Großer Zapfenstreich für Generalleutnant Mais
Brauchtum- Datum:
- Ort:
- Koblenz
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Mit einem Großen Zapfenstreich am 4. November 2025 ist der ehemalige Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, in den Ruhestand verabschiedet worden. Die Zeremonie fand auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz statt.
Rund 63.000 Soldatinnen und Soldaten dienen im Deutschen Heer. Generalleutnant Alfons Mais führte sie seit Februar 2020 als Inspekteur des Heeres, als höchster militärischer Vorgesetzter in der Teilstreitkraft. Nachdem Mais sein Amt an seinen Nachfolger, Generalleutnant Dr. Christian Freuding, übergeben hatte, wurde er nun mit der höchsten militärischen Zeremonie von der Bundeswehr in den verdienten Ruhestand verabschiedet: Zu Ehren des gebürtigen Koblenzers gab es am Abend des 4. Novembers 2025 einen Großen Zapfenstreich auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein. In diesem feierlichen Rahmen würdigte Verteidigungsminister Boris Pistorius das berufliche Lebenswerk des Generals und die vertrauensvolle, freundschaftliche Zusammenarbeit.
Die standfesten Gemäuer der Festung Ehrenbreitstein hoch über Mais‘ Heimatstadt Koblenz und mit Blick auf das Deutsche Eck boten den idealen und persönlichen Ort für den Schlusspunkt einer langen und verdienstvollen Karriere. Als Zeichen ihrer Anerkennung folgten Gäste aus Militär und Gesellschaft der Einladung, um Alfons Mais bei seiner Verabschiedung die Ehre zu erweisen.
Das Musikkorps der Bundeswehr spielte in der vorangehenden Serenade Stücke, die sich Mais selbst gewünscht hatte: „Game of Thrones (Main Theme)“ von Ramin Djawadi, „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“ von Cuno Graf von Moltke – symbolisch für das Heer – sowie den „Marche des Soldates de Robert Bruce“ als Dank an seine Ehefrau. Nach Sonnenuntergang startete dann im Fackelschein der seit Jahrhunderten etablierte Große Zapfenstreich.
Abschied nach über 44 Jahren Dienst: Zu Ehren von Generalleutnant Alfons Mais stehen die Soldatinnen und Soldaten des Großen Zapfenstreichs im Licht der Fackelträgerinnen und -träger im Hof der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein
Bundeswehr/Mario Bähr
Durch die ehrwürdigen Gemäuer der Festung marschiert die Formation des Großen Zapfenstreiches auf den Paradeplatz
Bundeswehr/Mario BährMehr als 44 Jahre diente Mais in der Bundeswehr. Seine Karriere begann er mit der Offizierausbildung an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg, die er später als General der Heeresflieger und Kommandeur von 2013 bis 2014 führte. Mit Passion für das Fliegen, aus Interesse am Offizierberuf und aus Verantwortungsgefühl für sein Land Hubschrauberpilot geworden, saß der Dreisternegeneral bis zuletzt immer wieder im Cockpit.
Über fünf Jahre – von Februar 2020 bis Oktober 2025 – führte Mais schließlich als Inspekteur des Heeres die größte Teilstreitkraft der Bundeswehr. Gleich zu Beginn seiner Dienstzeit als Heereschef musste er sich um die Bewältigung der Corona-Pandemie im Heer kümmern, während der der Übungs- und Ausbildungsbetrieb stark eingeschränkt war und gleichzeitig Tausende Heeresangehörige mehr als zwei Jahre lang erfolgreich Amtshilfe leisteten.
Mais war truppennah, ein Mann der klaren Worte. Das verschaffte ihm nicht nur die Anerkennung der Truppe und ihren Rückhalt. Es trug auch dazu bei, dass in der Gesellschaft das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Verteidigungsbereitschaft wieder gewachsen ist. Eine Aussage von Mais nach Russlands Überfall auf die Ukraine machte Schlagzeilen: „Die Bundeswehr steht mehr oder weniger blank da“, sagte er damals in einem Interview über die Ausrüstung der Truppe. Inzwischen hat die Politik den Verteidigungsetat deutlich aufgestockt und wichtige Entscheidungen getroffen, die das Heer bis heute und in Zukunft beschäftigen werden.
Der scheidende General hat in seiner Dienstzeit mit Weitblick geführt und wichtige Projekte angestoßen. Dazu gehören unter anderem die Aufstellung der Panzerbrigade 45 als Kern der Brigade Litauen, die Aufstellung der Heimatschutzdivision, der Aufbau der hochbeweglichen Mittleren Kräfte und die eingeleitete verbesserte materielle Ausrüstung. Auch die deutsch-niederländische Tiefenintegration beider Heere brachte Mais durch sein Engagement voran. Insgesamt legte der Generalleutnant damit die Grundlagen für ein Heer, das wieder kriegstüchtig und verteidigungsbereit sein wird.
In seiner Abschiedsrede bedankte sich der ehemalige Inspekteur bei seinen Weggefährten, die ihn über vier Jahrzehnte Dienst begleitet haben: „Es war mir eine Ehre, gemeinsam mit Ihnen unserem Land zu dienen.“