Mit den Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse verfügt die Marine über insgesamt vier der technologisch führenden Kriegsschiffe der Welt. Der von Grund auf neu konzipierte Fregattentyp ist aus den deutschen Einsatzerfahrungen der vergangenen Jahrzehnte entstanden – und auf Gegenwart und Zukunft von Stabilisierungseinsätzen ausgelegt. Zum Aufgabenspektrum der Klasse F125 gehört so vor allem die Seeraumüberwachung in Krisenregionen weltweit wie etwa bei Missionen für Embargokontrollen oder Anti-Piraterie-Operationen.
Der Anforderung, global und lang andauernd im Einsatz bleiben zu können, löst die Baden-Württemberg-Klasse durch neue technische und organisatorische Konzepte: Für eine Intensivnutzung gedacht, kann sie mit 5.000 Betriebsstunden bis zu zwei Jahre durchgängig unabhängig vom Heimathafen operieren. Der Abstand zwischen den Inspektionen für die Kriegsschiffe liegt planmäßig bei fünf Jahren und acht Monaten. Das ist nahezu eine Vervierfachung der Einsatzzeit und eine Verdoppelung der Wartungsintervalle gegenüber den bisherigen Fregatten der Marine.
Die reduzierten Wartungsanforderungen, kombiniert mit Automatisierung und Digitalisierung an Bord der Schiffe, machen es möglich, die Besatzungsstärke von über 200 bei den anderen Fregatten auf 126 Soldatinnen und Soldaten auf denen der Baden-Württemberg-Klasse zu reduzieren.
An die Marine ausgeliefert wurde bislang als F125-Typschiff die „Baden-Württemberg“, die wir in 60 Sekunden vorstellen. Zwei Jahre sollen die Fregatten 125 in See bleiben können. Vier Einheiten mit acht Crews wechseln in dieser Zeit durch.
Von den Neuerungen der Klasse F125 im Vergleich zu anderen Fregatten der Marine hier zwei Beispiele: Die Stabilisierungsfregatten verfügen über vier große Festrumpfschlauchboote vom Modell Buster. Die Einsatzboote haben eine Reichweite von rund 130 Kilometern und transportieren jeweils maximal 15 Passagiere mit bis zu 40 Knoten. Sie können Spezialkräfte transportieren, den Schutz eines zivilen Konvois vor kleinen, schnellen Angreifern verbessern oder in Gefahrenlagen Personen evakuieren.
Die fünf 12,7-Millimeter-Maschinengewehre zur Verteidigung im unmittelbaren Bereich um das Schiff herum sind ferngesteuert und haben eigene optische Sensoren. Ihr Bediener sitzt in der Operationszentrale und ist nicht mehr der Gefahr von feindlichem Feuer an Oberdeck ausgesetzt. Hinzu kommen Videoüberwachung und Anti-Taucher-Sonar für einen sicheren Umkreis, wenn ein Schiff der Baden-Württemberg-Klasse vor Anker oder im Hafen liegt.
Maẞe |
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Waffen |
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Besatzung und Sonstiges |
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Die „Baden-Württemberg“, Typschiff der Klasse F125, bei einer ersten Erprobungsfahrt in der Nordsee 2016
Bundeswehr/Carsten Vennemann
Ein Einsatzboot vom Modell Buster in seiner Bootsnische kurz vor dem Aussetzen. Die Boote sind in den Aufbauten der 125er in Bootsnischen hinter Klappen versteckt, um das Radarprofil der Stabilisierungsfregatten klein zu halten.
Bundeswehr/Carsten Vennemann
Ein Einsatzboot der „Baden-Württemberg“ mit einer Crew des Seebataillons. Die schnellen, wendigen und ausdauernden Festrumpfschlauchboote gehören zur wichtigsten taktischen Ausstattung der Klasse F125.
Bundeswehr/Marcel Kröncke
Eine der F125-Innovationen ist der neue Antriebstyp: Vier Dieselmotor-Generatoren bringen die Stromleistung auf zwei Elektromotoren, die direkt auf die Antriebswelle geschaltet sind
Bundeswehr/Kim Brakensiek
Die einzelne Gasturbine der Baden-Württemberg-Klasse liefert allein 20 Megawatt Leistung. Sie wird zu den E-Motoren aufgeschaltet, wenn die Schiffe Höchstgeschwindigkeit fahren sollen.
Bundeswehr/Carsten Vennemann
Das Hauptgeschütz der Baden-Württemberg-Klasse ist eine 127-Millimeter-Kanone. Mit mehr als 80 Kilometer Reichweite kann sie auch Ziele an Land beschießen und mit verschiedenen Munitionsarten das Heer unterstützen.
Bundeswehr/Kim Brakensiek
Die größten Kampfschiffe der Marine haben eine Stammbesatzung von nur 126 Personen. Rund 70 Extrakojen gibt es für zusätzliches Personal wie Hubschraubercrews, Spezialkräfte oder Sanitäter. Hier die Fregatte „Nordrhein-Westfalen“.
Bundeswehr/Björn WilkeAuf dieser Website nutzen wir Cookies und vergleichbare Funktionen zur Verarbeitung von Endgeräteinformationen und (anonymisierten) personenbezogenen Daten. Die Verarbeitung dient der Einbindung von Inhalten, externen Diensten und Elementen Dritter, der eigenverantwortlichen statistischen Analyse/Messung, der Einbindung sozialer Medien sowie der IT-Sicherheit. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet (Details siehe Datenschutzerklärung Punkt 4.c). Bei der Einbindung von sozialen Medien und interaktiver Elemente werden Daten auch durch die Anbieter (z.B. google) außerhalb des Rechtsraums der Europäischen Union gespeichert, dadurch kann trotz sorgfältiger Auswahl kein dem europäischen Datenschutzniveau gleichwertiges Schutzniveau sichergestellt werden. Sämtliche Einwilligungen sind freiwillig, für die Nutzung unserer Website nicht erforderlich und können jederzeit über den Link „Datenschutzeinstellungen anpassen“ in der Fußzeile unten widerrufen oder individuell eingestellt werden.