Heer
Führungsprozess

Multinationale Ausbildung ist wichtiger denn je

Multinationale Ausbildung ist wichtiger denn je

Datum:
Ort:
Dresden
Lesedauer:
2 MIN

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Die Erfahrungen internationaler Einsätze und die Brisanz aktueller Entwicklungen an der Ostflanke der NATONorth Atlantic Treaty Organization zeigen, wie wichtig ein kollektives Denken und Handeln unter Bündnispartnern ist. Ein allgemeines Verständnis für taktische Grundsätze anderer Nationen stärkt dabei die Zusammenarbeit.

Ein ungarischer, ein litauischer und ein deutscher Soldat sitzen zusammen an einem Tisch.

Das Ziel der Ausbildung ist es, dass die Offiziere der Partnernationen den Führungsprozess der Bundeswehr verstehen, damit sie die deutsche Operationsführung im multinationalen Rahmen unterstützen können

Bundeswehr/Franziska Pilz

Als Reaktion auf die Krimkrise 2014/2015 wurde der sogenannte Readiness Action Plan von der NATONorth Atlantic Treaty Organization ins Leben gerufen. Er dient dem Schutz der Ostflanke und soll die Reaktionsschnelligkeit der schnellen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Eingreifgruppe sichern.

Anfang 2017 startete der Nordatlantikpakt mit der Verlegung von Soldatinnen und Soldaten nach Polen und in die baltischen Staaten. Die Mission enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) dient der Sicherung der osteuropäischen Staaten und der Abschreckung von Bedrohungen des Bündnisgebiets. Derzeit besteht die multinational zusammengestellte Battlegroup in Litauen aus rund 1.600 Soldatinnen und Soldaten aller beteiligten Nationen, davon circa 1.000 Soldaten der Bundeswehr.  

Die deutsche Auftragstaktik – ein Garant für den Erfolg

Der Lehrgang „Tactical Basics“ findet an der Offizierschule des Heeres (OSHOffizierschule des Heeres) in Dresden bereits das zweite Mal für Soldatinnen und Soldaten von NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern und verbündeten Nationen statt. 

Nicht erst seit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine ist ein wechselseitiger Erfahrungsaustausch unter Bündnispartnern von großer Bedeutung. Neben 40 litauischen Soldatinnen und Soldaten lernen auch acht ungarische Offiziere die deutschen militärischen Grundsätze an der Offizierschule des Heeres kennen. 

Die internationalen Lehrgangsteilnehmenden kamen mit unterschiedlichen Erwartungen in die Landeshauptstadt Sachsens. „Wir sind aber alle daran interessiert, die militärische Denkweise in Deutschland kennen zu lernen“, sagt Captain Vlasas Lelesius. Der litauische Soldat ist das erste Mal in Deutschland und ganz begeistert von dem Lehrgang.

Natur ist ungleich Karte

Soldaten stehen in einer Gruppe zusammen. Eine litauische Soldatin hält eine Karte in der Hand.

Bei einer von zwei Geländebesprechungen konnten die 48 multinationalen Offiziere überprüfen, ob das, was sie zuvor auf Lagekarten erarbeitet hatten, auch im Gelände umsetzbar ist

Bundeswehr/Franziska Pilz

Wer kennt es nicht: Man plant stundenlang eine Route für die nächste Wanderung auf einer Karte und am Ende stellt man auf dem Parkplatz fest, dass die ausgesuchte Strecke unpassierbar ist?

Auch im militärischen Bereich ist ein Blick ins Gelände unabdingbar, um die Umsetzbarkeit von Operationsplänen zu überprüfen. Dabei stellt sich immer wieder die Frage: Ist das Gelände in der Realität genauso, wie es zuvor beim Studium der Karte beurteilt wurde? Auch die internationalen Lehrgangsteilnehmenden lernten diesen Schritt im Entscheidungsprozess für militärische Operationen kennen.

Besuch durch Generalleutnant Marlow

Soldaten sitzen in einem Unterrichtsraum an Tischen, mittendrin steht ein Soldat und spricht.

Generalleutnant Andreas Marlow berichtet den Lehrgangsteilnehmenden von seinen Führungs- und Einsatzerfahrungen

Bundeswehr/Franziska Pilz

Generalleutnant Andreas Marlow ist seit März 2022 der neue Kommandeur der deutschen Anteile in Multinationalen Korps und militärischen Grundorganisation im Kommando Heer. 

In seiner Funktion ist er unter anderem verantwortlich für die Ausbildungseinrichtungen des Heeres, somit auch für die Offizierschule in Dresden. Bei seinem ersten Besuch in Dresden schaute er sich die Ausbildung der multinationalen Lehrgangsteilnehmenden an.

„Ich bin beeindruckt von der Motivation und Qualität des Ausbildungspersonals der OSHOffizierschule des Heeres und von dem positiven Engagement der jungen Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmern aus dem In- und Ausland“, sagte Marlow nach seinem Besuch.

von Christin Wegner

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