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Beschaffung

Leopard 2 A8 – der modernste Kampfpanzer der Bundeswehr

Ausrüstung und Technik
Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Schlagkräftiger, besser geschützt und ab 2027 bereits bei den Soldatinnen und Soldaten: Mit dem Leopard 2 A8 wird die Panzertruppe bestmöglich ausgestattet - und wachsen. Doch was genau ist neu am modernsten Kampfpanzer der Bundeswehr?

Ein Panzer vom Typ Leopard 2 A8 fährt auf einer Straße.

Modernste Technik: Der neue Leopard 2 A8 besitzt nicht nur ein neues Periskop, auch die Bedienung hat sich vereinfacht. Gleichzeitig wurden bewährte Anwendungen, wie das Bilden einer Nebelwand beibehalten, um sich vor dem Feind zu verbergen.

Bundeswehr/Jana Neumann

Insgesamt 123 Leopard 2 A8 hat die Bundeswehr für die Panzertruppe bestellt. Das Besondere: Beim A8 handelt es sich um einen kompletten Neubau. Denn seit 1992 wurden keine Leopard-2-Kampfpanzer mehr für die Truppe produziert. Stattdessen hat man die bestehende Flotte stetig modernisiert – zuletzt auf den Rüststand Leopard 2 A7A1. Damit die Anzahl der Kampfpanzer aber wachsen kann, werden die Leopard 2 A8 von Grund auf neu gebaut. Das hat zudem den Vorteil, dass die Truppe nicht auf ihre bestehenden Panzer verzichten muss, damit diese durch die Industrie modernisiert werden können.

Leopard 2 A8 bekommt aktives Schutzsystem Trophy

Erste Erfahrungen wurden bereits mit dem Leopard 2 A7A1 gemacht. Das erste Exemplar dieser Variante rollte im vergangenen Jahr aus der Fabrikhalle in München und war technisch der Ausgangspunkt für den A8. Erstmals in der Geschichte der Bundeswehr wird in diesem Fahrzeug serienmäßig ein abstandsaktives Schutzsystem eingebaut: das kampferprobte Trophy-System des israelischen Herstellers Rafael. Mit dem A8 wird es jetzt im großen Maßstab in die Panzertruppe eingeführt.

Bei Trophy handelt es sich um ein Hard-Kill-System. Das bedeutet: Es zerstört anfliegende feindliche Geschosse noch vor ihrem Aufprall auf der Panzerung des Leopard. Das System besteht aus vier Radarsensoren und zwei Werfereinheiten, die am Turm des Panzers angebracht sind. Gemeinsam mit dem „Gehirn“ des Systems, einem Hochleistungsrechner, bilden sie einen unsichtbaren Schild um den Kampfpanzer.

Nimmt Trophy eine Bedrohung durch sein Radar war, beispielsweise einen feindlichen Panzerabwehrlenkflugkörper, entscheidet es, welcher Werfer die Gefahr abfangen soll. Dieser verschießt seine Ladung in die vorhergesagte Flugbahn des anfliegenden Objekts und bringt es noch vor dem Auftreffen auf der Panzerung zur frühzeitigen Detonation. Neben Trophy, das den Schutz des Panzers und seiner Besatzung erheblich steigert, wird auch die physische Panzerung des Leopard 2 A8 im Vergleich zu seinem Vorgänger verstärkt.

Das Trophy-System des Leopard 2 A8

Mit zwei Werfereinheiten auf dem Turm des Panzers kann das Trophy-System anfliegende Flugkörper in Bruchteilen von Sekunden vernichten, bevor sie die Panzerung erreichen. Zum Schutz der Besatzung befinden sich hinter den Werfern Schutzschilde.

Bundeswehr/Jana Neumann
Nahaufnahme des Radarsensors eines Panzers.

Das aktive Schutzsystem Trophy scannt über vier Radarsensoren die Umgebung des Panzers und ermittelt, ob dieser direkt angegriffen wird

Bundeswehr/Jana Neumann

Neues Bedienkonzept und bewährte Hauptwaffe

Da der Leopard 2 A8 ein kompletter Neubau ist, bietet sich die Chance, alle Teilsysteme des Panzers auf den modernsten Stand zu bringen. So bekommt der Kommandant des Panzers ein neues Periskop, um einen besseren Überblick über seine Umgebung zu erhalten. Ein weiteres Beispiel für eine Optimierung ist die Vereinfachung der Bedienelemente für den RichtschützenDer Richtschütze ist einer von vier Soldatinnen und Soldaten, die den Kampfpanzer bedienen. Er ist für das Ausrichten der 120-Millimeter-Bordkanone sowie die Bekämpfung feindlicher Ziele verantwortlich., die über die vergangenen Modernisierungszyklen immer komplexer wurden.

Bei der 120-Millimeter-Bordkanone verändert sich hingegen nichts. Hier kommt weiterhin die Kanone L55 A1 von Rheinmetall zum Einsatz, die bereits im Leopard 2 A7A1 und im Leopard 2 A7V verbaut wurde. Sie ermöglicht den Verschuss modernster Munitionssorten, wie der Wuchtgeschossmunition DM73 oder der Spreng- und Splittermunition DM11. Die maximale Kampfentfernung liegt dabei bei bis zu fünf Kilometern.

Neben der Bordkanone wird der Leopard 2 A8, wie auch seine Vorgänger, über zwei Maschinengewehre im Kaliber 7,62 Millimeter verfügen. Zudem wird wie bisher auch eine Nebelmittelwurfanlage verbaut, mit der eine Nebelwand erzeugt werden kann, um sich der Sicht des Feindes zu entziehen.

Wann kommt der Leopard 2 A8 in die Truppe?

Am 19. November 2025 wurde der Leopard 2 A8 erstmals vom Hauptauftragnehmer KNDS im Werk in München der Öffentlichkeit präsentiert. Bevor die neuen Panzer aber in die Truppe kommen, stehen noch einige Tests an. Diese sollen sicherstellen, dass alle vorgenommenen Verbesserungen auch als Gesamtsystem optimal funktionieren und den A8 zum besten Leopard 2 machen, der bisher gebaut wurde.

2027 sollen die ersten neuen Leoparden in die Truppe kommen. Ziel ist, das bis 2030 alle 123 Panzer in den Kasernen stehen. Als erstes wird die Panzerbrigade 45 in Litauen mit den neuen Fahrzeugen ausgerüstet. Das verschafft den Kräften an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke ein Plus an Kampfkraft. Mit der Auslieferung aller derzeitig bestellten Leopard 2 A8 wird die Flotte der Bundeswehr voraussichtlich auf 430 Kampfpanzer anwachsen. Damit trägt der A8 wesentlich zur Vollausstattung der Panzertruppe bei. 

von Ole Henckel

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