Hubschrauber-Brigade übt im Baltikum die Bündnisverteidigung
Für deutsche Hubschrauberkräfte ist Griffin Lightning 2025 das größte Manöver außerhalb des Landes seit Jahrzehnten. Aus Litauen heraus trainiert die deutsche Aviation Brigade die Unterstützung multinationaler Kräfte, gemeinsame Abläufe werden erprobt. 800 Soldatinnen und Soldaten mit über 30 Hubschraubern und 250 Fahrzeugen sind im Einsatz.
Griffin Lightning ist eine NATONorth Atlantic Treaty Organization-Übung. Der Einsatz der Aviation Brigade setzt ein sichtbares Zeichen für das starke deutsche Engagement und die vertiefte Zusammenarbeit mit dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner Litauen. Dabei erstreckt sich der Übungsraum über mehrere Länder. Auch in Polen, Estland und Lettland sind die deutschen Hubschrauberkräfte im Einsatz. Am Himmel sind die Mehrzweckhubschrauber NHNATO-Helicopter-90, Kampfhubschrauber Tiger, Unterstützungshubschrauber EC 135 sowie Transporthubschrauber CH-53 zu sehen. Als großes Highlight und als Zeichen der Verbundenheit fliegt die Brigade in Formation über Litauen. Auch am Himmel über der Hauptstadt Vilnius können die Menschen die zahlreichen Hubschrauber bestaunen.
Die teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten kommen aus elf verschiedenen Verbänden der Bundeswehr. Unter der Führung des Kommandos Hubschrauber stellen sie die Aviation Brigade. Sie steht der NATONorth Atlantic Treaty Organization für einen Einsatz an der Ostflanke von 2025 bis 2027 bereit. Deshalb trägt die Aviation Brigade den Zusatz NFMNATO Force Model, kurz für NATONorth Atlantic Treaty Organization Force Model. Damit sind alle Kräfte gemeint, die die NATONorth Atlantic Treaty Organization zum Schutz der Ostflanke vorsieht. Die Haupttruppensteller sind neben dem Kommando Hubschrauber die Transporthubschrauberregimenter 10 und 30 sowie das Kampfhubschrauberregiment 36 des Heeres, das Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe sowie das Informationstechnikbataillon 381 vom Cyber- und Informationsraum.
„Die Aviation Brigade des Deutschen Heeres trägt eine Schlüsselfunktion bei der Verteidigung an der Ostflanke. Wir sind die fliegende Speerspitze der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Schnell, präzise und unaufhaltsam.“
Was leistet die Aviation Brigade?
Seit dem 1. Januar 2025 stellt die Bundeswehr mit der Aviation Brigade mehr als zwei Jahre lang einen insgesamt rund 2.500 Soldatinnen und Soldaten starken Großverband unter Führung des Multinational Corps Northeast in Szczecin bereit. Sie zählt zu den am schnellsten verfügbaren Kräften zur Verteidigung an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke und ist darauf eingestellt, zu kämpfen. In ihr sind die deutschen Kräfte für NATONorth Atlantic Treaty Organization-Einsätze zur Bündnisverteidigung vereint. So operieren die Hubschrauberkräfte des Heeres und der Luftwaffe darin gemeinsam als festes Team.
Bei einer großen Übung wie Griffin Lightning spielt die logistische Versorgung eine wichtige Rolle. So müssen beispielsweise die Luftfahrzeuge regelmäßig mit Treibstoff versorgt werden. Dafür wird bei allen Hubschraubern dasselbe Kerosin genutzt.
Bundeswehr/Bill Drechsler
Die Brigade ist verteidigungsbereit und darauf ausgelegt, das NATONorth Atlantic Treaty Organization-Korps kurzfristig in den Bereichen Kampf, Luftbeweglichkeit, Transport und Aeromedical Evacuation, also entlastender Verwundetentransport inklusive Verwundetenversorgung, zu unterstützen. Diese Fähigkeiten sind für die Bündnisverteidigung von hoher Bedeutung und werden bei Griffin Lightning geübt. Die Brigade steht bereit, mit aller Kraft das NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebiet zu schützen, Seite an Seite mit ihren Verbündeten.
Die Unterstützungskräfte der Aviation Brigade
Auch andere Teile der Bundeswehr wie der Cyber- und Informationsraum und verschiedene Unterstützungsverbände leisten einen wichtigen Beitrag. Sie alle machen den Einsatz der fliegenden Einheiten erst möglich: Sie schaffen Funkverbindungen, versorgen die Truppe logistisch und medizinisch, sind für den Objektschutz und die Truppenbetreuung verantwortlich. Ein alter Flugplatz bei Panevėžys wird kurzerhand zur Hauptbasis der Brigade. Im März begannen hier erste Kräfte in enger Zusammenarbeit mit den litauischen Streitkräften mit dem Aufbau, um das Areal für die temporäre Nutzung wieder zu reaktivieren.
Die Aviation Brigade im Einsatz
Als Ausdruck der tiefen Verbundenheit mit Litauen fliegen die Hubschrauber auch am Gediminas-Turm, dem litauischen Wahrzeichen in der Stadt Vilnius, vorbei
Bundeswehr/Mario Bähr
Hohe Gebäude: Der Überflug über die Stadt Vilnius wurde vorher penibel geplant
Bundeswehr/Bill Drechsler
Auf der Start- und Landebahn in Panevėžys wird eines der vielen Luftfahrzeuge auf einen Stellplatz eingewiesen. Der Soldat am Boden muss präzise Anweisungen geben.
Bundeswehr/Bill Drechsler
Auf dem reaktivierten Flugfeld in Panevėžys stehen die Hubschrauber für den Betrieb während der Übung Griffin Lightning 2025 bereit
Bundeswehr/Bill Drechsler
Das Areal in Panevėžys wird von der Truppe auch FOBForward Operating Base genannt. Die Abkürzung steht für Forward Operating Base, eine gesicherte Anlage, die unter anderem aus Rollfeld, technischem Bereich, Gefechtsstand, Versorgung und Unterkunftsbereich besteht.
Bundeswehr/Bill Drechsler
Einen Hubschrauber zu fliegen, ist Teamwork. Während des Flugs tauschen sich die Besatzungsmitglieder intensiv aus.
Bundeswehr/Bill Drechsler
Der Tower auf dem Flugfeld in Panevėžys wurde für die Übung errichtet und besteht aus Containern. Von ihm aus hat das Flugsicherungspersonal den Überblick.
Bundeswehr/Bill Drechsler
Schnell und präzise: Die Soldatinnen und Soldaten der Aviation Brigade NFMNATO Force Model stehen bereit, um das NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebiet zu verteidigen
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization zeigt Flagge an ihrer Ostflanke und unterstützt die osteuropäischen Bündnispartner vor dem Hintergrund der russischen Aggression.