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UNUnited Nations-Training in Uganda

UNUnited Nations-Training in Uganda

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Nahe der UNUnited Nations-Mission MONUSCOMission de l’Organisation des Nations Unies en République Démocratique du Congo bricht ein Vulkan aus. Tausende von Zivilisten und das UNUnited Nations-Personal müssen innerhalb kürzester Zeit in Sicherheit gebracht werden. Jetzt müssen alle Beteiligten perfekt zusammenarbeiten. Ein Szenario, für das bei diesem Training optimale Abläufe erarbeitet und geübt werden. 

Podcast-Logo ,,Funkkreis" und Text ,,UN-Training in Uganda", dahinter Soldaten im Gespräch in einem Büro
Deutsche Offiziere bilden in Uganda UNUnited Nations-Stabspersonal aus besonders gefährlichen Missionen weiter. Worum es bei diesem Training geht, erklärt der Teamleiter Oberst i.G. Gunther Wiedekind in diesem Podcast.
Audio-Transkription

UNUnited Nations-Missionen sind sehr komplex. Viele Nationen mit unterschiedlichen Herangehensweisen finden sich hier zusammen. Das Militär ist nur einer von zahlreichen Beteiligten, die alle unterschiedliche Prioritäten haben. Dazu kommen Sprachbarrieren und ständige Personalwechsel.  

Um die Sicherheit der Blauhelm-Soldaten zu verbessern und Prozesse zu beschleunigen, entwickelte Deutschland das Training of Trainers/CPX (Command Post Exercise). Seit fünf Jahren nehmen daran Blauhelm-Soldatinnen und -Soldaten aus UNUnited Nations-Missionen in Afrika teil. Derzeit bietet Deutschland den Vereinten Nationen als weltweit einziges UNUnited Nations-Mitglied diese besondere Ausbildungsunterstützung an.

Maßgeschneidertes Training in zwei Phasen

Das Training besteht aus zwei Phasen. In Phase 1 kommen Offizierinnen und Offiziere direkt aus ihren UNUnited Nations-Missionen zu dem Lehrgang, bei dem sie Stabsübungen für ihre Missionen vorbereiten. Nach Abschluss des Trainings kehren sie unmittelbar in ihre Missionen zurück.

Rund 90 Tage später setzen sie in Phase 2 das Gelernte mit einer Stabsübung in ihren Missionen um. Dazu können sie die deutschen Trainer zur Unterstützung anfordern. 

Die Missionen melden ihren Trainingsbedarf direkt an die UNUnited Nations nach New York, die dann wiederum die Teilnehmenden einlädt. Deutschland kommuniziert nicht direkt mit den Missionen, übernimmt jedoch das komplette Training und die damit verbundenen Kosten. 

20 Teilnehmende, 15 Nationen, sechs Missionen

Zum Training of Trainers/CPX nach Entebbe in Uganda sind insgesamt 20 Offizierinnen und Offiziere angereist. Sie kommen von den Missionen MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, MINUSCA, MONUSCOMission de l’Organisation des Nations Unies en République Démocratique du Congo, UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan, UNISFA und UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. Insgesamt 15 Nationen aus Afrika, Europa, den USA und Asien sind vertreten.

Die Abgesandten der sechs Missionen finden sich in Gruppen zusammen und trainieren die Abläufe gemäß den Bedürfnissen ihrer Missionen. Die Gruppe MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali bereitet sich auf eine Serie von Sprengstoffanschlägen vor, Team MONUSCOMission de l’Organisation des Nations Unies en République Démocratique du Congo auf einen Vulkanausbruch, der eine sehr schnelle Evakuierung sowohl der Zivilbevölkerung als auch der Blauhelme selbst notwendig macht. Im Szenario von Team MINUSCA greifen bewaffnete Banden Zivilisten an und gefährden bevorstehende Wahlen. Bei UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan/UNISFA muss eine Krise bewältigt werden, bei der fliehende Frauen und Kinder Nahrungsmittelhilfe benötigen, und bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon liegt der Schwerpunkt auf dem Schutz der Zivilbevölkerung und der Evakuierung Verwundeter.

Das deutsche Training stärkt die Handlungsfähigkeit der multinationalen UNUnited Nations-Stäbe und kann bei Ereignissen wie Aufständen, Anschlägen oder Naturkatastrophen viele Menschenleben retten.

von Barbara Gantenbein

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