Um 05:30 Uhr morgens ist für Ingo P. * die Nacht vorbei. „Spätestens. Oder es klingelt schon vorher jemand an der Tür.“ Mülltüten, Waschmittel und mehr verwaltet P. Die Nachfrage danach ist groß. Immerhin sind die Frauen und Männer knapp fünf Wochen in der Ortschaft Medicine Hat im kanadischen Bundesstaat Alberta.
Während die meisten noch schlafen und sich für die anstrengenden Übungstage bei mehr als 30 Grad im Schatten noch in den Betten ausruhen, checkt P. noch einmal die Liste für den Tag: Versorgen der Corona-Infizierten, Lunch-Boxen an die deutschen Kräfte verteilen, Bestellungen für die kommenden Tage für das Essen durchgeben, Autos checken und noch vieles mehr.
Zudem muss er Kontakt halten zum Logistikkommando in Deutschland – nicht einfach bei acht Stunden Zeitverschiebung. Doch auch dabei ist P. ist ruhig und konzentriert, während er seine Liste begutachtet und vor allem verinnerlicht. Sein ständiger Begleiter: sein gelber Hefter, in dem fein säuberlich alle Papiere sortiert sind. Immer den Überblick behalten ist das A und O. „Planung kommt von Ahnung“, lautet sein Leitspruch.
Als S3-Feldwebel plant er die Aus- und Weiterbildung des ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrbataillons 7 in Höxter, dem er seit 2003 angehört. Für die Übung Precise Response ist es aber noch einmal anders, besonders. Sonst würde eine ganze Abteilung daran arbeiten. P. macht es in diesem Fall aber allein. Ein herausfordernder Job, der ihn schon Monate im Voraus beschäftigt – nahezu rund um die Uhr.