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Covid-19-Pandemie

Mittenwalder Jager beenden Corona-Amtshilfe

Amtshilfe
Datum:
Ort:
Mittenwald
Lesedauer:
3 MIN

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Das Klicken an der Computermaus, das flinke Gleiten der Finger über die Tastatur, das Einhängen des Telefonhörers in den Apparat – das alles ist nun vorbei. Ein letztes Mal drückten die Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 233 die Ausschalttaste an ihrem Arbeits-PC im Landratsamt Garmisch-Patenkirchen – den „Dienstschlussknopf“, wie sie ihn nennen – und fuhren ihren PC herunter. Ihr Dienst in der Corona-Amtshilfe ist nun beendet.

Eine Gruppe Soldaten steht mit drei Zivilisten auf einer Treppe

Ein letztes Foto: Soldaten der 3. und 4. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 233, die in der Amtshilfe eingesetzt waren mit Mitarbeitern vom Landratsamt Garmisch-Patenkirchen

Landratsamt Garmisch-Patenkirchen/Theresa Höbel

Die Gebirgsjäger waren während der vergangenen 16 Monate in der Coronabekämpfung eingesetzt. Sie unterstützten Mitarbeiter, wie zuletzt im Landratsrat Garmisch-Patenkirchen, und Pflegepersonal in Altenheimen und im Klinikum. So hielten sie die Coronabekämpfung am Laufen. In den Ämtern selbst fielen sie logischerweise mit ihrer Tarnfleckuniform auf, aber nicht nur damit.

„Wir waren sehr froh, dass die Bundeswehr gerade in der Kontaktnachverfolgung mitgearbeitet hat“, lobt Landrat Anton Speer die Soldaten. „Alle positiven Coronafälle und Quarantänemaßnahmen konnten schnell bearbeitet werden.“ Beeindruckend sei die Ernsthaftigkeit gewesen, mit der die Soldaten ihre Aufgaben angegangen wären. Speer bewertet den zurückliegenden Einsatz als wichtigen Dienst an der Zivilgesellschaft. Die Mittenwalder Jager hätten sich schnell integriert. „Alle ziehen an einem Strang bei der Coronabekämpfung“, so Landrat Speer.

Gleich Teil des Teams

Das empfanden die Soldaten ebenso. „Man hat uns sehr freundlich aufgenommen“, bestätigt Hauptgefreiter Niklas R. Er und seine Kameraden hätten gemerkt, dass sie gebraucht werden und eine wichtige Rolle spielen. Ob Gebirgsjäger oder ebenfalls Amtshilfe leistende Polizeibeamte –  sie waren gleich Teil des Teams im Landratsamt. So lernten die Soldaten auch die Arbeitsläufe in der zivilen Behörde kennen.

Das oftmals in der Öffentlichkeit strapazierte Bild eines langsam arbeitenden Gesundheitsamts haben die Soldaten im Landratsamt Garmisch-Patenkirchen nicht erlebt. Im Gegenteil: „Es gab viele Menschen, die ständig überlegt haben, wie sie Abläufe beschleunigen und verschlanken können“, erzählt Hauptgefreiter Lukas B. Beeindruckend für ihn war, dass viele Freiwillige aus der Bevölkerung bei der Kontaktnachverfolgung mithalfen.

Anton Speer, Landrat
„Wir waren sehr froh, dass die Bundeswehr gerade in der Kontaktnachverfolgung mitgearbeitet hat.“

Aber letztendlich war es Fleißarbeit am PC, die mit einigen Sportübungen aufgelockert wurden, so die Soldaten. Ein wenig bedauerten sie, dass sie gegen Ende der Amtshilfe keine Telefonanrufe mehr machen durften. Die persönlichen Gespräche – gerade mit älteren Menschen – gaben ihnen auch das Gefühl, den einzelnen Betroffenen unterstützen zu können und dass ihre Arbeit wertgeschätzt und respektiert wird. Dieser Respekt wurde ihnen stets entgegengebracht. Gern hätte der Landrat weitere Unterstützung von den Mittenwalder Jagern bekommen, aber er hat auch Verständnis, dass die Bundeswehr sich auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren muss.

In der Notlage immer bereit

Zu den eigenen Soldaten waren dem Mittenwalder Gebirgsjägerbataillon noch weitere aus anderen bayerischen Einheiten zugeordnet. Sie erhielten aus Mittenwald die Arbeitsaufträge, die sie eigenverantwortlich abarbeiteten. Der Einsatz beinhaltete zwei große Phasen. In der ersten Phase von Dezember 2020 bis Juli 2021 waren bis zu 135 Soldaten aus Mittenwald pro Monat in der Amtshilfe eingesetzt, in der zweiten Phase von November 2021 bis März 2022 bis zu 49 Soldaten im Monat.

Der stellvertretende Kommandeur des Gebirgsjägerbataillon 233, Oberstleutnant Sebastian Josef Weiss, holte die sieben Soldaten der letzten Einsatzschicht am Landratsamt in Garmisch-Patenkirchen persönlich ab. In einer Abschlussrunde erkundigte er sich nach den gemachten Erfahrungen der Soldaten und dankte ihnen für ihr Engagement. In einer Notlage stehe die Bundeswehr der Zivilgesellschaft zuverlässig zur Seite, so Weiss.

von Sebastian Krämer

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