Luftwaffe

VAPB – Die Luftwaffe übernimmt

VAPB – Die Luftwaffe übernimmt

Datum:
Ort:
Ämari
Lesedauer:
2 MIN

Rund 180 Soldatinnen und Soldaten und bis zu sechs Eurofighter werden in Ämari rund um die Uhr eine Alarmrotte stellen. Sie kommen überwiegend vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 in Wittmund. Sollten sich nicht identifizierte Flugzeuge dem Luftraum im östlichen NATO-Bündnisgebiet nähern, starten zwei Eurofighter der Alarmrotte maximal 15 Minuten nach dem Alarm. Sie fliegen in Richtung des unbekannten Radarkontakts, um diesen zu identifizieren und ggf. auf Anordnung des zuständigen NATO-Luftverteidigungsgefechtstandes für Nordeuropa, dem Combined Air Operations Center Uedem (CAOCCombined Air Operations Centre UEDEM) zu begleiten.

Vier Eurofighter sind gelandet und rollen denTaxiway entlang.

Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 'Richthofen' aus Wittmund sind in Ämari, um dort den Luftraum zu sichern

Bundeswehr/Niels Juhlke

Im litauischen Siauliai befindet sich ein zweiter Standort der NATO-Mission, von dem aus italienische Eurofighter zur Luftraumsicherung über den baltischen Staaten beitragen werden. Außerdem wird die Bundeswehr dieses Jahr einen verlegefähigen Luftverteidigungsgefechtsstand (Deployable Control and Reporting Centre, DCRCDeployable Control and Reporting Centre) für einen Zeitraum von circa zwei Monaten für die Mission stellen. Dieser wird zum größten Teil in Siauliai stationiert, mit Anteilen an den Standorten Skede (Lettland) und Ämari.

Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „R“ auf der Ämari Air#en Base in Estland.

Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „R“ auf der Ämari Air Base in Estland

Bundeswehr/Niels Juhlke

Zu Beginn der Mission gibt es eine weitere Besonderheit: Ein Airbus A310 MRTTMulti Role Tanker Transport der Luftwaffe unterstützt vom Fliegerhorst Siauliai aus als Tankflugzeug die deutschen Eurofighter. Er wird die taktische Handlungsfähigkeit des Kontingentes zusätzlich erhöhen. Denn die Luftwaffe wird in der ersten Woche der „Verstärkung Air Policing Baltikum“ alleine den Himmel über der Nordostflanke der NATO sichern, bevor die italienische Luftwaffe mit ihren Jets eintrifft und die Last wieder auf mehrere Schultern verteilt werden kann. Der Tanker, der sich ebenfalls in ständiger Bereitschaft befindet, ermöglicht den deutschen Piloten deutlich längere Flüge mit größeren Einsatzreichweiten zu absolvieren. 

Der Kontingentführer begrüßt den Kommodore vorschriftsgemäß per Ellenbogengruß.

Oberstleutnant Sebastian Fiedler, Kontingentführer des 1. Kontingents VAPB 2020/21 begrüßt auf der Ämari Air Base in Estland den Geschwaderkommodore Oberst Kai Ohlemacher TakLwG 71 „R.“

Bundeswehr/Niels Juhlke

Am 31. August fand auf der Ämari Air Base die traditionelle Übergabezeremonie statt. Der Kontingentführer des scheidenden Kontingents der französischen Armée de l’Air, Lieutenant-Colonel Joan Dussourd, und Oberstleutnant Sebastian Fiedler als Kontingentführer des deutschen Kontingents waren mit einer Abordnung ihrer Soldaten angetreten.

Deutscher Kontingentführer und französischer Commander bei der Zeremonie.

Oberstleutnant Sebastian Fiedler, deutscher Kontingentführer und Lieutenant-Colonel Joan Dussourd, Detachment Commander der französischen Luftwaffe bei der Übergabezeremonie

Bundeswehr/Niels Juhlke

„Ein Dutzend Einsätze zur Unterstützung des Air Policing Baltikum unterstreichen die wichtige Rolle, die diese Mission für uns spielt“, so Generalleutnant Klaus Habersetzer, Kommandeur des CAOCCombined Air Operations Centre aus dem niederrheinischen Uedem, bei der Übergabezeremonie in Bezug auf die nunmehr zwölfte Entsendung von deutschen Kampfflugzeugen ins Baltikum. Die deutsche Botschafterin Christiane Hohmann betonte bei ihrer Ansprache: „Wir, Estland, Frankreich und Deutschland, sind NATO-Partner und sorgen gemeinsam dafür, dass der Himmel über unserem Bündnis sicher bleibt.“ 

Der estnische Verteidigungsminister Jüri Luik betonte ebenfalls den hohen Stellenwert der NATO-Mission für das östliche Bündnisgebiet: „Die erneute Entsendung von deutschen Kontingenten für acht Monate unterstreicht das deutsche Bekenntnis zur Sicherheit in unserer Region. Unsere gemeinsame Stärke wird durch Solidarität im Bündnis garantiert und sollte nicht auf die Probe gestellt werden.“

Vor dem Rednerpult stehen in ausreichendem Sicherheitsabstand Stühle für die Gäste.

Das Publikum verfolgt die Zeremonie mit dem vorschriftsgemäßen Sicherheitsabstand

Bundeswehr/Niels Juhlke
von Daniel Waite