Taktisches Luftwaffengeschwader 74 lässt Senioren nicht im Stich
Taktisches Luftwaffengeschwader 74 lässt Senioren nicht im Stich
- Datum:
- Ort:
- Neuburg an der Donau
- Lesedauer:
- 4 MIN
Die Luftwaffenangehörigen finden eine Alternative zum ausgefallenen 58. Seniorennachmittag, der aufgrund der aktuellen Pandemie nicht stattfinden kann. Damit hält das Taktische Luftwaffengeschwader 74 trotz der aktuellen Pandemie an seiner Tradition fest, bedürftigen Seniorinnen und Senioren in der Vorweihnachtszeit ein paar schöne Stunden zu bescheren.
Normalerweise würden in diesen Tagen die Angehörigen des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 wie jedes Jahr rund 100 Seniorinnen und Senioren beim 58. Seniorennachmittag in der Kaserne begrüßen. Bei einem kurzweiligen und abwechslungsreichen Programm mit Kaffee und Kuchen sowie einem Nikolausbesuch verbrachten die Senioren jedes Jahr vor Weihnachten ein paar schöne Stunden mit den Angehörigen des Verbandes.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Bereits zu Mitte des Jahres wurde der traditionelle Seniorennachmittag aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt. „Für unsere Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Angehörigen unseres Verbandes war jedoch klar, dass wir unsere Senioren auch in diesem Jahr nicht im Stich lassen werden“, so der derzeitig amtierende Kommodore, Oberstleutnant Swen Jacob. „Die Veranstaltung hat seit 1962 eine lange Tradition bei den Luftwaffenangehörigen in der Wilhelm-Frankl-Kaserne.“ Dem Gründungsvater und damaligen Kommodore, Oberst Fritz Wegner, war es schon damals wichtig, auch an diejenigen zu denken, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und ihnen zumindest in der Vorweihnachtszeit ein paar schöne Stunden zu bescheren.
Nikolaus und Trompeter kommen zum Einsatz
Daher machte sich eine kleine Delegation des Geschwaders auf den Weg, um den Senioren der Häuser St. Augustin, des Bayrischen Roten Kreuzes, der Arbeiterwohlfahrt, der Pfarrei Heilig Geist und des Caritasverbandes Neuburg-Schrobenhausen einen Besuch abzustatten. Neben den Spenden wurde auch eine kleine musikalische Darbietung überbracht. Der Kommodore wurde von Michael Regnet, Stadtmarketing Neuburg, dem evangelischen Militärpfarrer Gunther Wiendl und seinem Pfarrhelfer Andreas Kriegl, der katholischen Pfarrhelferin Alexandra Kuffer und dem Verantwortlichen der Aktion, Oberstleutnant Thomas Berger, begleitet. Über einen Teilnehmer der Delegation freute sich Kommodore Jacob besonders: „Schön, dass der Nikolaus in der doch sehr eng getakteten Vorweihnachtszeit die Zeit gefunden hat, den Seniorinnen und Senioren in Neuburg persönlich die Spenden zu überreichen.“
Die Übergabe der Spende fand aufgrund der aktuellen Situation vor der jeweiligen Einrichtung statt. Die Verantwortlichen vor Ort ermöglichten den Senioren, soweit es machbar war, eine Teilnahme vom Balkon oder Fenster aus, um auch dem Trompetenspiel von Militärpfarrer Wiendl zu lauschen. Nach der Musik wurde bei einem Gebet durch die Pfarrhelferin Kuffer in einer Fürbitte die Gesundheit der Bewohner und deren Angehörigen erbeten.
Pandemie erfordert ein Umdenken in der Ausführung
Das Geschwader sah sich bei der Ausplanung des etwas anderen Seniorennachmittags auch mit der Problematik konfrontiert, dass viele Senioren in der jetzigen Phase der Pandemie ihre Wohneinheit zu ihrem eigenen Schutz nicht verlassen dürfen. „Somit macht es auch keinen Sinn, dass wir wie in den Vorjahren jedem der Senioren einen Gutschein schenken, da sie diesen in der jetzigen Situation nicht einlösen können“, so der Verantwortliche für den ins Leben gerufenen „Seniorennachmittag dahoam“, Oberstleutnant Thomas Berger.
„Wir haben uns daher entschieden, den fünf Einrichtungen insgesamt 2.500 Euro in Form der Neuburger Stadtwährung Neuro zur Verfügung zu stellen.“ Dieser Betrag setzt sich aus Spenden, die das Jahr über unter den Soldatinnen und Soldaten erbracht wurden, zusammen. Hier können die Verantwortlichen der Betreuungseinrichtungen die Spende gezielt für die Bedürftigen der Einrichtung verwenden beziehungsweise eine dringend notwendige Anschaffung für die Gemeinschaft tätigen. Bei den Überlegungen spielte auch eine große Rolle, wie in diesen schwierigen Zeiten der lokale Einzelhandel mit einbezogen werden kann. „Wir sind froh, dass uns hier das Stadtmarketing Neuburg als Partner zur Seite steht und der Einzelhandel in Neuburg von unserer Aktion profitiert. In dieser schwierigen Situation müssen wir alle einfach zusammenhalten.“
Große Freude über den Besuch
Die Senioren waren sichtlich erfreut und gerührt über die Tatsache, dass sie nicht vergessen wurden. Auch wenn es nur ein kurzer Auftritt an jeder Einrichtung war, dürfte allein die Geste der Geschwaderangehörigen nicht allzu schnell vergessen werden. „Wir möchten uns für die großzügige Spende recht herzlich bedanken und werden unseren Bewohnern etwas Gutes damit tun. Die Seniorennachmittage an Weihnachten in der Kaserne wurden von unseren Bewohnern immer sehr geschätzt, doch alle von ihnen konnten dort leider auch nicht mit und es musste eine Auswahl von uns dafür getroffen werden. Alles Schlechte, im Hinblick mit den derzeitigen Einschränkungen, hat in diesem Fall so gesehen auch etwas Gutes: Danke dafür, dass die Bundeswehr zu uns ins Altenheim gekommen ist – jetzt hatte dieses Mal jeder Bewohner etwas von der schönen Musik und den Gebeten!“, strahlte Klaus Müller, Heimleiter des St. Augustin Seniorenheims in Neuburg.
Für das nächste Jahr erhofft sich das Geschwader, wieder zusammen mit Herbert Pukas und seinem Akkordeon-Orchester, dem Küchenbuffet, organisiert von Rosemarie Ruppert, dem Schüler- und Lehrerchor der Mittelschule Neuburg, der Musikgruppe der Grund- und Mittelschule Karlskron, Hans Dünstl und seinen Finkenstoaner Alphornbläsern sowie unseren Seniorinnen und Senioren zusammen zu feiern.