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SARSynthetic Aperture Radar-Lupe 3 nähert sich Missionsende – und wird verglühen

Technik
Datum:
Lesedauer:
3 MIN

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Der Aufklärungssatellit SARSynthetic Aperture Radar-Lupe 3 erreicht nach mehr als 18 Jahren im Orbit sein Missionsende. Damit übertrifft er die ursprünglich auf zehn Jahre ausgelegte Nutzungsdauer. Seit kurzem befindet sich der Satellit in der letzten Phase seiner Mission, dem passiven Bahnabstieg, der bald zu einem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre führen wird.

Ein Satellit im Hintergrund die Erde.

SARSynthetic Aperture Radar-Lupe besteht aus fünf identischen Kleinsatelliten und einer Bodenstation zur Satellitenkontrolle und zur Bildauswertung. Das System kann unabhängig von Wetter und Tageszeit hochauflösende Bilder von jedem Punkt der Erde liefern.

Bundeswehr/System AG

Die Beendigung der Mission wurde bereits im Vorfeld unter Führung des Weltraumkommandos der Bundeswehr durch die streitkräftegemeinsame Planungsgruppe Weltraumoperationen vorbereitet und abgestimmt. Die Gruppe koordiniert dabei zwischen den für Betrieb, Sicherheit, operationelle Nutzung und Technik relevanten Akteuren. Das sind:

Die Planungsgruppe stellt dabei sicher, dass alle Beteiligten in allen Phasen des Missionsendes ein gemeinsames Lagebild über den Bahnabstieg besitzen. Gleichzeitig wurde durch das Weltraumlagezentrum sichergestellt, dass sowohl NASANational Aeronautics and Space Administration als auch die chinesische Raumfahrtagentur jederzeit über die Position und Bahnverlauf von SARSynthetic Aperture Radar-Lupe 3 informiert waren, um ohne Risiko durch die Bahnhöhen der bemannten Raumfahrt geführt zu werden – einschließlich der Umlaufbahnen der Internationalen Raumstation (ISS) und der chinesischen Raumstation (CSSChina Space Station). Alle sicherheitsrelevanten Aspekte werden dabei fortlaufend überwacht und national wie international abgestimmt.

Bis zum Übergang in den physikalisch bedingten Bahnabstieg wurde der Satellit weiter operationell genutzt und lieferte bis zuletzt aufklärungsrelevante Daten. Der erwartete Wiedereintritt ist der technisch vorgesehene Abschluss der Mission.

Wiedereintritt zum neuen Jahr erwartet

Der genaue Zeitpunkt des Eintritts von SARSynthetic Aperture Radar-Lupe 3 in die Atmosphäre lässt sich derzeit noch nicht exakt bestimmen, da Sonnenaktivität, atmosphärische Dichte und Weltraumwetter den Abstieg beeinflussen. Nach aktuellen Berechnungen wird der Wiedereintritt Mitte Januar 2026 erwartet. Das Weltraumlagezentrum in Uedem überwacht den Prozess und passt die Prognosen regelmäßig an. Die begleitende Überwachung umfasst die Auswertung von Sensordaten, die Abstimmung mit Partnern sowie die rechtzeitige Benachrichtigung potenziell betroffener Staaten. Damit erfüllt Deutschland seine völkerrechtliche Startstaatenverantwortung und handelt im Sinne eines verantwortungsbewussten Umgangs im Weltraum, der Transparenz, Minimierung orbitaler Risiken und Vermeidung von Weltraumschrott einschließt.

Für die Bevölkerung besteht nach aktueller Bewertung kein relevantes Risiko. Der überwiegende Teil des Satelliten wird beim Eintritt in die dichten Schichten der Atmosphäre verglühen. Einzelne kleinere Fragmente können den Wiedereintritt überstehen, gelten jedoch in der Regel als risikoarm, da der Großteil der Erdoberfläche aus Ozeanen und dünn besiedelten Regionen besteht. Unter günstigen Bedingungen kann der Wiedereintritt am Himmel als kurzzeitiges Leuchtereignis sichtbar sein. Dieses optische Phänomen entsteht durch das Verglühen der Außenstrukturen des Satelliten und ist für sich genommen ungefährlich. Es steht nicht im Zusammenhang mit möglichen Restfragmenten, die den Wiedereintritt in Ausnahmefällen überstehen können.

Fähigkeiten der Bundeswehr im Weltraum wachsen

Mit dem bevorstehenden Wiedereintritt endet die Dienstzeit eines Systems, das über viele Jahre einen wesentlichen Beitrag zur strategischen Aufklärung der Bundeswehr geleistet hat. Die Außerdienststellung von SARSynthetic Aperture Radar-Lupe 3 hat keine Auswirkungen auf die aktuelle satellitengestützte Aufklärungsfähigkeit der Bundeswehr. Diese wird weiterhin vollständig durch die verbleibenden Satelliten der SARSynthetic Aperture Radar-Lupe-Konstellation und insbesondere durch das moderne Nachfolgersystem SARah gewährleistet. Die satellitengestützte Aufklärung wie auch weitere Fähigkeiten der Bundeswehr in der Dimension Weltraum werden perspektivisch weiter ausgebaut und technologisch fortentwickelt.

Die gewonnenen Erkenntnisse aus Planung und Durchführung der Missionsbeendigung sind eine wichtige Grundlage für zukünftige Weltraumoperationen und Satellitenprogramme der Bundeswehr.

von PIZ Lw

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