Heer
Feier zum Jahrestag

Bundeswehr Seite an Seite mit den NATO-Partnern in Vilnius

Bundeswehr Seite an Seite mit den NATO-Partnern in Vilnius

Datum:
Ort:
Vilnius
Lesedauer:
3 MIN

Zusammen mit den NATO-Partnern feiert die litauische Armee ihren 105. Jahrestag. Als Zeichen des Zusammenhalts und als Repräsentanten für die kommende Brigade Litauen sind zwei der zukünftigen Schützenpanzer Puma bei einer Militärparade in Vilnius dabei.    

Mehrere deutsche Kampfpanzer fahren auf einer großen Straße, auf der rechten Seite Hochhäuser.

Kampfpanzer des Typs Leopard 2 gehören zur Battlegroup der anerkannten Mission enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) in Litauen. Als sie auf der Paradestraße vorbeifahren, spüren die Zuschauer deutlich die Vibrationen, die die Stahlkolosse verursachen.

Bundeswehr/Marco Dorow

Gefühlt ist die halbe Innenstadt der Hauptstadt Litauens abgesperrt. An mehreren Straßen steht die Militärpolizei und sorgt für Ordnung. Kurz vor der Mittagszeit strömen Tausende Besucher zur Paradestraße, um gemeinsam mit ihren Soldaten und den NATO-Partnern den Tag der Streitkräfte zu feiern. Selbst in den Hochhäusern hängen die Menschen mit ihren Handys an den Scheiben, die Dächer werden für den perfekten Ausblick genutzt. Die litauische Bevölkerung, versehen mit Flaggen ihres Heimatlandes und denen der NATO, verfolgt mit großem Interesse die Parade. Das Ganze wird live im Fernsehen und diversen Medien übertragen. Es ist der größte Aufmarsch der litauischen Armee, den es in den 105 Jahren seit der Unabhängigkeit gab. 1.500 Soldatinnen und Soldaten verteilen sich zusammen mit 100 Fahrzeugen auf einer Strecke von weit über einem Kilometer. Punkt 12 Uhr läutet das Militärorchester die Militärschau ein. Ranghohe Militärs der NATO-Partner sitzen an der Seite des Präsidenten von Litauen. 

Demonstration der Schlagkraft

Mehrere Panzer stehen auf einer Straße, die beiden im Vordergrund sind Schützenpanzer Puma.

Das Deutsche Heer ist der Einladung Litauens gefolgt und fährt als Zeichen der Bündnistreue mit zwei modernen Schützenpanzern Puma in der Parade mit

Bundeswehr/Marco Dorow

Als sich die Fahrzeuge, angefangen vom Quad bis hin zur Panzerhaubitze 2000, in Bewegung setzen, fängt der Boden an zu beben. Den Anfang machen litauische Radfahrzeuge vom Typ Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug (GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer. Kurz danach kommen die ersten Fahrzeuge der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup, die seit 2017 im halbjährlichen Rotationssystem in Rukla stationiert ist. Kampfpanzer, Schützenpanzer und achträdrige GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer vertreten die 1.200 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland. Im Tross fährt auch erstmals der Schützenpanzer Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force (Very High Readiness Joint Task Force) in seiner modernsten Form.

Damit setzt die Bundeswehr ein starkes Signal im Vorlauf der Stationierung einer schweren Brigade in Litauen. Genau über diese neueste Puma-Variante wird die neu aufzustellende Brigade Litauen verfügen. Insgesamt vier Schützenpanzer Puma entsendet die Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ nach Litauen. Anfang November waren diese vier noch im Gefechtsübungszentrum Heer in der Letzlinger Heide. Somit werden mit der Verlegung der Panzer die eigenen logistischen Fähigkeiten auf den Prüfstand gestellt. Die Panzerbrigade 12 ist Teil der 10. Panzerdivision, die als Division 2025 vorgesehen ist. Deutschland hat der NATO ab dem 1. Januar 2025 eine personell wie materiell voll aufgestellte und einsatzbereite Division zugesichert. Die Division 2025 wird im Ernstfall Litauen und die NATO-Ostflanke Seite an Seite mit den litauischen Verbündeten sowie anderen NATO-Partnern gegen jeden Aggressor verteidigen. Beendet wird die Parade mit dem Überflug mehrerer Luftfahrzeuge. Die Zuschauer applaudieren.

Multinationale Bündnisbereitschaft

Zahlreiche Soldaten verschiedener Nationen marschieren in einer Formation auf der Paradestraße.

Hier marschieren die deutschen Soldaten der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup. Der von Deutschland geführte multinationale Gefechtsverband beteiligt sich an der Parade am 25. November 2023 in Vilnius.

Bundeswehr/Marco Dorow

Mit der Teilnahme am Tag der litauischen Streitkräfte demonstriert das Deutsche Heer bereits jetzt, dass es die Bündnisverpflichtung sehr ernst nimmt. Seine Waffensysteme sollen zügig nach Litauen verlegt werden und werden dort der Abschreckung dienen. Von Jahr zu Jahr nehmen immer mehr Nationen an dieser Parade teil. Es ist auch klar zu erkennen, dass die Ausrüstung aller Nationen immer moderner wird. Die verschiedenen Nationen stellen so nicht nur ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis, sie nutzen auch gleich die Gelegenheit zu multinationalen Gesprächen. Beispielsweise stellen deutsche und amerikanische Panzerbesatzungen ihre Kampfpanzer gegenseitig vor und tauschen Erfahrungen aus. Alle beteiligten Soldaten sind trotz des kalten Wetters in Vilnius sehr gut gelaunt und freuen sich, an der Militärparade teilnehmen zu können. 

Ein Aufmarsch wie nie zuvor

  • Zivilisten stehen hinter einer Metallabsperrung und winken mit National- und NATO-Flaggen.

    Tausende litauische Bürger verfolgen die Parade am Straßenrand mit Interesse und Sympathie. Auch ist die Dankbarkeit gegenüber den beteiligten NATO-Soldaten zu spüren.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Militärs und Zivilisten sitzen in Winterkleidung in einer Reihe.

    Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer (3.v.r.), sitzt in Vilnius auf der Ehrentribüne mit weiteren hochrangigen Militärs

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Soldaten in dunklen Militärmänteln mit Truppenfahnen und Nationalflaggen marschieren nebeneinander.

    Fahnenträger der litauischen Streitkräfte auf der Paradestraße in Vilnius

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Drei Soldaten stehen auf einem amerikanischen Kampfpanzer und reden miteinander.

    Während der Vorbereitung der Parade tauschen sich die Soldaten verschiedener Nationen aus und begutachten gegenseitig ihre Fahrzeuge

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Mehrere gepanzerte Gefechtsfahrzeuge stehen aufgereiht hintereinander, darauf stehen Soldaten.

    Sie gehören zur eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup und fahren für das Deutsche Heer auf der Parade mit: vier Kampfpanzer Leopard 2, vier Schützenpanzer Marder und vier GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Ein Kommandant mit Helm und Brille schaut aus der Luke eines Panzers und salutiert.

    Der Kommandant des Schützenpanzers Puma salutiert beim Vorbeifahren an Litauens Staatspräsident sowie den hochrangigen militärischen Vertretern der beteiligten Nationen auf der Ehrentribüne

    Bundeswehr/Marco Dorow


 

von Jan Seidlitz

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