Spitzendienstgrade

Korporal und Stabskorporal – FAQFrequently Asked Questions für Soldaten und Soldatinnen

Korporal und Stabskorporal – FAQFrequently Asked Questions für Soldaten und Soldatinnen

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

Warum gibt es die neuen Spitzendienstgrade? Wer kann Korporal oder Stabskorporal werden? Was verdiene ich? Hier sind die wichtigsten Antworten auf die häufig gestellten Fragen, die FAQs (frequently asked questions).

Ein Soldat zieht die Dienstgradschlaufe Stabskorporal bei einem Soldaten auf

Der Korporal: Mit 5.000 neuen Dienstposten in den nächsten Jahren soll die Laufbahn der Mannschaften attraktiver werden.

Bundeswehr/Elian Hadj Hamdi

Warum werden die neuen Dienstgrade Korporal und Stabskorporal eingeführt?

Die Laufbahn der Mannschaften soll attraktiver werden. Verantwortung übernehmen und besonders gute Leistungen erbringen: Das soll sich künftig noch stärker auszahlen. Bisher konnten Soldaten und Soldatinnen in der Mannschaftslaufbahn maximal die Besoldungsgruppe A5 mit Zulage erreichen. Das entspricht circa 2367,07 (Stufe 1) brutto mit einer Zulage von 43,37 Euro. Korporale werden künftig die Besoldungsgruppe A6, Stabskorporale die Besoldungsgruppe A6 mit Zulage erhalten. Das ergibt beim Korporal im Vergleich ein Plus von ungefähr 51 Euro brutto auf der Gehaltsabrechnung.  

Wer kann Korporal und Stabskorporal werden?

Korporal oder Stabskorporal können besonders leistungsstarke Soldatinnen und Soldaten in der Mannschaftslaufbahn im Dienstgrad Oberstabsgefreiter werden. Sie müssen bereits mindestens drei Jahre als Soldatin oder Soldat auf Zeit im Dienstgrad des Oberstabsgefreiten gedient haben.

Zusätzlich zwingende Voraussetzung ist noch eine Restdienstzeit von drei Jahren. Auch eine Verpflichtungserklärung darüber ist ausreichend. Daneben spielen in jedem Fall die individuelle Eignung, Befähigung und fachliche Leistung für den Dienstposten eine Rolle. Eine Besetzung erfolgt als Auswahl der Besten zunächst nur über eine Bewerbung auf den ausgeschriebenen Dienstposten in der eigenen Einheit oder im Verband.

Wie lange dauert die Beförderung vom Korporal zum Stabskorporal?

Die Dienstposten des Korporals und Stabskorporals sind gebündelt, das heißt diese bauen aufeinander auf. Ein Korporal kann nach frühestens einem Jahr zum Stabskorporal befördert werden.

Werden Reservisten als Korporal und Stabskorporal berücksichtigt?

Reservisten, die bereits Oberstabsgefreiter sind, können sich bewerben, um zum Korporal und Stabskorporal befördert zu werden. Zur Besetzung eines Dienstpostens werden vergleichbare Vorgaben wie für Soldatinnen und Soldaten auf Zeit gelten. Um jedoch als Reservist oder Reservistin befördert werden zu können, bedarf es einer Beorderung und des regelmäßigen Rerservistendienstes in dieser Beorderungsverwendung.

Auf Basis einer Beurteilung unter mindestens zwölftägiger Heranziehung zum Reservistendienst wird eine vergleichende Betrachtung durch die Personalführung vorgenommen. Auch hier gelten die Kriterien der Auswahl der Besten. Für die konkrete Umsetzung des Konzeptes in der Reserve werden die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt berücksichtigt.

Wie werden die Stellen als Korporal besetzt?

Ein Dienstposten als Korporal wird im Intranet für die Einheit oder den Verband ausgeschrieben. Die Besetzung erfolgt innerhalb des Auswahlverfahrens nach persönlicher Eignung und Befähigung.

Gibt es Fristen neben der Bewerbungsfrist?

Die Verwendung auf einem Korporalsdienstposten im eigenen Verband muss bis zum 31. Oktober 2020 beim Disziplinarvorgesetzten unabhängig von der Bewerbungsfrist beantragt werden. Alternativ kann man von seinen Disziplinarvorgesetzten auch vorgeschlagen werden.

Disziplinarvorgesetzte oder ausschreibende Personaldienststellen informieren Soldatinnen und Soldaten der Mannschaftslaufbahn bei Interesse an einer Verwendung als Korporal oder Stabskorporal über freie Dienstposten.

Wann wird der neue Dienstgrad als Korporal und Stabskorporal eingeführt?

Im Pilotprojekt Anfang Oktober 2021 werden die ersten 1.000 neuen Dienstposten besetzt. Bis Anfang April 2022 sollen es dann 1.400 insgesamt sein. Vorgesehen ist, bis 2031 auf 5.000 Dienstposten aufzustocken.

Wie sehen die neuen Dienstgradabzeichen aus?

Nach dem Soldatengesetz erlässt der Bundespräsident die Bestimmungen über die Uniform der Soldatinnen und Soldaten, wozu auch die Dienstgradabzeichen zählen. Die entsprechende Änderung ist derzeit in der Finalisierung.

Was ändert sich in der Vorgesetztenverordnung durch den Korporal und Stabskorporal?

In der Vorgesetztenverordnung ändert sich hier nichts.

Welche Verpflichtungszeit ist für den Korporal und Stabskorporal vorgesehen?

Zielvorstellung ist, dass die durchschnittliche Verpflichtungszeit von Korporalen und Stabskorporalen bei 15 Jahren liegt. Das schließt aber nicht aus, dass es – gerade in der Pilotphase – auch Korporale und Stabskorporale mit höheren Verpflichtungsreichweiten geben wird.

Wie werden die begrenzten Dienstposten in den Teilstreitkräften aufgeteilt?

Die ersten 1.400 gebündelten Dienstposten für Korporale oder Stabskorporale wurden zwischenzeitlich unter enger Einbindung der Organisationsbereiche identifiziert. Bis zum 01. Oktober 2021 und 01. April 2022 werden diese eingerichtet. Die Dienstposten bilden dann die Grundlage für die ersten Auswahlentscheidungen, die bis Ende 2021 beziehungsweise im ersten Quartal 2022 in der Pilotphase getroffen werden.

Die anteilige Aufteilung der Korporalsdienstposten auf die Organisationsbereiche erfolgt im Verhältnis der gesamten Dienstposten für die Mannschaftslaufbahn der Truppendienste.

von Hanife Cingi

Mehr zum Thema