Luftwaffe

Brandschutzübung – Sehr nah an der Wirklichkeit

Brandschutzübung – Sehr nah an der Wirklichkeit

Datum:
Ort:
Niederlande
Lesedauer:
2 MIN

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Flammen, Qualm und unerträgliche Hitze. Andere Menschen würden fliehen, die Brandschützer der Luftwaffe dringen tiefer zum Brandherd vor.

Soldaten beobachten einen Brand.

Auch Industriebrände können auf dem Gelände der Training Base Weeze dargestellt werden

Bundeswehr/Jessica Hagen

Beißender Qualm quillt aus den Fenstern, Flammen lodern und sorgen für eine unerträgliche Hitze. In den völlig verqualmten Räumen ist kaum etwas zu sehen. Trotzdem müssen die Frauen und Männer des militärischen Brandschutzes noch tiefer in das Gebäude vordringen – irgendwo wird noch eine hilflose Person vermutet. Eine Minute später kommt ein Brandschutzsoldat mit seiner schweren Atemschutzausstattung aus dem Gebäude, auf dem Arm eine auf den ersten Blick leblose Person. Er legt diese ab, und erst dann ist zu erkennen: Es ist eine Puppe.

Das Triebwerk eines Flugzeuges brennt lichterloh.

Luftfahrzeugbrandbekämpfung: Kaum ein Szenario, welches auf der Trainings Base Weeze nicht dargestellt werden kann

Bundeswehr/Jessica Hagen

Alles ist nur eine Übung, aber eine, die verdammt nah an der Wirklichkeit ist. Die 7. Staffel Objektschutzregiment aus Schortens, hier sind die Brandschutzsoldaten der Bundeswehr beheimatet, übt auf dem Gelände des Airport Niederrhein in Weeze. Hier, nur wenige 100 Meter von der Start- und Landebahn des ehemaligen Royal-Air-Force-Fliegerhorst Laarbruch entfernt, ist mit der Training Base Weeze (TBW) das größte Ausbildungszentrum für Feuerwehren und Rettungskräfte in Westeuropa entstanden. Haus- und Luftfahrzeugbrände, Industriebrände, Geiselbefreiungen und Anti-Terror Einsatz im urbanen Gelände, Trümmersuchen oder verrauchte Parkhäuser: Kaum ein vorstellbares Szenario, welches die Spezialisten der TBW nicht darstellen können. 

Brandschutzsoldaten rücken zum Löscheinsatz vor.

Wasser marsch!

Bundeswehr/Jessica Hagen

Training von Realbränden

Einer, der als Brandschützer schon vieles erlebt hat, ist Oberstabsfeldwebel Wolfgang Schoon, der als Beobachter in Weeze mit dabei ist. „Der entscheidende Unterschied zum Training in Schortens ist, dass wir hier Realbrände trainieren können“, so der erfahrene Portepeeunteroffizier. Er lobt die vielfältigen und realistischen Szenarien auf dem Airport-Gelände am Niederrhein. Zwei Wochen trainieren die Soldaten aus Schortens hier in Weeze, haben in der ersten Woche vor allem die Luftfahrzeugbrandbekämpfung geübt und konzentrieren sich in der zweiten Woche auf Gebäudebrände. „Wichtig ist auch“, so Wolfgang Schoon, „dass wir unsere eigenen Fahrzeuge und Ausrüstung mitbringen können“. 

Oberstabsfeldwebel Wolfgang Schoon mit einer Warnweste.

Oberstabsfeldwebel Wolfgang Schoon ist als Beobachter bei der Übung auf der Training Base Weeze dabei

Bundeswehr/Jessica Hagen

Verinnerlichen von Abläufen

Die Szenarien werden durch die Training Base Weeze ausgearbeitet. Verantwortlicher Ansprechpartner für die Bundeswehr ist Peter Janssen, Ansprechpartner für den Fachbereich Luftfahrzeugbrandbekämpfung. „Wir sprechen uns im Vorfeld mit unseren Kunden ab“, so Janssen, „können so auch auf Sonderwünsche eingehen.“ Auf diese Weise sind auch sehr individuelle Übungslagen möglich. Direkt nach jeder Lage gibt es eine kurze Nachbesprechung. Bei einer solchen ist auch Oberfeldwebel Lukas te Kaat mit dabei. Er hat gerade seine schwere Atemschutzausstattung abgelegt, wischt sich den Schweiß von der Stirn, aber schaut trotzdem sehr zufrieden aus. „Diese Ausbildung ist ein echtes Highlight“, so te Kaat. Das Beherrschen der Technik mit der man eventuell einmal in den Einsatz geht, kann hier perfekt trainiert werden. Abläufe, die im Ernstfall lebensrettend sein können, werden so verinnerlicht. Der Ausbilder der Training Base spricht Fehler an, gibt hilfreiche Tipps, aber verteilt auch Lob für das, was gut geklappt hat. 

Oberfeldwebel Lukas te Kaat in seiner schwarzen Feuerwehrschutzuniform.

Oberfeldwebel Lukas te Kaat: „Diese Ausbildung ist ein echtes Highlight.“

Bundeswehr/Jessica Hagen

Irgendwo brennt es immer

„Musterlösungen gibt es ohnehin nicht“, weiß Oberfeldwebel te Kaat, „jede Lage verlangt eine andere Herangehensweise“. Dann beginnt er gemeinsam mit seinen Kameraden, die Ausrüstung zusammenzupacken. Denn die nächste Übungslage steht schon wieder bevor, irgendwo brennt es immer auf dem Gelände der Training Base Weeze.

von Klaus Sattler

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