Geplante Marinemission

Auftrag Schutz der Schifffahrt: Die „Hessen“ ist ausgelaufen

Auftrag Schutz der Schifffahrt: Die „Hessen“ ist ausgelaufen

Datum:
Ort:
Wilhelmshaven
Lesedauer:
2 MIN

Am 8. Februar ist die Fregatte zunächst Richtung Mittelmeer aufgebrochen. Ihr nächstes Ziel wird voraussichtlich das Rote Meer sein. 

Ein Mann in blauer Jacke mit dem Rücken zum Betrachter; er winkt mit der linken Hand

Nur wenige Wochen nach Heimkehr aus einem NATO-Verband verabschiedet sich die Besatzung der Fregatte „Hessen“ wieder von Familie und Freunden

Bundeswehr/Julia Kelm

Vorbehaltlich einer Mandatierung für einen Einsatz wird sie sich durch den Suezkanal ins Rote Meer und bis zur Meeresstraße Bab al-Mandab weiterbewegen. Die geplante Marinemission EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides zum Schutz der Handelsschifffahrt und für die Freiheit der Seewege braucht noch einen Beschluss der Europäischen Union, die deutsche Beteiligung an ihr ein Bundestagsmandat.

Zur Verabschiedung des Schiffes war neben Familie und Freunden der Besatzung Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller in Wilhelmshaven. „Mit der Operation Aspides wird Europa Verantwortung für die Sicherheit der Seewege auf einer der wichtigsten Handelsrouten für Deutschland und Europa übernehmen“, erklärt sie. Möller erwartet spätestens am 19. Februar erwarten die Entscheidung des Europäischen Rates, an die sich die Mandatierung durch den Bundestag anschließen kann. 

„Der deutsche Beitrag für die Mission wird dann bereits im Seegebiet stehen“, sagt Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack. Er erläutert die Entscheidung, die Luftverteidigungsfregatte schon kurz nach einem halbjährigen Deployment in einem NATO-Marineverband in einen Einsatz zu schicken. „Da wir dort in einen scharfen Waffengang gehen, kommt hier nur ein Schiff in Frage, das sich mit seiner Bewaffnung durchsetzen kann. Dessen Besatzung zu 100 Prozent ausgebildet ist, um mit der Bedrohung umgehen zu können“, führt er aus. „Die Fregatte ‚Hessen‘, die wir ausgewählt haben, ist darauf vorbereitet. Sie ist sozusagen unser Goldstandard.“

Ein Marinesoldat in blauer Uniform im Gespräch mit einer Frau im schwarzem Wintermantel

Staatssekretärin Siemtje Möller im Gespräch mit Fregattenkapitän Volker Kübsch, dem Kommandanten der „Hessen“

Bundeswehr/Julia Kelm

Schiff und Besatzung auf dem Höchststand von Ausbildung und Erfahrung

Die Haltung seiner Crew beschreibt der Kommandant des Schiffes, Fregattenkapitän Volker Kübsch. „Ein potenzieller Einsatz im Roten Meer wird für Schiff und Besatzung ein erneuter Härtetest sein“, meint er. „Die Motivation der Besatzung und die Einsatzfähigkeit des Schiffes aber haben wir bei der Very High Readiness Joint Task Force Maritime – als maritime Speerspitze der NATO – in der Nord- und Ostsee in den vergangenen sechs Monaten sicherlich unter Beweis gestellt.“

Die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate im Roten Meer machten aber auch deutlich, dass dieser Einsatz eine ganz andere Charakteristik besitzen werde. „Die Bedrohung dort ist nun nicht mehr abstrakt, sie ist ganz konkret und besteht aus einer Vielzahl an Waffen“, so Kübsch. „Ich weiß nur zu gut um die Fähigkeiten des Schiffes und der Besatzung und möchte daher allen Freunden und Angehörigen der Besatzung ein wenig die Sorgen um uns nehmen. Sie können sich in jeder Hinsicht auf uns verlassen.“

Ein graues Kriegsschiff in einem Hafenbecken.

Die „Hessen“ unmittelbar nach dem Ablegen aus dem Marinestützpunkt Wilhelmshaven

Bundeswehr/Julia Kelm

Die zügige Reaktion der Seestreitkräfte wird von Staatssekretärin Möller gelobt. Sie stellt fest: „Mit dem schnellen Auslaufen der ‚Hessen‘ zeigt die Marine erneut, dass sie ein agiles und absolut verlässliches Instrument der deutschen Sicherheitspolitik ist.“

Die „Hessen“ ist mit einer Besatzungsstärke von rund 240 Soldatinnen und Soldaten ausgelaufen. Das schließt neben der Stammbesatzung der Fregatte unter anderem auch Marineflieger für zwei Bordhubschrauber und Soldaten des Seebataillons mit ein.

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