Militärische Ehren für hochrangige Staatsgäste sind ein fester Bestandteil der Diplomatie. Auch inländische Würdenträgerinnen und -träger oder besondere Jubiläen können mit militärischen Zeremonien gewürdigt werden. Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung erfüllt diesen protokollarischen Auftrag.
Als in den 1950er Jahren die deutschen Streitkräfte neu aufgestellt wurden, nahmen auch militärische Ehrenerweisungen für ausländische Staatsgäste und Würdenträger einen neuen Anfang. Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung wurde ins Leben gerufen. Militärische Ehren sind ein wichtiger Bestandteil des diplomatischen Protokolls. Semper talis – immer gleich – und in perfekter Abstimmung präsentieren sich dabei die Soldatinnen und Soldaten des Wachbataillons. Etwa 600 Einsätze pro Jahr leisten die sieben Protokollkompanien im Durchschnitt.
Mit dem sogenannten Infanteriegriff wird internationalen Staatsgästen der Bundesrepublik Deutschland durch die Soldatinnen und Soldaten des WachBtl BMVgBundesministerium der Verteidigung zeremoniell dargeboten, dass sie mit friedlichen Absichten begrüßt werden. Hierzu werden dem Staatsgast die Gewehre vom Typ Karabiner 98k im ungeladenen Zustand präsentiert. Das Präsentieren der Waffen dient gleichzeitig auch der Demonstration der Wehrhaftigkeit der Bundesrepublik Deutschland. In besonderen Fällen kommen auch die Haubitzen des Salutzuges zum Einsatz, wenn ausländische Staatsoberhäupter mit Kanonenschüssen begrüßt werden.
Die Frauen und Männer des Wachbataillons leisten den Ehrendienst in unterschiedlichen Einsatzformen, den Ehrenformationen. Diese militärischen Zeremonien sind oftmals Teil des diplomatischen Protokolls. Für jeden Anlass ist dabei detailliert geregelt, welche und wie viele Soldatinnen und Soldaten zum Einsatz kommen, wo sie stehen und was sie tun. Der Ehrenposten ist die kleinste Einsatzform, das Ehrenbataillon die höchste Form der militärischen Ehrerweisung für ausländische Staatsgäste. Eine Sonderform des militärischen Zeremoniells für scheidende Amtsträgerinnen und Amtsträger der Bundesrepublik Deutschland, aber auch zu besonderen Anlässen ist der Große Zapfenstreich.
Der protokollarische Ehrendienst wird oft gemeinsam mit dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr oder einem anderen Musikkorps erbracht. Die Zahl der beteiligten Soldatinnen und Soldaten reicht von drei bis 257 beim Großen Zapfenstreich. Dabei sind die Einsätze des Wachbataillons nicht auf Berlin begrenzt. Auch außerhalb der Bundeshauptstadt und im Ausland ist das Wachbataillon das Gesicht der Bundeswehr.
Soldatinnen und Soldaten vom Wachbataillon sind angetreten zum Feierlichen Gelöbnis zum Gründungstag der Bundeswehr
Bundeswehr / Torsten Kraatz
Bei internationalen Sportereignissen und Militärwettkämpfen können Soldatinnen und Soldaten repräsentative Aufgaben übernehmen
Bundeswehr / Helmut von Scheven
Dienst vor besonderer Kulisse ist im Wachbataillon nicht ungewöhnlich
Bundeswehr / Sebastian Wilke
Der große Zapfenstreich ist die höchste Form der militärischen Würdigung. Traditionell findet er am Abend und im Fackelschein statt.
Bundeswehr/Sebastian Wilke
Das Ehrenspalier ist eine Form der Begrüßung durch die Soldatinnen und Soldaten des Wachbataillons beim BMVgBundesministerium der Verteidigung
Bundeswehr / Anne Weinrich
Zu besonderen Anlässen werden Staatsgäste durch das Wachbataillon mit Salutschüssen empfangen
Bundeswehr / Anne Weinrich
