Reservisten unterstützen bei der Hochwasserhilfe in Hagen und Euskirchen

Reservisten unterstützen bei der Hochwasserhilfe in Hagen und Euskirchen

Datum:
Ort:
Euskirchen
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Wo das Hochwasser abgelaufen ist, hat es Zerstörungen, Trümmer und Müll hinterlassen. Mitgerissen von den Fluten, türmt sich dieser jetzt in den Bach- und Flussläufen. Das schafft ein neues Problem: Die Gewässer fließen nicht ab, das Wasser staut sich. Deshalb räumen Soldatinnen und Soldaten mehrerer RSU-Kompanien jetzt auch dort unermüdlich auf.

Ein Soldat läuft auf einer Strasse voller Schutt und Geröll, im Hintergrund ein Räumfahrzeug

Schutt und Geröll türmen sich in den Straßen von Hagen. Die Aufräumarbeiten sind ein Kraftakt für die Soldaten und Soldatinnen der RSU-Kompanien.

Bundeswehr/Katharina Flor

52 Reservistinnen und Reservisten säubern in Euskirchen die Bäche und Flüsse. Die Zeit drängt, denn die Meteorologen haben weitere Regenfälle vorhergesagt. Die Soldaten und Soldatinnen gehören den Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (RSU) Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen an. Wenn am 1. August alle RSU-Kompanien bundesweit in Heimatschutzkompanien umbenannt werden, werden noch viele Reservisten und Reservistinnen bei der Fluthilfe im Einsatz sein – zum Schutz ihrer Heimat und der Menschen, die dort leben.

Schnelle Hilfe, wenig Bürokratie

Was sie alle begleitet, ist die Dankbarkeit der Betroffenen. Hauptfeldwebel Thomas Hartwig dient seit fast 30 Jahren in der Reserve. Bevor er nach Euskirchen kam, war der Maschinenbautechniker in Hagen als Gruppenführer eingesetzt. Dort haben er, seine Kameraden und Kameradinnen einen kommunalen Bauhof von Schlamm und Geröll befreit. „Die Mitarbeiter waren sehr dankbar für die Unterstützung“, sagt Hartwig und ergänzt: „Viele von ihnen haben die Bundeswehr wirklich ins Herz geschlossen“.

Seit fünf Tagen ist der 51-Jährige nun im Hochwassergebiet im Einsatz. Er ist seit 2013 Angehöriger der RSU-Kompanie Westfalen und beschreibt, wie schnell er vom Zivilisten wieder zum Soldaten wurde: „Nach der ersten Abfrage am Samstag und dem Versenden der Unterlagen kam bereits am Sonntagnachmittag der Heranziehungsbescheid, sodass wir uns schon am Montag in Düsseldorf treffen konnten. Unsere Arbeitgeber haben uns für den Einsatz freigestellt.“ Schon der erste Einsatz in Hagen war für alle ein Kraftakt.

Zwei Soldaten stehen vor Schutt und Geröll an einem Fluss

Hauptfeldwebel Thomas Hartwig und Hauptfeldwebel Alexander Krök unterstützen gemeinsam mit 50 weiteren Reservistinnen und Reservisten der RSU-Kompanien bei der Hochwasserhilfe

Bundeswehr/Heiko Günther

Aufräumen unter Zeitdruck

Am vierten Tag im Einsatz wurde die Truppe dann nach Euskirchen verlegt. Wie wichtig ihre Aufgabe dort ist, erklärt Hauptfeldwebel Alexander Krök: „Zunächst werden wir die Bach- und Flussläufe frei räumen, denn wegen der angekündigten neuen Unwetter geht von dort die größte Gefahr aus.“ Als gelernter Feuerwehrmann weiß der 43-Jährige, wovon er spricht: Können die angekündigten Regenfälle nicht abfließen, droht ein zweites Hochwasser.

Auch Krök, der seit 2014 in der RSU-Kompanie Rheinland dient, ist mit vollem Einsatz dabei: „Die Dankbarkeit in der Bevölkerung ist sehr groß. Nicht nur bei den Mitarbeitern, die wir unterstützen, sondern auch bei Passanten, die uns zufällig begegnen. Immer wieder bekommen wir Getränke angeboten und spüren den Dank.“ Für die Soldatinnen und Soldaten der RSU-Kompanien ist das eine zusätzliche Motivation, weiter zu machen und schnell zu sein. Schneller als der herannahende Regen.

von Jasmin Dikov

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