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Frieden als Auftrag

Frieden als Auftrag

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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80 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus und angesichts einer ins Wanken geratenen regelbasierten Ordnung stellt sich die Frage: Wie kann die Bundeswehr dazu beitragen, weltweit den Frieden sichern? Welchen Beitrag muss Deutschland leisten, um die Freiheit zu verteidigen? Das beleuchtet die IF-Redaktion im neuen Heft „Frieden als Auftrag“.

Oberstleutnant Nancy W. umringt von Kindern der Kings Wisdom Nursery and Primary School in Gumbo

Oberstleutnant Nancy W. im UNUnited Nations-Peacekeeping-Einsatz im Südsudan. Im Rahmen eines Schulprojektes hat die Offizierin Schreibtische und Stühle an die Schule übergeben

Bundeswehr

Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann bringt in ihrem Impuls die Vielschichtigkeit der Bedrohung, der sich die westliche Wertegemeinschaft derzeit ausgesetzt sieht, auf den Punkt: Sie stellt heraus, wie Autokratien ihre Einflusszonen rücksichtslos ausbauen und globale Institutionen an Bindungskraft verlieren. Ihr Fazit: Wenn selbst langjährige Verbündete ihre Bündnistreue infrage stellen und nationale Interessen der gemeinsamen Verantwortung überordnen, braucht es eine klare Antwort, um den Frieden weltweit zu sichern. 

„Einsatzbereitschaft muss auch die Bereitschaft zum Kampf einschließen – mit der Konsequenz, den Kampf tatsächlich aufnehmen zu wollen“, betont Generalmajor Ansgar Meyer, Kommandeur des Zentrums Innere Führung, in der aktuellen IF. Dies wiederum setze voraus, zu wissen „wofür“ man diene. 

Titelmotiv der IF 3|25

Stehen wir „am Abgrund der Ordnung“? Das fragt Dr. Sebastian von Münchow vom George C. Marshall Center in seiner sicherheitspolitischen Kurzübersicht mit Blick auf die Expansionsabsichten Moskaus und Pekings. Er zeigt auf, wie Staaten des BRICSBrasilien, Russland, Indien, China und Südafrika-Verbunds die Stabilität an der europäischen Südflanke untergraben und was die Wiederwahl Donald Trumps ins Weiße Haus vor diesem Hintergrund für den Frieden bedeutet.

Zur Friedenssicherung weltweit trägt auch die Bundeswehr ihren Teil bei: Insgesamt sind rund 280 deutsche Soldatinnen und Soldaten im UNUnited Nations-Peacekeeping-Einsatz. IF-Redakteurin Evelyn Schönsee erklärt in ihrem Beitrag, warum das Peacekeeping neben Landes- und Bündnisverteidigung weiterhin ein wichtiger Auftrag der Bundeswehr ist.

Nukleare Abschreckung mit „Euro-Bombe“?

Atompilz über dem Meer

Der mögliche Einsatz von Atomwaffen ist eine Komponente von Abschreckung – um Frieden zu erhalten

imago images/Kharbine-Tapabor

Dr. Paul Silas Peterson vom ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr erörtert, welche Rolle die Belastungsprobe der transatlantischen Beziehungen für die nukleare Abschreckung spielt. Um hier eigenständig zu werden, würden einige Europäer eine „Euro-Atombombe“ erwägen. Der Autor zeigt auf, welche Problematik hinter diese Idee steht und plädiert für eine Stärkung des bestehenden Nordatlantikvertrags zur Wahrung des Friedens.

Niklas Wagener, Mitglied des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, schreibt über das Verhältnis von Bundeswehr, Politik und Gesellschaft und wie das im ersten nationalen Veteranentag am 15. Juni Ausdruck gefunden hat. Der Autor erklärt, was sich hinter dem Begriff „Veteran“ verbirgt und beleuchtet, warum viele Bürgerinnen und Bürger bisher wenig mit dem Begriff anfangen konnten.

Zudem gedenkt die IF des Wirkens von Margot Friedländer: Ihr unermüdliches Engagement, ihr Appell für Menschlichkeit, damit die Gräueltaten der Nationalsozialisten sich niemals wiederholen – das zeichnete zu Lebzeiten die Holocaust-Überlebende aus. Im Alter von 103 Jahren ist Margot Friedländer am 9. Mai 2025 in Berlin gestorben. Auch nach ihrem Tod hallt ihre Botschaft nach: „Seid Menschen, respektiert Menschen!“ 

Margot Friedländer im Portrait den Blick nach oben gerichtet

Margot Friedländer – Seid Menschen, respektiert Menschen!

picture alliance/Associated Press/Markus Schreiber

Kriegsverbrechen in Ukraine und Kniefall in Polen

Kein Frieden in Sicht: Die Weltöffentlichkeit zeigt sich schockiert von den Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte im Krieg gegen die Ukraine. In „Der Grausame Krieg. Illegitime Gewalt der russischen Streitkräfte“ veranschaulicht Prof. Dr. Jan Claas Behrends von der Europa-Universität Viadrina, warum die Brutalität Russlands die westliche Welt nicht überraschen sollte. Gewalt als Teil der Kultur der Armee: Der Osteuropahistoriker legt dar, dass in Geschichte und Gegenwart solche Übergriffe typisch sind für Russlands Truppen.

Dr. Kristina Meyer zeigt in ihrem Geschichts-Beitrag auf, wie der damalige Bundeskanzler Willy Brandt 1970 mit seinem Kniefall vor dem Denkmal des Warschauer Ghettos ein Zeichen der Demut und Verantwortungsbereitschaft gesetzt hat. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung stellt die Frage: Was sagen uns Brandts Kniefall und seine „Neue Ostpolitik“ heute?

Wehrhaft sein und Werte wahren: Der Katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck untersucht in seinem Essay „Gerechter Frieden, gerechter Krieg“ die christliche Friedensethik im Spannungsfeld zwischen Gewaltverbot und Verteidigungspflicht vor dem Hintergrund der Zeitenwende und eines neuen Krieges in Europa.

Willy Brandt kniet vor dem Denkmal für die Helden des Aufstands im jüdischen Ghetto in Warschau.

Willy Brandts Kniefall – ein Zeichen für Versöhnung und ein Schritt zu nachhaltigem Frieden

picture alliance/PAP/Stanislaw Czarnogórski
von Evelyn Schönsee

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