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Deutschland unterstützt Armenien im Kampf gegen Covid-19

Deutschland unterstützt Armenien im Kampf gegen Covid-19

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
2 MIN

Es ist ein Zeichen der Solidarität und der Freundschaft beider Länder. Deutschland entsendet 16 medizinische Spezialisten, darunter Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Material nach Armenien. Die weltweite Corona-Pandemie hat das Land mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern stark getroffen. Rund 33.000 Menschen sind mit Covid-19 infiziert. Die Luftwaffe sorgt für den Transport.

Ein sonniger Montagmorgen auf dem Gelände der Flugbereitschaft in Köln Wahn. Der A310 „Kurt Schumacher“ mit der Kennung 10+23 wird für seine wichtige Mission aufgetankt. Persönliche Schutzausstattungen, Beatmungsgeräte und Medikamente warten auf einer großen Palette darauf, von den Soldaten des Luftumschlagzuges an Bord verstaut zu werden.

Im Vordergrund ein Frachttransporter mit dem Flugzeug A310 im Hintergrund

Das medizinische Material ist für die Verladung in den Airbus A310 vorbereitet

Bundeswehr/Jane Schmidt

16 Einsatzkräfte, darunter Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Fachpersonal der internationalen Nichtregierungsorganisation „International Search and Rescue -  I.S.A.R. Germany“ reisen mit der Luftwaffe nach Jerewan, um ihre armenischen Kolleginnen und Kollegen im Kampf gegen das Virus zu unterstützen – und das zum größten Teil ehrenamtlich. „Mein Team setzt sich ausschließlich aus ehrenamtlichen Einsatzkräften zusammen, die sich für diesen Einsatz freigestellt lassen oder Urlaub genommen haben“, berichtet der Leiter des Teams Dr. Steven Bayer und führt weiter aus: “Das Team ist bereits einsatzerfahren. Im Schnitt sind wir einmal im Jahr im internationalen Einsatz. Hauptsächlich geht es um Ersthilfe bei Naturkatastrophen. Das erstreckt sich von der Suche und der Rettung bis zur medizinischen Versorgung“.

Mehrere Personen gelangen über eine Boardingtreppe in das Flugzeug

Das 16-köpfige Team besteht aus Spezialisten aus verschiedenen medizinischen Fachrichtungen, um die armenischen Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen

Bundeswehr/Jane Schmidt

Botschafter Smbatyan begleitet den Flug persönlich

Mit an Bord ist auch der armenische Botschafter in Deutschland Ashot Smbatyan. „Zunächst möchte ich mich herzlichen bedanken, dass die Bundesregierung diesen Einsatz ermöglicht hat. Das medizinische Personal wird in drei Gruppen auf drei verschiedenen Krankenhäuser verteilt, wo insbesondere Covid-19-Patienten behandelt werden. Ich bin mir sicher, dass die deutschen Ärzte mit ihrer Erfahrung und ihren Kenntnissen einen großen Beitrag leisten werden, dass wir in der Corona-Bekämpfung einige Erfolge verzeichnen können“, erklärt der 51-jährige Diplomat.

Armenischer Botschafter mit Flugzeug A310 im Hintergrund

Der armenische Botschafter in Deutschland, Ashot Smbatyan, begleitet den Flug persönlich

Bundeswehr/Jane Schmidt

Armenien, dessen Fläche von 30.000 Quadratkilometern in etwa der Brandenburgs entspricht, leidet derzeit stark an der Pandemie. Knapp 600 Todesfälle hat das Land bisher registriert. Gemessen an der Einwohnerzahl von knapp drei Millionen ist das ein hoher Wert.

Möglichkeit „Danke“ zu sagen

Für die Bundeswehr ist die Unterstützung aus vielerlei Gründen Ehrensache. Von medizinischen Lufttransporten bis zur Unterstützung der Infektionskettennachverfolgung in regionalen Gesundheitsämtern waren und sind die Soldatinnen und Soldaten häufig im Einsatz gegen Covid-19. Hinzu kommt, dass sich das befreundete Armenien auch auf militärischer Ebene als äußerst verlässlicher Partner ausgezeichnet hat – beispielsweise in Afghanistan. Der Transport nach Armenien bietet damit auch die Möglichkeit, sich für die gute Kooperation in der Vergangenheit zu bedanken.

Personen vor dem Flugzeug halten Wappen der einzelnen gemeinnützigen Verbände hoch

Ein Zeichen bester zivil-militärischer Zusammenarbeit. Ein ziviles Ärzteteam wird durch die Luftwaffe transportiert

Bundeswehr/Jane Schmidt

Deutschland hat die Pandemie derzeit gut unter Kontrolle. Auch die seit einigen Wochen geltenden Lockerungen haben bisher keine zweite Welle hervorgerufen. Dadurch ist die Bundesrepublik in der glücklichen Lage, auch international Hilfe anzubieten. Die Unterstützung für Armenien ist darüber hinaus ein Paradebeispiel für gut abgestimmte zivil-militärische Zusammenarbeit.


von Stephan Jeglinski