Startschuss für Northern Coasts: Schwerpunktübung von Quadriga 2025 läuft an
Startschuss für Northern Coasts: Schwerpunktübung von Quadriga 2025 läuft an
- Datum:
- Ort:
- Rostock
- Lesedauer:
- 2 MIN
Unter Führung der Deutschen Marine trainieren bei Northern Coasts Schiffe, Boote, Marineflieger und Sicherungskräfte gemeinsam mit Partnern aus 13 Nationen in der Ostsee. Im Mittelpunkt steht, die sichere Verlegung von Truppen nach Litauen sowie den Schutz der Seewege zu proben. Beides sind zentrale Aufgaben bei der Verteidigung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.
Geübt werden zudem das Räumen von Minen, die Abwehr von Angriffen über und unter Wasser sowie der Schutz kritischer maritimer Infrastruktur. Northern Coasts ist Teil der bundeswehrgemeinsamen Übungsserie Quadriga und zugleich deren Schwerpunktübung. Insgesamt nehmen an Quadriga 2025 über 8.000 Soldatinnen und Soldaten, 40 Boote und Schiffe, rund 30 Luftfahrzeuge und mehr als 1.800 Fahrzeuge teil.
Auf See, an Land und in der Luft wird die Verlegung großer Verbände geübt. In Litauen stehen anschließend Logistik und Versorgung im Mittelpunkt, vom Aufbau eines logistischen Netzwerks im Einsatzland über die Versorgung mit Kraftstoff und Verpflegung bis hin zum Schutz wichtiger Infrastruktur. Auch die Versorgung Verwundeter wird bei Quadriga geübt: Bei der Teilübung Role2Sea wurde bereits eine bruchfreie Rettungskette für Verwundete von Bord eines Schiffes bis zur Übergabe an zivile Rettungskräfte und Krankenhäuser an Land unter schwierigen Bedingungen erfolgreich erprobt.
Verteidigung im Verbund
Außerdem üben bei Quadriga im September Spezialkräfte in Finnland mit internationalen Partnern. In Deutschland werden Heimatschutzkräfte gemeinsam mit zivilen Behörden Häfen, Umschlagplätze und Versorgungszentren sichern. Dazu gehören auch Convoy Support Center, also militärische Rastplätze für Truppen auf dem Durchmarsch. Sie bieten Verpflegung, Unterkunft, Duschen und technische Unterstützung, bevor die nächste Etappe beginnt. Sie können nicht nur militärisch, sondern auch zivil betrieben werden. Damit wird deutlich: Verteidigung ist immer auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Auch das im Oktober 2024 aufgestellte Operative Führungskommando der Bundeswehr ist bei Quadriga gefordert. Es verantwortet den Operationsplan Deutschland, also den militärischen Teil der gesamtstaatlichen und der Bündnisverteidigung. Die rasche und gut abgestimmte Zusammenarbeit im Bündnis ist besonders wichtig: Deutschland ist logistische Drehscheibe der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Alle Abläufe müssen zuverlässig funktionieren, um beispielsweise Verstärkungskräfte verzugslos an die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke zu bringen.
Wehrhafte Abschreckung ohne Eskalation
In allen Übungsphasen spielen die Detektion und Bekämpfung von Drohnen eine zentrale Rolle. Besonders der seit dreieinhalb Jahren andauernde rechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zeigt, wie wichtig Drohnenabwehr auf den Gefechtsfeldern des 21. Jahrhunderts ist.
Vor diesem sicherheitspolitischen Hintergrund blickt die Leitung von Quadriga auch auf die in Kürze beginnende russische Großübung Zapad in Belarus. Teile beider Manöver werden sich zeitlich überschneiden. Doch bei Quadriga geht es ausschließlich um das Üben von Verteidigung, um Abschreckung und nicht um Eskalation. Abschreckung ist aber nur dann wirksam, wenn die eigenen Fähigkeiten gemeinsam im Bündnis auch sichtbar demonstriert werden. Auch deshalb ist Quadriga seit 2023 die jährliche Schwerpunktübung der Bundeswehr.
Mehr als eine Übungsserie
Quadriga verbessert die Einsatzbereitschaft, ist Ausdruck gelebter Bündnissolidarität und sendet klare Signale: Insbesondere die Ostsee bleibt ein Schlüsselgebiet für Stabilität. Von der Arktis bis in die östliche Ostsee geht es darum, freie Seeverbindungen für die Bündnisverteidigung sicherzustellen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Menschen, die Soldatinnen und Soldaten, die gemeinsam mit Partnern trainieren, ihre Fähigkeiten ausbauen und die Verantwortung übernehmen.