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Training normal – nur mit Abstand

Training normal – nur mit Abstand

Datum:
Ort:
Eckernförde
Lesedauer:
2 MIN

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Kampfschwimmer müssen hart und ständig üben. Das klappt beim Fallschirmspringen auch mit Schutzmaßnahmen gegen die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie.

Fast wie ein Kopfsprung vom Drei-Meter-Brett. Nur etwas höher.

Bundeswehr/Marcel Kröncke

Das Wetter in Schleswig-Holstein zeigt sich Anfang Mai von seiner besseren Seite. Ein Grund mehr, Fallschirmsprungtraining in den Dienstplan des Kommandos Spezialkräfte der Marine aufzunehmen. Zusätzlich zum regulären Sprungdienst auf dem Truppenübungsplatz haben die Männer vom Einsatzteam der Kampfschwimmer aus Eckernförde in dieser Woche eine besonders fordernde Trainingsaufgabe zu erfüllen: einen Sprung im Taucheranzug und mit kompletter Ausrüstung in die Ostsee.

Mit einer Transall C-160D der Luftwaffe aus dem Fliegerhorst Hohn geht es für ein Dutzend Kampfschwimmer morgens auf den Weg. Normalerweise würden doppelt so viele Männer in der Maschine sitzen. Aber die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Vorschriften machen auch vor den Kommandosoldaten nicht halt. Darum sitzen sie heute mit Abstand im Transportflugzeug.

„Beim Fallschirmspringen und beim Tauchen kommt man sich nicht nahe“

„Wir haben überlegt, wie wir unser Training unter den derzeitigen Bedingungen zusammenstellen können“, sagt Oberfähnrich zur See Tilo Baier. Er ist heute als Presseoffizier der Kampfschwimmer mit dabei. „Beim Fallschirmspringen und beim Tauchen kommt man sich nicht nahe. Da ist es für uns einfach, Abstands- und Hygienevorschriften einzuhalten“, sagt er.

Die Kombination aus Springen und Tauchen ist für die Kampfschwimmer eine Verbindung von zwei „Verbringungsarten“ – wie es in ihrem Fachjargon heißt. Sie fliegen zum Beispiel mit einem Flugzeug oder Helikopter in die Nähe ihres Einsatzgebiets und legen anschließend einen Teil der Strecke im Wasser zurück, um an ihr genaues Einsatzziel zu gelangen.

Über der Eckernförder Bucht angekommen springen die Männer nacheinander von der Heckrampe der Transall, unter sich die kalte See. Auf den Rücken geschnallt haben sie ihren TW7E, einen lenkbaren Flächenfallschirm, den am häufigsten genutzten Fallschirm der Spezialkräfte. Damit kann der Kampfschwimmer zielgenau dahin lenken, wo er landen will.

Platsch!

Nur etwa fünf Minuten dauert so ein Sprung aus 1.500 Metern Höhe, dann sind sie im Wasser. Hier lösen sie zuerst den Fallschirm – bei zu starkem Wind würde er sie unkontrolliert über das Wasser ziehen.

Der Moment, auf den es ankommt: Es sind nur noch wenige Meter bis zur nassen Landung der Kampfschwimmer.

Bundeswehr

Die Elitesoldaten müssen jetzt schnell handeln, um nicht abgetrieben zu werden.

Bundeswehr

Jetzt müssen die Kampfschwimmer nur noch kurz die Ausrüstung checken: Flossen, Kompass, Tiefenmesser – ist bei Sprung und Landung nichts verloren gegangen? Dann verbindet sich jeder über eine Leine mit seinem Rottenbuddy und schon können die Taucher lautlos im Wasser verschwinden.

„Jetzt erledigen die Kampfschwimmer ihren Auftrag unter Wasser. Im realen Einsatz geschieht so ein Sprung gerne im Dunkeln, dann arbeiten wir mit Nachtsichtgeräten und sind wirklich unsichtbar“, erklärt Tilo Baier. „Für die Männer ist das heute im Hellen natürlich eine willkommene Abwechslung und die Eckernförder haben auch mal wieder was zu sehen“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern.

Die Fallschirme, die noch auf der Wasseroberfläche der Eckernförder Bucht dümpeln, werden zuletzt noch vom Spezialoperationen-Bootsteam der Kampfschwimmer geborgen. Sie werden natürlich, anders als im Einsatz, wieder mit nach Hause genommen.

von Jule Peltzer  E-Mail schreiben

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