweile so gut logistisch organisiert, dass die gewünschten Tagesrationen schon vor dem Magenknurren bei der Truppe ankommen.“ Und das weltweit. „Damit leisten sie einen ganz wichtigen Beitrag“, bestätigte Lambrecht. „Das Interesse an guter Verpflegung ist groß und immer ein Thema bei unseren Soldatinnen und Soldaten.“
Akazienhonig und Thunfisch-Häppchen
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Ein großes Thema ist auch immer wieder EPaEinpersonenpackung. Die Einpersonenpackung mit 3.600 Kilokalorien pro Tag, 1,8 Kilogramm schwer und drei Jahre haltbar. Die zwölf Typen der feldküchenunabhängigen und mahlzeitgerechten portionierten Verpflegung sowie neueste Marktforschungs-Trends stellte Oberstabsfeldwebel Oliver Sekuli vor. So ersetzen inzwischen Biskuitkekse die berühmt berüchtigten „Panzerplatten“. Zukünftig werden zwei vegetarische und zwei schweinefleischfreie EPaEinpersonenpackung die Palette erweitern. „Wir halten auch zukünftig an den deutschen Verzehrgewohnheiten fest“, sagte Sekuli und präsentierte der Verteidigungsministerin einige neue Produkte. Neben seinem persönlichen Favoriten Akazienhonig sind das unter anderem Thunfisch-Häppchen, Rinderhacksteak, Reispfanne mit Lachs und Powerriegel. Nach einer kleinen Kostprobe lobte Lambrecht das Engagement der Oldenburger Verpfleger, stets die Anregungen der Truppe in verbesserte Rationen einfließen zu lassen.
Ausbau und Aufwuchs
Da der Bedarf an den Ernährungsprodukten des Verpflegungsamtes der Bundeswehr in den letzten Monaten erheblich gestiegen ist, drehen sich die Pack-Karussells inzwischen doppelt. Hauptmann Jörgen Bahr zeigte der Ministerin vor Ort Produktions- und Lagerhallen, wo aktuell EPaEinpersonenpackung Typ 5 „vegetarisch“ versandfertig verpackt wurde. Zukünftig ist der weitere Ausbau der logistischen Fähigkeiten und der Aufwuchs der Lagerkapazitäten für den Einsatzvorrat Verpflegung von derzeit rund 700.000 Rationssätzen auf über fünfeinhalb Millionen EPaEinpersonenpackung bis zum Jahr 2031geplant.
Flexibilität und Vorausdenken
„Sie sind hier eine tolle Truppe“, dankte Lambrecht dem Leiter des Verpflegungsamtes zum Besuchsende nach einer Gesprächsrunde mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Ich bin von Ihrer Flexibilität und ihrem Vorausdenken hier in Oldenburg beeindruckt und in Sachen guter Verpflegung für unsere Soldatinnen und Soldaten nun noch besser aufgestellt“, freute sich die Ministerin. „Jetzt heißt es die neue Infrastruktur, die für die zukünftigen Herausforderungen benötigt wird, zügig auf den Weg zu bringen.“