Heer
Angriff aus der Luft

Kampfhubschrauber: Deutschlands Feuerpower für die NATONorth Atlantic Treaty Organization

Kampfhubschrauber: Deutschlands Feuerpower für die NATONorth Atlantic Treaty Organization

Datum:
Ort:
Panevėžys
Lesedauer:
3 MIN

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Kampfhubschrauber liefern der Truppe unvergleichliche Feuerpower aus der Luft. Bei der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Übung Griffin Lightning 2025 trainieren die Besatzungen auch im scharfen Schuss. In Litauen zeigt der Tiger, warum er wichtig für die Landes- und Bündnisverteidigung ist. 

Luftaufnahme: Ein grüner Hubschrauber fliegt über eine weite braune Sandebene.

Bei der Übung Griffin Lightning 2025 üben die Kampfhubschrauber Tiger im scharfen Schuss

Bundeswehr/Bill Drechsler

Hinter den Bäumen schwebt ein Luftfahrzeug, schmal, leise und unauffällig. Nur die Optronik ragt über die Baumwipfel hinaus. Im Visier: ein feindlicher Kampfpanzer, einige Kilometer entfernt. Was die Panzerbesatzung nicht weiß: Sie ist aufgeklärt worden. Plötzlich geht der Hubschrauber über die Wipfel. Der Pilot auf dem vorderen Sitz lenkt den Rumpf mit der Waffenanlage in Richtung Ziel. Der Kommandant auf dem hinteren Platz eröffnet sofort das Feuer. Nur wenige Sekunden hält der Hubschrauber das Ziel im Visier; dann verschwindet er agil wieder hinter den Bäumen. Der Kampfpanzer ist vernichtet. Nach dem Treffer wechselt der Tiger zügig und tief die Stellung und ist weg. 

Der Kampfhubschrauber Tiger verfügt über ein technisch einzigartiges Flugwerk. Kein anderes Waffensystem auf der Welt kann gerade im Tiefflug mithalten. Der Tiger kombiniert massive Feuerkraft mit Präzision und Agilität und hat die Fähigkeit, schnell und geländeunabhängig hunderte Kilometer zu überwinden. Kampfhubschrauber wie er verleihen der NATONorth Atlantic Treaty Organization eine Möglichkeit zur sofortigen Abschreckung. Das System wurde für das Gefechtsfeld des Kalten Krieges konzipiert und kann deshalb im aktuellen Szenario seine Stärken entfalten. Genau das unterstreicht die Übung Griffin Lightning 2025 an der Ostflanke. 

Bereit für den Kampf

Für deutsche Hubschrauberkräfte ist Griffin Lightning 2025 das größte Manöver außerhalb der Bundesrepublik seit Jahrzehnten. Über die Drehscheibe Deutschland nach Litauen verlegt, trainiert die deutsche Aviation Brigade NFMNATO Force Model 2025–2027 mit multinationalen Kräften. Dabei werden gemeinsame Abläufe erprobt. Insgesamt 800 Soldatinnen und Soldaten mit 250 Fahrzeugen und über 30 Hubschraubern, darunter deutsche Kampfhubschrauber, sind im Einsatz.

In der aktuellen Lage ist der taktische Nutzen für einen Großverband nach wie vor riesig, wenn ihn Kampfhubschrauber im Gefecht unterstützen. Dass das Konzept Kampfhubschrauber aktuell so erfolgreich ist und seine Leistung entfalten kann, liegt nicht allein am Waffensystem, sondern auch an der Truppe selbst.

Die Soldatinnen und Soldaten des Kampfhubschrauberregiments 36 aus Fritzlar verfügen über einen Wissensschatz, von dem die Truppe auch künftig profitieren kann, um zukunftsfähig zu sein. Heeresflieger sind Heeressoldaten. Ihr Wissen über Panzerabwehrhubschrauber sowie die verinnerlichten Einsatzgrundsätze der Bodentruppe machen es dem Regiment relativ leicht, sich wieder auf die Landes- und Bündnisverteidigung zu fokussieren. Ihre Befähigung zum extremen Tiefflug ist zudem weltweit einzigartig. Dafür wird der Verband aus Fritzlar international geschätzt.

Bei Griffin Lightning 2025 zeigen die Kampfhubschrauber zudem, dass sie in der Lage sind, innerhalb weniger Tage über weite Strecken verlegt und zum Einsatz gebracht zu werden. Dies stärkt die Selbstversicherung und trägt zur Abschreckung des Gegners bei. 

Werden Drohnen den Kampfhubschrauber ersetzen?

  • Zwei Hubschrauber schweben unter blaugrauem Himmel.

    Drohne oder Hubschrauber? Welches System wird sich künftig durchsetzen? Bis Fragen wie diese beantwortet werden, wird es bemannte Luftfahrzeuge bei der Bundeswehr geben.

    Bundeswehr/Julia Dahlmann
  • Über einer Waldlandschaft fliegen zwei grüne Kampfhubschrauber.

    Für die Landes- und Bündnisverteidigung leistet der Kampfhubschrauber Tiger hervorragende Dienste. Die Heeresfliegertruppe steht bereit, um das NATONorth Atlantic Treaty Organization-Gebiet zu verteidigen.

    Bundeswehr/Bill Drechsler
  • Vier Soldaten arbeiten auf einer Betonfläche an einem stehenden Kampfhubschrauber.

    Mit seinen Waffen kann ein Kampfhubschrauber beispielsweise gegen feindliche Kampfpanzer vorgehen. Die Waffenausstattung ist flexibel und wird für jeden Einsatz speziell vorbereitet.

    Bundeswehr/Julia Dahlmann

Die aktuelle Drohnenentwicklung hat auch Folgen für die Nutzung von Kampfhubschraubern. In diesem Zusammenhang überprüft die Truppe gerade intensiv ihre Einsatzgrundsätze und berücksichtigt die aktuellen taktischen Grundlagen, die sich stetig weiterentwickeln. Kampfhubschrauber sind jedoch auch in der nächsten Generation nicht durch unbemannte Luftfahrzeuge, die Unmanned Aircraft Systems (UASUnmanned Aircraft System), zu ersetzen. Die Entwicklung einer breitbandigen, gesicherten Verbindung zu großen tieffliegenden Systemen wird in den nächsten Jahren nicht erwartet. Eher realistisch: UASUnmanned Aircraft System werden die Kampfhubschrauber künftig im Systemverbund ergänzen. 

Bekanntlich wird das Tiger-Projekt von deutscher Seite nicht weitergeführt. Der Leichte Kampfhubschrauber (LKH), der ab 2026 sukzessive bei der Bundeswehr eingeführt wird, ist daher als Brückenlösung zu verstehen. Auf das reine Fliegen bezogen kann der Tiger sicherlich mit besseren Eigenschaften trumpfen. Bezüglich der Führungssysteme und Bewaffnung allerdings macht die Truppe bereits mit dem LKH einen Riesensprung in die Zukunft. Der Weg ist geebnet.

von Peter Müller

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