Geschwindigkeit und Präzision: Schießen in der Grundausbildung
Wie verhält sich ein Projektil nach der Schussabgabe? Wie gehe ich sicher mit meiner Waffe um und halte sie sauber? Wie schieße ich schnell und zielgenau? Schon in der Grundausbildung lernen Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr, wie sie ihre Handfeuerwaffen richtig einsetzen.
Um eine Schusswaffe sicher zu handhaben, braucht es Wissen und Übung. Die meisten Teilstreitkräfte der Bundeswehr bilden ihre neuen Soldaten und Soldatinnen am Sturmgewehr G36 aus, zum Teil auch an der Pistole P8 und den Maschinengewehren der Typen MG3 und MG5.
Sicherheit steht an erster Stelle
Bevor Soldatinnen und Soldaten zum ersten Mal den Abzug betätigen, müssen sie einiges an Unterricht absolvieren. Anfangs lernen sie die Grundlagen der Ballistik und die Funktionsweise der Waffen kennen. Dadurch können sie später Zielfehler und Störungen in der Praxis selbst beheben.
Im nächsten Ausbildungsabschnitt werden die Waffen selbst vorgestellt. In einer Unterrichtsstunde gehen die Ausbilderinnen und Ausbilder mit den Rekrutinnen und Rekruten die Bauteile der Waffen durch. Dabei zeigen sie, wie jede Waffe zerlegt und zusammengesetzt wird. Das dient zum einen der Pflege, welche jede und jeder selbst durchführen muss. Zum anderen hilft es Rekrutinnen und Rekruten auch, die Funktionsweise der Waffen noch besser nachvollziehen und Störungen besser beseitigen zu können. Bei einer praktischen Ausbildung lernen sie dann, die Waffen selbst zu zerlegen und zusammenzusetzen.
Anschließend werden wichtige Tätigkeiten trocken, das heißt ohne scharfe Munition, ausgebildet. Dazu gehören das Laden und Entladen der Waffe, die Beseitigung von Störungen und das Nachladen. Außerdem wird bereits das In-den-Anschlag-gehen in vielen Varianten geübt, damit die Abläufe beim scharfen Schuss dann richtig sitzen.
Die Standardwaffen der Bundeswehr
Alle Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr erlernen den Umgang mit dem Sturmgewehr G36. Mit dem Standardgewehr der Bundeswehr können Ziele auf eine Entfernung zwischen fünf und 500 Metern bekämpft werden.
Viele Rekrutinnen und Rekruten werden auch an der Pistole P8 ausgebildet. Mit der P8 wird auf bis zu 50 Metern vor allem dort gekämpft, wo das Sturmgewehr zu sperrig wäre. Maschinengewehre dagegen wirken auf große Distanzen.
Bevor es auf die Schießbahn geht, steht in der Grundausbildung zunächst das Training im Simulator auf dem Dienstplan – im „Ausbildungsgerät Schießsimulator mit Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen“ (AGSHPAusbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen). Die Soldatinnen und Soldaten schießen mit speziellen Gewehren auf eine Leinwand, auf der die Ziele und Treffer elektronisch abgebildet werden. Gasdruck simuliert den Rückstoß.
Die Gewehre im Simulator sind mit Sensoren bestückt, die Daten sammeln – etwa wie der Schütze oder die Schützin den Abzug betätigt hat und ob der Schulterandruck stimmte. Zudem bemerkt es der Computer, wenn die Waffe beim Schießen beispielsweise schräg gehalten wird. All diese Faktoren haben Auswirkungen auf das spätere Trefferbild. Im Anschluss können die Ausbilderinnen und Ausbilder die Schießtechnik ihrer Schützlinge überprüfen und korrigieren. Später, auf der Schießbahn, ist eine derart detaillierte Auswertung nicht möglich.
Schneller schießen, besser treffen
Das große Finale der Schießausbildung der Rekrutinnen und Rekruten findet auf der Schießbahn statt. Dort üben sie mit scharfer Munition, sowohl auf kurze als auch auf mittlere Distanzen von bis zu 200 Metern sicher zu treffen. Immer und immer wieder gehen die jungen Männer und Frauen die Übungen des Schießausbildungskonzepts der Bundeswehr durch.
Faustregel ist: Wer schneller schießt und besser trifft, gewinnt auch den Feuerkampf. Geschwindigkeit und Präzision bei der Schussabgabe sind also entscheidend. Beides trainieren die Rekrutinnen und Rekruten zunächst mit statischen Übungen, um sich an den Rückstoß der Waffe beim Feuern zu gewöhnen. Doch je länger die Grundausbildung dauert, desto komplexer und dynamischer werden die Übungen.
Auch das Schießen bei eingeschränkter Sicht ist Teil der Schießausbildung: Die Rekrutinnen und Rekruten sollen auch in der Dämmerung oder bei Nacht ihr Ziel treffen. Nicht immer können sie dabei auf Nachtsichtgeräte setzen – oftmals muss auch die sogenannte Gefechtsfeldbeleuchtung reichen, bei der beispielsweise Leuchtkugeln oder Scheinwerfer die Schießbahn erhellen. Denn Soldatinnen und Soldaten müssen zu jeder Tages- und Nachtzeit im Gefecht bestehen.
Antreten
Am Anfang eines Schießtages weist der oder die Leitende des Schießens in die Schießbahn ein, erklärt besondere Begebenheiten und erteilt Befehle für den Aufbau.
Bundeswehr/Jane Schmidt
Waffencheck
Nachdem die Schießbahn durch die Teilnehmenden des Schießens vorbereitet wurde, üben sie unter Anleitung der Ausbilderinnen und Ausbilder wichtige Abläufe noch einmal, bevor es losgeht. Sie wiederholen das Laden, Entladen und In-den-Anschlag-gehen.
Bundeswehr/Mathias Lindner
Einweisung
Damit Schützinnen und Schützen genau wissen, wie die Übungen ablaufen, machen Ausbilderinnen und Ausbilder diese einmal vor. Dabei erklären sie, worauf besonders zu achten ist.
Bundeswehr/Jane Schmidt
Feuerbereitschaft
Gleich geht es los: Auf Befehl des Ausbilders oder der Ausbilderin lädt die Schützin oder der Schütze die Waffe fertig. Die Ausbilderin oder der Ausbilder erläutert noch einmal den Ablauf der Schießübung und gibt den Feuerbefehl.
Bundeswehr/Jane Schmidt
Schussabgabe
„Feuer!“ Sofort nach dem Feuerbefehl bekämpft die Schützin oder der Schütze konzentriert das Ziel.
Bundeswehr/Jane Schmidt
Erfolgskontrolle
Nachdem die Schützinnen und Schützen geschossen haben, erhalten sie von Ausbilderinnen und Ausbildern eine detaillierte Auswertung ihrer Schießergebnisse und Tipps, wie sie diese verbessern können.
Bundeswehr/Jane Schmidt
Sichern
Bevor der Schießtag endet, überprüfen die Schützinnen und Schützen gemeinsam mit den Ausbilderinnen und Ausbilder, dass alle Waffen entladen sind.
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