Heeresführer Europas arbeiten eng zusammen
Heeresführer Europas arbeiten eng zusammen
- Datum:
- Lesedauer:
- 2 MIN
Es ist bereits das 6. Forum der Oberbefehlshaber der europäischen Landstreitkräfte. Mit dabei mehr als 30 Vertreter aus Ländern wie Frankreich, Großbritannien, USA, Litauen und dem Gastgeberland, der Tschechischen Republik. Als ein Initiator dieses hochrangigen Formats nimmt der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, teil.
Das internationale Forum fand dieses Mal am 9. und 10. September in der tschechischen Hauptstadt Prag statt. Bereits auf den letzten Veranstaltungen warb Generalleutnant Jörg Vollmer für das Format: „Dieses Forum hat sich bewährt und bietet hervorragende Möglichkeiten, um mit einzelnen Partnern bilaterale Gespräche zu führen und so über gemeinsame zukünftige Projekte zu sprechen.“ Zukünftige Aufgaben standen indes auch im Fokus des 6. Forums. Eröffnet durch den Gastgeber, General Josef Kopecky, diskutierten die Generale insbesondere über die Modernisierung, Aufrüstung und Digitalisierung der europäischen Landstreitkräfte, aber auch über robotergestützte Techniken und künstliche Intelligenz.
Digitalisierung – das Thema der Zukunft
Vollmer sprach in seinem Vortrag vor allem über die digitalen Herausforderungen der Landstreitkräfte und zukünftige Konfliktszenarien: „Eines haben alle Prognosen über zukünftige Konflikte gemein, sie sind geprägt durch komplexe Rahmenbedingungen.“ Der Inspekteur des Heeres betonte, dass trotz der wachsenden Bedeutung elektronischer Kriegsführung, die Landstreitkräfte in diesen Szenarien unverändert wichtig blieben. Digitale Systeme würden zur Unterstützung in den Operationen mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Schutz, Präzision und Schnelligkeit seien dabei die entscheidenden Faktoren.
Ein Forum im Wandel
Nachdem das Forum zunächst 2014 im französischen Marseille ins Leben gerufen wurde und sich erstmalig in Rzeszów (Polen) wiederholte, moderierte Deutschland 2016 als Gastgeberland das 3. Forum für die Oberbefehlshaber in der sächsischen Hauptstadt.
Die Veranstaltung in Dresden war indes noch deutlich geprägt durch die Ereignisse in der Ukraine im Jahr 2014. Dabei ging es im Wesentlichen darum, der Bedrohung aus dem Osten kollektiv und stabil entgegenzuwirken. Begriffe wie Krisenmanagement, Bündnisverteidigung und kooperative Sicherheit prägten unter dem Motto „Projecting Stability“ die Veranstaltung.
Ein Jahr später legten die Teilnehmer bei dem 4. Treffen in Rom den Schwerpunkt auf den Nahen Osten und die nördlichen Regionen Afrikas. Auch wurden zum Schutz Europas strategische Ansätze und regionale Sicherheitsmaßnahmen diskutiert. Im September 2018 beherrschte das Thema „Hybride Kriegsführung“ das 5. Forum im österreichischen Graz. Dabei setzen Angreifer in modernen Konfliktszenarien auf eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Computerangriffen bis hin zu Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken. „Gezielte Destabilisierung kann auch die Streitkräfte von demokratischen Staaten betreffen“, eröffnete damals der Gastgeber, Generalleutnant Franz Reißner, bezugnehmend auf die hybride Bedrohung, die Versammlung.
Eine Plattform mit hoher Wichtigkeit
Die Foren der Oberbefehlshaber der europäischen Landstreitkräfte haben in den letzten Jahren gezeigt, dass solche Treffen die Möglichkeiten bieten, über zukünftige Herausforderungen der Landstreitkräfte zu sprechen. Das stetig wachsende Interesse zeugt von der Wichtigkeit multinationaler und gemeinsamer Zusammenarbeit in Europa. Entsprechend ist auch 2020 wieder ein Treffen geplant, dann in der griechischen Hauptstadt Athen.