Christliche Friedensbewegungen und Militär

Um das Friedensengagement sowie das Verhältnis von Kirchen und Militär in unterschiedlichen kulturellen Kontexten ging es in unserem Workshop, den ich als Militärpfarrerin bei der internationalen Jugendbegegnung, organisiert durch die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers und das Evangelischen Missionswerk in Niedersachsen, durchführte.

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Junge Erwachsene aus Indien, Brasilien, Südafrika und anderen Ländern standen mir gegenüber, als wir uns die Bälle des Friedens zuspielten. Wir teilten Erfahrungen aus christlichen Friedensbewegungen auf unterschiedlichen Kontinenten. Die jungen Christen und Christinnen verhandelten das Thema Frieden im Kontext von Bedrohung und Wehrhaftigkeit. 

Nach vielen Spielen und Diskussionsrunden hielten wir fest, dass es für den Frieden unter den Vorzeichen der Bedrohung alle Gaben und Fähigkeiten benötigt, sowohl das Singen und die Friedensgebete in den Kirchen als auch die militärischen Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung. Wir erfuhren, dass die in den deutschen Kirchen weit verbreitete pazifistische Haltung „Frieden schaffen ohne Waffen“ für die Geschwister der südlichen Hemisphäre überraschend und realitätsfern klang. Alle waren sich jedoch einig, dass angesichts des Aufrüstens eine internationale Friedensbewegung fehlt, dass wir für den Schutz von Frieden, Freiheit und Demokratie gemeinsame Friedensgesänge und Gebete in vielen Sprachen genauso dringend benötigen wie die militärische Verteidigungsfähigkeit.