Afghanistan: Stand der Evakuierungen am 23. August

Afghanistan: Stand der Evakuierungen am 23. August

Datum:
Ort:
Berlin
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Während die Lage in Kabul unverändert dramatisch ist, sagen in Deutschland immer mehr Gemeinden den Flüchtlingen ihre Hilfe zu.

Viele evakuierte Personen sitzen im Laderaum eines Transportflugzeugs vom Typ A400M, Soldaten stehen und sitzen vor ihnen

Seit Beginn der Evakuierung konnten durch die deutschen Kräfte bereits 2.300 Menschen aus 38 Nationen in Sicherheit gebracht werden.

Bundeswehr

Genau eine Woche nach der Machtübernahme der Taliban in Kabul ist die Lage am Flughafen weiterhin höchst brisant. Auch am Wochenende riss der Strom der Hilfesuchenden nicht ab. Das chaotische Gedränge konnte bisher nur durch systematisches Öffnen und Schließen der Eingangstore reguliert werden. Dennoch spielen sich vor dem Flughafen erschütternde Szenen ab. Mindestens acht Menschen sind dort bisher ums Leben gekommen. Einer davon kam bei einem Schusswechsel mit einem unbekannten Angreifer um. Dieser ereignete sich zwischen den afghanischen Sicherheitskräften und dem Unbekannten heute Morgen um 4.13 Uhr MESZ am Nordtor des Flughafens. Drei weitere afghanische Sicherheitskräfte wurden dabei verwundet. Deutsche Soldaten sind nicht verletzt worden, waren jedoch im weiteren Verlauf des Gefechts beteiligt. Auch die beteiligten amerikanischen Kräfte sind unverletzt.

Bundeswehr Hilfe im Überblick

Die drei A400M der Bundeswehr flogen in mehr als 20 Flügen Tag und Nacht zwischen Kabul und Taschkent. Der letzte Flieger der ersten Woche der Evakuierung landete mit 213 Personen an Bord um 23.35 Uhr in Usbekistan. Seit Beginn der Evakuierung konnten daher durch die deutschen Kräfte bereits 2.300 Menschen aus 38 Nationen in Sicherheit gebracht werden. Zusätzlich schickte die Bundeswehr bisher knapp 13 Tonnen Hilfsgüter, darunter Babynahrung, Windeln und Hygieneartikel, für die Wartenden.

Deutsche Gemeinden wollen Gerettete aufnehmen

Immer mehr deutsche Städte und Gemeinden wollen angekommene Afghanen aufnehmen. Dortmund gab an, ebenfalls Kapazitäten zur Unterbringung der Hilfsbedürftigen zu haben. Damit zieht die Stadt den Bundesländern Niedersachsen, Brandenburg und Hamburg nach. Auch außerhalb Deutschlands geht die Verteilung der geretteten Menschen auf zeitweilige Unterkünfte weiter. Die USA nutzen Ramstein als Drehkreuz, um die von ihnen evakuierten Personen für die Weiterreise in die Vereinigten Staaten vorzubereiten.

von Christin Schulenburg