Der Transportpanzer Fuchs – in 60 Sekunden
Der Transportpanzer Fuchs ist das Multitalent der deutschen Landstreitkräfte. Er ist voll geländegängig hochbeweglich.
Kampfpanzer, Pionierpanzer, Brückenlegepanzer oder Bergepanzer – Panzer gibt es in der Bundeswehr viele. Sie fahren auf Ketten oder Rädern, transportieren Material oder räumen Minen – die Vielfalt ist groß. Gemein ist ihnen der Begriff „Panzer“ im Namen – aber was unterscheidet sie? Ein Überblick.
Es mag überraschen, doch eine einheitliche Definition, wann ein Fahrzeug in der Bundeswehr als Panzer bezeichnet wird, gibt es nicht. Jeder Panzer ist gepanzert, also durch seine Außenhülle vor der Wirkung feindlicher Treffer mehr oder minder gut geschützt. Wie stark und wirkungsvoll dieser Schutz aber sein muss, damit ein Fahrzeug als Panzer „durchgeht“, ist nicht festgelegt.
Der Leopard 2 – hier in der neuesten Variante A7V – ist als Kampfpanzer das Waffensystem der Panzertruppe für den Kampf gegen gegnerische Panzer
Bundeswehr/Marco Dorow
Der Schützenpanzer Puma wurde als Nachfolger für den Marder in die Bundeswehr eingeführt. Er besitzt eine stabilisierte 30-Millimeter-Maschinenkanone, reaktive Panzerung und ein Abwehrsystem gegen Panzerabwehrlenkflugkörper.
Bundeswehr/Marco Dorow
Seit den 1970er-Jahren ist der Schützenpanzer Marder das ,,Arbeitstier" der Panzergrenadiere. Stetig modernisiert, wird er mittelfristig durch den Schützenpanzer Puma abgelöst.
Bundeswehr/Marco Dorow
Der Transportpanzer Fuchs ist mit seinen sechs allradgetriebenen Rädern hoch geländegängig. In den 1970er-Jahren entwickelt, hat sich der bis heute stetig modernisierte Fuchs in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr bewährt.
Bundeswehr/Florian Sorge
Das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug (GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer wird in der Bundeswehr unter anderem als Gruppenfahrzeug in der Jägertruppe, als Gefechtsstandfahrzeug oder in einer Sanitätsvariante benutzt
Bundeswehr/Florian Kruth
Der Transportpanzer M113 wird in der Bundeswehr in verschiedenen Varianten benutzt, hier als Panzermörser
Bundeswehr/Andrea Bienert
Mit dem Pionierpanzer Dachs können die Pioniere unter Panzerschutz Stellungen ausheben oder Hindernisse beseitigen
Bundeswehr/Carl Schulze
Mit der Panzerschnellbrücke Leguan können die Pioniere der Bundeswehr auch tonnenschweren Kampfpanzern wie dem Leopard 2 A7V in wenigen Minuten die Überquerung von Flüssen oder Kanälen ermöglichen
Bundeswehr/Mario Bähr
Mit dem Bergepanzer Büffel können auch schwere Kampfpanzer wie der Leopard 2 geborgen werden. Mit seinem Kran ist etwa ein Motorenwechsel schnell erledigt.
Bundeswehr/Stefan Gierke
Trotz ihres Namens eigentlich kein Panzer, sondern eine gepanzerte Selbstfahrlafette: Panzerhaubitzen 2000 im scharfen Schuss während einer Übung in Ungarn
Bundeswehr/Maximilian Schulz
Der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard – streng genommen kein Panzer, sondern eine gepanzerte Selbstfahrlafette – wurde in der Bundeswehr bis 2011 ausgemustert
Bundeswehr/Dietmar KundeNicht jeder Panzer muss auf Ketten fahren, um ein solcher zu sein: Der Transportpanzer Fuchs ist auf sechs Rädern unterwegs. So kann er eine Geschwindigkeit von mehr als 100 Kilometern in der Stunde erreichen. Unterschieden werden Panzer anhand ihrer Aufgabe:
Kampfpanzer wie der in der Bundeswehr verwendete Leopard 2 zeichnen sich durch die Kombination aus starker Panzerung, hoher Beweglichkeit durch ein Kettenfahrwerk und überlegener Feuerkraft durch eine großkalibrige Kanone in einem rundum schwenkbaren Turm aus. Ihre Hauptaufgabe ist die Bekämpfung feindlicher Kampfpanzer sowie befestigter Stellungen.
Schützenpanzer wie der Puma oder sein Vorgänger Marder hingegen sind auf den Transport von Panzergrenadieren und ihre Unterstützung im Gefecht hin optimiert. Moderne Schützenpanzer sind leichter gepanzert als Kampfpanzer, können dafür aber zusätzlich zu ihrer Besatzung sechs bis zehn Panzergrenadiere, also meist zu Fuß kämpfende Infanteristen, transportieren. In ihrem Fahrzeug sind die Grenadiere vor dem Beschuss durch feindliche Schützenpanzer weitgehend sicher.
Dennoch leitet sich der Begriff „Schützenpanzer“ rein sprachlich nicht von dem Schutz ab, den er bietet, sondern von den Soldaten („Schützen“), deren Transportmittel er ist. Bewaffnet sind Schützenpanzer mit schnell feuernden Maschinenkanonen zur Bekämpfung feindlicher Infanteristen und leicht gepanzerter Fahrzeuge. Zudem verfügen sie häufig über Panzerabwehrlenkflugkörper zum Einsatz gegen feindliche Kampfpanzer.
Fahrzeuge wie der Transportpanzer Fuchs oder das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug (GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer sind zur Beförderung von Soldaten und Personal gedacht. Im Vergleich zu Schützenpanzern sind sie deutlich schwächer gepanzert, halten aber Artilleriesplittern und dem Beschuss mit Maschinengewehren stand. Transportpanzer sind meist nur mit schweren Maschinengewehren oder Granatmaschinenwaffen bestückt. Häufig dienen sie auch als Basisfahrzeuge für ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr-, Aufklärungs- oder Sanitätsvarianten. Transportpanzer können Fahrgestelle mit Rädern (wie Boxer und Fuchs) oder Ketten (wie der Panzermörser M113) besitzen.
Auf Fahrgestellen von Kampfpanzern existiert eine Vielzahl an gepanzerten Spezialgeräten, die für ihre jeweilige Funktion optimiert sind. Der Brückenlegepanzer Leguan etwa besteht aus dem Fahrgestell des Leopard 2, auf das anstelle des Turms eine Panzerschnellbrücke mit Verlege-Einrichtung montiert ist. Der Leguan kann innerhalb von wenigen Minuten eine 26 Meter lange Brücke mit rund 80 Tonnen Tragfähigkeit verlegen.
Der ebenfalls auf dem Grundtyp vom Leopard 2 basierende Bergepanzer 3 dient als „Abschleppwagen“ für den Kampfpanzer. Pionierpanzer wie der Dachs sind gepanzerte Pioniermaschinen auf Basis eines Kampfpanzerfahrgestells. Mit ihrer Hilfe können Pioniere Stellungen graben oder Hindernisse beseitigen.
Waffensysteme wie der Flugabwehrpanzer Gepard oder die Panzerhaubitze 2000 sind streng genommen keine Panzer, sondern gepanzerte Selbstfahrlafetten, also Waffenträger. Beiden gemein ist die Verbindung eines gepanzerten Kettenfahrgestells mit einem Geschütz nebst Lafette. Im Gegensatz zu Panzern steht die Beweglichmachung des Geschützes im Mittelpunkt der Konstruktion, nicht der Schutz von Gerät und Besatzung durch die Panzerung.
Ob Radpanzer wie das Gepanzerte Transportkraftfahrzeug Boxer oder die gepanzerte Selbstfahrlafette Panzerhaubitze 2000: In unserem Quartettmodul lassen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede gegenüberstellen.
Der Transportpanzer Fuchs ist das Multitalent der deutschen Landstreitkräfte. Er ist voll geländegängig hochbeweglich.
Der Boxer ist der neueste und modernste Radpanzer der Bundeswehr. Wir stellen den Boxer binnen 60 Sekunden vor.
Mehr als 70 Tonnen können die Brücken des Brückenlegepanzers Leguan tragen. Sämtliche Bundeswehr-Fahrzeuge können sie daher nutzen.
Bagger, Bulldozer, Hebemittel: Alles das ist der Pionierpanzer Dachs. Ein Alleskönner, der mit seiner vielfältigen Ausstattung beeindruckt.
Feuerkraft, Panzerschutz, Beweglichkeit, Schlagkraft: Der Kampfpanzer Leopard 2 ist eines der bekanntesten Waffensysteme des Heeres.
Der Schützenpanzer Puma zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit, umfassenden Panzerschutz und präzise Feuerkraft aus.
Der Schützenpanzer Marder ist eines der Hauptwaffensysteme der Panzergrenadiere.
Reaktionsschnell, weitreichend und treffgenau: Die Panzerhaubitze 2000 gehört zu den modernsten Artilleriegeschützen der Welt.