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GuiXT – Die Luftwaffe ist Pionier für den digitalen Fortschritt

GuiXT – Die Luftwaffe ist Pionier für den digitalen Fortschritt

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Egal ob Instagram, Facebook oder Software-Systeme der Bundeswehr, alle brauchen eine übersichtliche Benutzeroberfläche. Denn diese ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik. Sie muss den Nutzer durch komplizierte digitale Arbeitsabläufe führen. 

Drei Soldaten stehen vor einem Kampfjet.

Hauptmann Rainer Langen, Stabsfeldwebel Maik Kartschewski, Hauptfeldwebel Daniel Wagner präsentieren ihren Arbeitsplatz

Bundeswehr/Stefan Best

Innerhalb der Bundeswehr wird mit SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien (Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien) gearbeitet, das größte ITInformationstechnik-Projekt der öffentlichen Verwaltung. Die Standardoberflächen der Software sind jedoch komplex und teils unübersichtlich aufgebaut, sodass sie sich für den alltäglichen Dienst nicht optimal eignen. Die Luftwaffe hat das nun geändert.

Mit „Digitalem Mindset“ aus der Truppe

Die Luftwaffe hat das Digitalisierungsprojekt GuiXT (Graphical User Interfaces Extended) ins Leben gerufen. Zweck ist es, dem SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien-System ein „neues Gesicht“ zu geben. Zeit und Aufwand sollen durch neue Benutzeroberflächen eingespart werden. 

Das Konzept für das Projekt ist einfach und effizient: Erfahrene Nutzer in der Truppe wurden ausgebildet und zu einem Entwicklerteam zusammengestellt. Sie entwickelten genau die Oberflächen, welche sie sich für ihre Arbeit im System SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien schon immer gewünscht haben. Das Kommando Luftwaffe stellte für jedes Waffensystem ein Entwicklungsteam zusammen. 

Digital im Hangar – SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien in der Praxis

Alle Dienststellen der Luftwaffe nutzen SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien. Die Nutzer sind unter anderem verantwortlich für die Wartung und Reparaturen der Luftfahrzeuge. Dafür verwenden sie das System SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien zur Dokumentation der einzelnen Arbeitsschritte. Ziel ist es, maximale Einsatzbereitschaft zu garantieren. 

Es gilt zu dokumentieren, wer welche Arbeit durchgeführt hat oder wie viel Kraftstoff in die Luftfahrzeuge getankt wurde. Dies ist unverzichtbar für die reibungslose Vor- und Nachbereitung der fliegenden Waffensysteme. 

Ein Soldat arbeitet an einem Computer, im Hintergrund steht ein Eurofighter.

Hauptmann Langen pflegt die Daten ins System ein

Bundeswehr/Stefan Best

Die neuen Benutzeroberflächen für den Eurofighter sind bereits live. Mit der Entwicklung waren aus dem Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ Hauptmann Rainer Langen und sein Team, welches aus Hauptmann Paul Meiwald, Stabsfeldwebel Maik Kartschewski und Hauptfeldwebel Daniel Wagner besteht, beauftragt. 

Gemeinsam mit Hauptmann Patrick Plitt aus dem Kommando Luftwaffe, welcher für die Koordination des Projekts verantwortlich ist, durchliefen sie den gesamten Prozess der Entwicklung und Einführung und prägten ihn maßgeblich. „Ohne die ausgeprägte Beharrlichkeit und das großes Engagement des gesamten Teams, hätte das niemals funktioniert“, erklärt Hauptmann Langen. 

Ein Soldat schaut auf einen Bildschirm.

Hauptfeldwebel Wagner überprüft die eingegebenen Daten

Bundeswehr/Stefan Best

Ein Fundament für die Zukunft

Die Benutzeroberflächen haben große Auswirkungen auf die Betriebsabläufe in einem Verband. So wird mithilfe der übersichtlichen Benutzeroberflächen eine erhebliche Zeitersparnis, eine  Steigerung der Nutzerzufriedenheit und eine Harmonisierung der Arbeitsabläufe erreicht. Mittlerweile nutzen alle vier Eurofighter-Verbände das optimierte System. 2021 sollen die CH-53- und die Tornado-Verbände mit den neuen Benutzeroberflächen ausgestattet werden. Dazu befindet sich das System bereits in der Weiterentwicklung. Hauptmann Plitt fasst die Vorzüge des Digitalisierungsprojekts zusammen: „Dieses Projekt der Digitalisierung schafft Möglichkeiten zur Gestaltung des digitalen Wandels für die Soldatinnen und Soldaten und eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen.“

von Elia Grass