Das Risiko von Tod und Verwundung begleitet alle Bundeswehrangehörigen durch ihr Berufsleben. Das Andenken an die im Dienst oder im Einsatz verstorbenen Kameradinnen und Kameraden hat deshalb in der Truppe einen hohen Stellenwert. Eine besonders wichtige Gedenkveranstaltung ist der jährliche „Marsch zum Gedenken“ Richtung Bendlerblock.
IMAGO/Maurizio Gambarini
Den Marsch zum Gedenken gibt es seit 2018. Reservisten hatten ihn angeregt, um die im Dienst oder im Auslandseinsatz verstorbenen Angehörigen der Bundeswehr zu würdigen. Dafür laufen Soldatinnen und Soldaten für jeden im Einsatz verstorbenen Kameraden einen Kilometer, daneben wird für jeden in Ausübung des Dienstes verstorbenen Bundeswehrangehörigen ein zusätzlicher Meter gemacht. Die Marschteilnehmenden tragen dabei Bänder mit den Namen der Verstorbenen auf der Brust, um auch so ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.
117 Kilometer für 117 Tote in den Auslandseinsätzen
117 Angehörige der Bundeswehr sind nach Zählung der Organisatoren bis 2024 in den Auslandseinsätzen ums Leben gekommen, rund 3.400 Männer und Frauen starben seit Gründung der Streitkräfte 1955 in Ausübung ihres Dienstes. So sind alljährlich etwa 120 Kilometer Strecke durch Berlin und Brandenburg zu bewältigen, die über vier Tagesetappen verteilt werden.
Vom Truppenübungsplatz Lehnin geht es zunächst zum Wald der Erinnerung beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee, dann ziehen die Soldatinnen und Soldaten durch die Innenstadt von Berlin. Auf der letzten Etappe treffen sich die Marschierenden am Reichstag mit den Hinterbliebenen der Verstorbenen, die sich für die letzten Kilometer bis zum Verteidigungsministerium in den Gedenkzug einreihen. Am Bendlerblock angekommen, wird am Ehrenmal der Bundeswehr gemeinsam ein Kranz für die Verstorbenen niedergelegt. Im Anschluss gibt es einen Empfang.
Organisiert wird der Marsch zum Gedenken durch den Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBwVerband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.). Er ist mit 110.000 Mitgliedern die größte Vereinigung ehemaliger Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Unterstützung kommt vom Territorialen Führungskommando der Bundeswehr.
Der Marsch zum Gedenken findet immer im Sommer statt. Er dient der Pflege der Erinnerungskultur in den Streitkräften und in der Gesellschaft. Die Teilnehmenden bekunden damit öffentlich ihren Respekt gegenüber den Verstorbenen und ihre Solidarität mit den Hinterbliebenen. In den vergangenen Jahren nahmen jeweils deutlich mehr als 100 aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr am Marsch zum Gedenken teil.
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#Marsch zum #Gedenken: Bereits zum siebten Mal marschieren #Soldat|innen gemeinsam mit Hinterbliebenen von Brandenburg nach #Berlin. Auf der 117 km langen Marschstrecke lassen sie die Erinnerungen an ihre Kamerad|innen und Liebsten weiterleben. pic.twitter.com/wxwF3UThFr
— Verteidigungsministerium (@BMVg_Bundeswehr) August 22, 2024
Auf dem Weg zur dauerhaften Stationierung der Panzerbrigade 45, einer deutschen Kampftruppenbrigade, nimmt das Heer einen weiteren Meilenstein. Am 22. Mai 2025 feiern im Herzen von Vilnius die Bevölkerung und die Soldatinnen und Soldaten den Aufstellungsappell. Das Heer stärkt damit die Bündnisverteidigung im Baltikum.
Am 22. Mai 2025 wird in Vilnius öffentlich die Panzerbrigade 45 aufgestellt. Kommandeur ist Brigadegeneral Christoph Huber.
Bundeswehr/Mario Bähr
Es ist der bisher stärkste Beitrag des Heeres an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke: Die dauerhafte Stationierung einer schweren Brigade mit Kampf- und Unterstützungskräften im Baltikum ist ein klares Signal der Stärke und Zeichen der Verantwortung in Europa. Bundeskanzler Friedrich Merz, Verteidigungsminister Boris Pistorius, der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, wie auch Litauens Staatspräsident Gitanas Nausėda, die neue litauische Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė und der Oberbefehlshaber der litauischen Armee, General Raimundas Vaikšnoras, begleiten den öffentlichen Aufstellungsappell auf dem Kathedralenplatz, einem der bekanntesten und ältesten Plätze in Litauens Hauptstadt Vilnius.
Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, unterstellt bei dem Festakt die Panzerbrigade 45 der 10. Panzerdivision. Die Panzerbrigade 45 ist der Kern der Brigade Litauen. Zusätzlich bekommt die Truppenfahne der Panzerbrigade 45 ein deutsches und litauisches FahnenbandFür die Soldaten symbolisieren Fahnenbänder Ehre, Auszeichnung und Tradition. Sie sind ein wichtiger Teil der militärischen Kultur und Zeichen der Verbundenheit mit der Geschichte. verliehen, die Brigade erhält den Beinamen „Litauen“. Das Interesse und die Anteilnahme in der litauischen und deutschen Bevölkerung sind enorm. Schon seit dem frühen Vormittag flanieren Jung und Alt über den Kathedralenplatz, der von deutschen und litauischen Gefechtsfahrzeugen gesäumt ist.
Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres Bundeswehr/Mario Bähr
„Wir sind mitten in Vilnius und erleben heute den Aufstellungsappell der Panzerbrigade 45. Ich werde heute Brigadegeneral Christoph Huber die Truppenfahne überreichen. Damit hat das Heer ab heute eine neunte Brigade. Das ist ein besonderer Schritt. In unserem Heer geht es vorwärts und wir stehen zu unseren Zusagen. Wir stehen zu den Litauern und werden dabei helfen, Litauen zu verteidigen.“
Zusagen einhalten und Wertschätzung erleben
Fast 800 Soldatinnen und Soldaten aus der Brigade, Abordnungen auch unter litauischer Beteiligung sowie das Stabsmusikkorps der Bundeswehr und die Ehrenformation mit Truppenfahne sind auf dem Kathedralenplatz angetreten. Allen ist die Tragweite dieser Zeremonie bewusst: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ist ein deutscher Großverband dauerhaft im Ausland stationiert.
Die Angehörigen der Brigade erfahren mit dieser öffentlichen Aufstellung eine ganz besondere Wertschätzung: „Wir sind heute ein Teil von Vilnius und feiern mit den Leuten der Stadt, das fühlt sich gut und ehrlich an“, beschreibt ein junger Feldwebel der neuen Brigade seine Eindrücke. Auf Wunsch folgen der Stationierung der deutschen Soldatinnen und Soldaten auch deren Familien nach Litauen: Das sei neu, aufregend und eine sehr gute Sache, sagt eine kleine Familie aus dem niedersächsischen Munster. „Wir sind Europäer und leisten gern diesen Beitrag.“
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Der nächste Meilenstein zur dauerhaften Stationierung von rund 5.000 Bundeswehrangehörigen im Baltikum ist erreicht. Die Panzerbrigade 45 als Kern der Brigade Litauen wurde am 22. Mai 2025 in Vilnius mit einem feierlichen Appell in Dienst gestellt.
Die Truppenfahne der Panzerbrigade 45 weht in Vilnius
Unter den Begleitschlägen der Trommler marschiert die Fahnenabordnung der Panzerbrigade 45 auf die Mitte des Appellplatzes. Inspekteur Mais befiehlt: „Hiermit stelle ich die Panzerbrigade 45 auf. General Huber, ich beauftrage Sie mit der Führung der Brigade. Melden Sie mir die Übernahme!“ „Herr General, ich melde Ihnen die Übernahme“, quittiert Kommandeur Huber. Mit der Enthüllung der Truppenfahne und der Übergabe an den Brigadekommandeur ist die Brigade offiziell und für alle sichtbar aufgestellt.
„Wir stehen mitten im Prozess, die Brigade ist keineswegs fertig. Es geht nach einem festen Plan vorwärts. Wir arbeiten diesen Schritt für Schritt ab und ich sehe derzeit keine Hinderungsgründe“, so Generalleutnant Mais. Am Ende der Zeremonie marschiert Brigadegeneral Huber mit der gesamten Paradeaufstellung und der neuen Truppenfahne vom Kathedralenplatz. Ein Platzkonzert von deutschen und litauischen Militärmusikerinnen und -musikern läutet die Abendstunden des 22. Mai ein, dem ersten Abend der neu aufgestellten Panzerbrigade 45 in Litauen.
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