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Frieden

Positiv überrascht von der kirchlichen Denkschrift

Friedensethik
Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Der Schutz vor Gewalt steht im Vordergrund der neuen Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland. Jetzt diskutierten Fachleute aus Bundeswehr und Militärseelsorge über die aktuelle Schwerpunktsetzung der evangelischen Friedensethik.

Gründlich wurde im Haus der Evangelischen Militärseelsorge über die neue Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) informiert und diskutiert: „Welt in Unordnung. Gerechter Friede im Blick.“ Eingeladen hatte der Evangelische Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg. Knapp vierzig Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter hochrangige Repräsentanten der EKD und der Bundeswehr, sowohl aus der Truppe als auch aus dem Bundesministerium der Verteidigung. 

Zunächst gab Leitender Militärdekan Dr. Dirck Ackermann, Referatsleiter im Evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr und Mitverfasser der Denkschrift, eine kurze Einführung. Die Friedensdenkschrift sei als Anregung zum Denken gedacht, nicht als fertige Antwort; sie gebe keine Gewissheit, sondern diene der Gewissensbildung. Den Anstoß für die Überlegungen habe die veränderte geopolitische Lage gegeben: Spätestens mit dem Vollangriff Russlands auf die Ukraine sei klar gewesen, dass man sich auch friedensethisch der neuen Lage stellen müsse.

Die Basis der Überlegungen bildet das Leitbild des Gerechten Friedens. Gerechter Friede ist mehr als Waffenstillstand. Vier Dimensionen des Gerechten Friedens hält die Friedensdenkschrift fest: Schutz vor Gewalt; Förderung von Freiheit; Abbau von Ungleichheiten; friedensfördernder Umgang mit Pluralität. Aktuell rückt die erste Dimension in den Vordergrund: Schutz vor Gewalt. Der Staat ist verpflichtet, seine Bürger vor Gewalt zu schützen, also auch vor militärischen Angriffen. Wenn erforderlich, tut er das mit militärischer Gegengewalt. Aus dieser Schwerpunktsetzung ergeben sich dann friedensethische Überlegungen, z.B. zur Bewertung des soldatischen Dienstes, zu Fragen der Wehrpflicht oder zur nuklearen Abschreckung.

Über einzelne Punkte der Friedensdenkschrift diskutierten im Anschluss an die Einführung Generalmajor Ansgar Meyer, Kommandeur des Zentrums Innere Führung in Koblenz, und Militärdekan Dr. Roger Mielke, Leiter des Evangelischen Militärpfarramts Koblenz III. Trotz mancher Unterschiede in Einzelfragen, z.B. in der Frage einer allgemeinen Dienstpflicht, waren sich beide darüber einig, dass die Friedensdenkschrift vor allem eines ist: in der Wirklichkeit verankert. Sie stellt sich der Herausforderung, sich mit einer „Welt in Unordnung“ auseinanderzusetzen. General Meyer gab zu, von diesem Realismus bei der Lektüre „positiv überrascht“ gewesen zu sein. Für ihn besteht die Hauptherausforderung für Soldatinnen und Soldaten darin, auch in Extremsituationen, auch unter Stress, richtig zu handeln. Am Ende müsse der Einzelne seine Entscheidung vor seinem eigenen Gewissen verantworten. Die Auseinandersetzung mit der Friedensdenkschrift werde dazu beitragen, Soldaten und Soldatinnen auf diesem Wege der Gewissensbildung zu helfen.

Als die Diskussion für alle Anwesenden geöffnet wurde, wurde breite Zustimmung zu General Meyers Einschätzung deutlich: Die Friedensdenkschrift sei eine positive Überraschung und stelle eine hilfreiche Anregung zur weiteren Auseinandersetzung dar.

Nach einem Schlusswort des Militärbischofs klang die Veranstaltung mit einem Empfang aus.

von Alexandra Dierks

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