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Internationale Zusammenarbeit

Mit allem rechnen – auf Frieden hoffen

Evangelische Militärseelsorge
Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
1 MIN

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So unterschiedlich wie ihre Herkunftsländer sind auch ihre Themen: Bearbeitung des kolonialen Erbes, friedensethischer Paradigmenwechsel, Auflösung der Staatskirchen, akute Bedrohung an den Landesgrenzen. Aber in einem sind sich die protestantischen Militärseelsorgen einig: Sie brauchen den Austausch und die Zusammenarbeit – gerade jetzt.

Es ist eine kurze Konferenz: Mittag bis Mittag, kein Rahmenprogramm, wenig Formalitäten. Stattdessen praktische Arbeit im schmucklosen Konferenzraum. Die 14 Angehörigen der protestantischen Militärseelsorge aus neun verschiedenen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten tauschen sich über ihre Situation aus und geben einander praktische Hinweise. Wie kann die Werbung um Geistliche für diese wichtige Aufgabe aussehen, wenn die Armeen in allen Ländern aufwachsen? Wie überwinden andere die Hürden in der praktischen Zusammenarbeit der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften in ihren Ländern? Es gibt gute Arbeitshilfen – wie können sie übersetzt und den Partnern zugänglich gemacht werden? Wer übernimmt die Initiative, damit wir bei multinationalen Großübungen voneinander wissen und zusammenarbeiten können? Wie können nebenamtliche Militärgeistliche, die im Hauptamt vor allem ihre Ortsgemeinde versorgen müssen, in neue Übungsszenarien eingebunden werden?

Die Situation der evangelischen Militärgeistlichen ist in den verschiedenen Ländern extrem unterschiedlich. Da sitzen die skandinavischen Militärseelsorgen, die aus erst kürzlich umgewandelten lutherischen Staatskirchen hervorgegangen sind und 90 Prozent ihrer Streitkräfte abdecken, neben Angehörigen absoluter Minderheiten in traditionell nicht-evangelisch dominierten Ländern und Armeen. Es tut allen gut, Erfahrungen auszutauschen und Anteil zu nehmen.

Nachdenkliche Worte findet der deutsche Evangelische Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg im Gruß an seine Gäste. Er beschreibt die neuen Herausforderungen und freut sich über konkrete Schritte der Zusammenarbeit. Aber wer sich auf den Fall der Fälle vorbereite, werde schnell missverstanden – auch in den Kirchen. Es gehe darum, so Felmberg, den Ernstfall nicht auszuklammern, aber gleichzeitig die Friedenshoffnung nicht aufzugeben: „Wir bereiten uns vor – aber wir beten um Frieden.“

von Walter Linkmann

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