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Neuaufstellung: Die Bundeswehr bekommt ein Territoriales Führungskommando

Neuaufstellung: Die Bundeswehr bekommt ein Territoriales Führungskommando

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

„Etwas von Grund auf neu aufstellen zu können, mit neuen Aufgaben und mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ihr Geschäft verstehen und die aber alle einen Willen haben, etwas nach vorn weiterzuentwickeln“, darauf freut sich Generalleutnant Carsten Breuer am meisten. Er wird das neue Territoriale Führungskommando der Bundeswehr leiten.

Podcast-Logo ,,Funkkreis" und Text ,,Unter neuem Kommando", dahinter Generalleutnant Breuer im Porträt
Hochwasser, Corona und auch der Krieg in der Ukraine: Die Bundeswehr möchte zukünftig noch schneller auf solche Herausforderungen reagieren können. Dafür wird nun das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr aufgestellt.
Audio-Transkription

Ob bei der Amtshilfe im Katastrophenfall oder als logistische Drehscheibe für die Unterstützung an der NATO-Ostflanke: Die Bundeswehr übernimmt auch im Inland viele wichtige Aufgaben. Damit diese Aufgaben zukünftig noch besser koordiniert werden, sorgt nun das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr für eine einheitliche Befehlsstruktur. Am 26. September 2022 wird es in Berlin feierlich aufgestellt.

Ein neues Kommando

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte sich bereits im Juni 2022 für eine Aufstellung eines neuen Kommandos ausgesprochen, das die gesamte Führung der Streitkräfte innerhalb Deutschlands übernehmen soll. Dies ist auch eine Konsequenz des russischen Einmarsches in die Ukraine. Denn das Verteidigungsministerium will die Bundeswehr noch stärker auf Landes- und Bündnisverteidigung ausrichten und im Ernstfall noch schnellere Entscheidungen treffen können.

Dazu sollen alle nationalen Verantwortlichkeiten in einer Hand gebündelt werden, und zwar im neuen Territorialen Führungskommando (TFK) – analog zum Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee, das die Auslandseinsätze der Truppe führt. Das Territoriale Führungskommando soll auch die operative Führung nationaler Kräfte beim Heimatschutz zukünftig  koordinieren. Dazu gehören vor allem die Amtshilfe und auch die zivil-militärische Zusammenarbeit.

Während der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass mit der Einrichtung eines Krisenstabes schneller auf Amtshilfegesuche reagiert werden könne und Hilfen durch die Bundeswehr besser abgestimmt werden könnten, so Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Mit dem Territorialen Führungskommando könne man zukünftig schnell die nötigen Kräfte für einen nationalen Krisenstab bereitstellen. 

Alte und neue Aufgaben

Das Territoriale Führungskommando wird vor allem aus den bisherigen Strukturen des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr hervorgehen. Zu dessen Aufgaben gehörte bisher unter anderem die Organisation von Truppentransporten alliierter Kräfte durch Deutschland und der sogenannte „Host Nation Support“.

Dabei handelt es sich um die Unterstützung ausländischer Streitkräfte innerhalb Deutschlands. Wenn zum Beispiel Schiffe der Seestreitkräfte befreundeter Nationen in deutschen Häfen anlegen und hier geschützt werden sollen, fällt dies unter den Begriff „Host Nation Support“.

Diese Aufgaben werden zukünftig vom Territorialen Führungskommando der Bundeswehr befehligt. Im aktuellen Podcast wird aber auch über die neuen Aufgaben des Kommandos gesprochen. 

Kein Unbekannter

Der neue Kommandeur des Territorialen Führungskommandos, Generalleutnant Carsten Breuer, kennt die Aufgaben, die auf ihn zukommen. Zuletzt hat er den Coronakrisenstab im Kanzleramt geleitet. Davor war er Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben.

„Nur das Zusammenspiel von effektiven Kräften kann letztendlich zu einem Erfolg in einem Einsatz oder in einer Krise, aber auch im Krieg führen“, so beschreibt Generalleutnant Carsten Breuer die Notwendigkeit des neuen Kommandos innerhalb der Bundeswehr.

Mit ihm haben wir auch über weitere Herausforderungen und Neuerungen im Territorialen Führungskommando gesprochen. Das hören Sie diese Woche in unserem Funkkreis-Podcast. 

von Janet Watson

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