Rückverlegung MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Rückverlegung aus Mali: Gemeinsam bis zum Schluss

Rückverlegung aus Mali: Gemeinsam bis zum Schluss

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN

Gebäude und Zelte werden abgebaut, Container für die Reise nach Deutschland verpackt und verladen: Camp Castor, das Feldlager der Bundeswehr in Gao, wird jeden Tag ein Stückchen kleiner. Um ihre Soldatinnen und Soldaten sicher nach Hause zu bringen, arbeiten zwei hohe Offiziere zusammen: Oberst Heiko Bohnsack und Oberst Thomas Henschke.

Zwei Soldaten mit gelben Westen im Gespräch vor einem Flugzeug mit geöffneter Heckklappe

Sie bestreiten die Rückführung aus Mali gemeinsam: Oberst Heiko Bohnsack (links) und Oberst Thomas Henschke

Bundeswehr/Maik Hörhold

Oberst Bohnsack führt dabei das deutsche Kontingent, also die deutschen Soldaten und Soldatinnen, die Dienst in der UNUnited Nations-Truppe MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali leisten. Oberst Henschke ist im Kontingent der Direktor für die Rückverlegung nach Deutschland. Beide bringen ihre Expertise ein, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: Die in Mali stationierten MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Truppen der Bundeswehr bis Jahresende mitsamt Gerät und Material sicher und geordnet zurück nach Hause zu bringen. „Wir arbeiten Hand in Hand zusammen“, so Oberst Henschke.

Die Zeit läuft

Henschke ist seit Mitte Juni in Mali, um den Abbau des Feldlagers und die geordnete Rückverlegung von Menschen und Material nach Deutschland zu organisieren. Bei seiner Ankunft in Gao meinte er noch, dafür bis Ende Mai 2024 Zeit zu haben. „Der 15. Juni 2023 war mein erster Arbeitstag in Mali. Da dachte ich noch, es wird eine Standardaufgabe“, erinnert sich Henschke.

Der Oberst musste diese Einschätzung schnell korrigieren. „Einen Tag später ist der malische Außenminister vor den UNUnited Nations-Sicherheitsrat getreten und hat das sofortige Ende des MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Einsatzes und den Abzug ohne Verzögerung gefordert.“ Seine Aufgabe sei dann richtig spannend geworden, so Henschke: „Wir müssen unsere Planungen seitdem beinahe täglich überprüfen und gegebenenfalls anpassen.“

Während Henschkes Soldatinnen und Soldaten - allesamt Spezialisten, die nur für die Rückverlegung verantwortlich sind - viele Tonnen Material für den Transport nach Deutschland vorbereiten, trägt Oberst Bohnsack die Verantwortung für alle Kontingentangehörigen. Mit seinen Soldatinnen und Soldaten sorgt er für die Sicherheit des Feldlagers und dafür, dass die Männer und Frauen alles haben, was sie brauchen, um ihren Auftrag umzusetzen. Auch für ihn habe der 15. Juni viele Veränderungen gebracht, sagt Bohnsack: „Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir einen Aufklärungsauftrag für MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, den haben wir abgelegt. Jetzt ist unser Ziel, die geordnete Rückverlegung unserer Kräfte und Mittel zu gestalten.“

Sicherheit hat erste Priorität

Das Wichtigste ist dabei, alle deutschen Soldatinnen und Soldaten sicher nach Hause zu bringen und das Feldlager und den Flughafen in Gao vor Gefahren zu schützen. „Mit den Soldatinnen und Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 haben wir richtig gute Kräfte hier, die den Objektschutz für uns wahrnehmen“, sagt Bohnsack. Aber auch alle anderen Soldatinnen und Soldaten seien gefordert, um die Sache zu einem guten Ende zu bringen: „Klappen tut es nur, wenn wirklich alle mitmachen“, so Bohnsack.

Die Sicherheitslage rund um Gao könnte sich in den letzten Monaten weiter verschlechtern, islamistische Terrormilizen rücken näher an die Städte heran, Anschläge und Angriffe sind eine reale Gefahr. Bohnsack vertraut auf die Ausbildung seiner Soldatinnen und Soldaten, um die Lage im Griff zu behalten: „Wir handeln professionell. Wir können, was wir tun und wir tun, was wir können.“ 

von Janet Watson

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