Vorfahrt für die Truppe: Ausbildung künftig praxisnaher
Das Offizieranwärter-Bataillon 2 aus Hammelburg verabschiedet knapp 500 Offizieranwärter. Es sind die letzten Soldatinnen und Soldaten, die in Hammelburg gemeinsam zu Offizieren ausgebildet wurden. In Munster fällt am Ausbildungszentrum Munster während eines feierlichen Appells der Startschuss für die Umgliederung des Offizieranwärter-Bataillons 1.
Die bundeswehrtypische Hindernisbahn ist für auch für jeden Offizieranwärter ein Pflichtprogramm
Bundeswehr/Jan VolkmannEs ist ein besonderer Jahrgang, der sich in Hammelburg zum Jahresende verabschiedet hat. Es sind vorläufig die letzten Soldatinnen und Soldaten, die im Offizieranwärter-Bataillon 2 gemeinsam ihre Ausbildung absolvieren. Denn das Heer strukturiert die Ausbildung seiner Offiziere in diesem Jahr um. Künftig werden die Anwärter dezentral, das heißt in den jeweiligen Truppengattungen, auf ihre Karriere als Offizier im Heer vorbereitet. Derweil wird das Bataillon seinen Ausbildungsauftrag bis Mitte des Jahres 2020 mit dem Lehrgang infanteristische Kompetenzerweiterung fortsetzen und bis zu 720 Lehrgangsteilnehmer ausbilden.
Oberstleutnant Mathias Steiger (l.), Kommandeur des Offizieranwärter-Bataillons 2, verabschiedet die Teilnehmer des letzten Offizieranwärter-Lehrgangs
Bundeswehr/Jan VolkmannSo war der Abschluss des Offizieranwärter-Lehrgangs nicht nur für die Ausbilder ein Tag für die Geschichtsbücher. Auch die Teilnehmer des Lehrgangs blickten zurück auf ein ereignisreiches halbes Jahr. Die Soldaten meisterten herausfordernde Aufgaben. Sie trainierten die Überwindung der Hindernisbahn und lernten an der Eskaladierwand ihre Grenzen kennen. Sie bewiesen sich beim Gefechtsschießen und bei der Kletterausbildung.
„Vor 152 Tagen habe ich Sie an genau dieser Stelle zum Offizieranwärter-Lehrgang begrüßt. Da lag der Lehrgang noch vor Ihnen. Jetzt haben Sie es geschafft und können selber bewerten, ob anfängliche Zweifel oder Bedenken berechtigt waren“, rief der Kommandeur des Offizieranwärter-Bataillons 2, Oberstleutnant Mathias Steiger, den ehemaligen Lehrgangsteilnehmern zu. Von zu Beginn 497 Offizieranwärtern beendeten 464 Teilnehmer den Lehrgang erfolgreich. Als Lehrgangsbester schnitt Gefreiter Tom Untiedt mit der Note 1,0 ab.
Lkhagvasambuu Odongarav (r.) aus der Mongolei ist der beste ausländische Kadett, der an dem Offizieranwärter-Lehrgang teilgenommen hat. Die Gesellschaft für Sicherheitspolitik zeichnete ihn aus.
Bundeswehr/Jan VolkmannNeben den deutschen Lehrgangsteilnehmern nahmen auch 50 Kadetten aus 18 Nationen und fünf Kontinenten an der Ausbildung teil. Sie stammen beispielsweise aus Mali, Kolumbien, Irak, Georgien oder dem Kosovo. Die Sektion Bad Kissingen der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) ehrte den besten Kadetten, Lkhagvasambuu Odongarav aus der Mongolei. Er erhielt von Oberstleutnant der Reserve Ulrich Feldmann einen Ehrenpreis. „Trotz fremder Sprache haben Sie diesen Lehrgang, der auch theoretische Prüfungen umfasst, mit der Note 1,5 abgeschlossen. Das ist beeindruckend“, würdigte Feldmann die Leistung Odongarevs.
Eine besondere Geschichte schrieb Stabsunteroffizier Thorn Plöger: In der Region ist er als Geschäftsführer der Rhön GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung bekannt. Plöger diente einst bei der Bundeswehr und knüpfte nun wieder einen engeren Draht zum Militär. Er meldete sich als Feldwebelanwärter zurück in Uniform. Der Geschäftsführer der Rhön GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung steht nun der Bundeswehr als Reservistendienstleistender zur Verfügung.
Das Heeresmusikkorps aus Hannover begleitet den Appell musikalisch
Bundeswehr/Katrin HanskeAuch beim Offizieranwärter-Bataillon 1 in Munster hat die Reform der Offizierausbildung Folgen. Während eines Appells Ende Januar wurde die Umgliederung und Neuaufstellung der 1., 2. und 4. Kompanie des Offizieranwärter-Bataillons 1 vollzogen. Das Personal der 1. Kompanie wurde der 4. Kompanie des Panzerpionierbataillons 803, die 2. Kompanie der 5. Kompanie des Versorgungsbataillons 141 und die 4. Kompanie der 5. Kompanie des Aufklärungslehrbataillons 3 neu unterstellt. Damit erhalten die Panzergrenadierbrigade 41 eine und die Panzerlehrbrigade 9 zwei neue Ausbildungs- und Unterstützungseinheiten. Die noch verbleibende 3. Kompanie führt aktuell den Lehrgang Infanteristische Kompetenzerweiterung durch. Das Offizieranwärter-Bataillon 1 wird endgültig am 30. September 2020 aufgelöst.
Brigadegeneral Ullrich Spannuth (l.) und Oberstleutnant Arnd Kersten schreiten letztmalig in dieser Gliederung die Reihen des Offizieranwärter-Bataillons 1 ab
Bundeswehr/Katrin HanskeSeit der Aufstellung im Jahr 2006 wurden im Offizieranwärter-Bataillon 1 rund 6.000 Offizieranwärter ausgebildet. Den Kommandeuren war es wichtig, dem Führungsnachwuchs militärische Grundlagen durch einprägsame Bilder und Erlebnisse zu vermitteln. Für diese hervorragenden Ausbildungen dankte der Kommandeur des Bataillons, Oberstleutnant Arnd Kersten, seinem Ausbildungspersonal. „Sie alle haben vorgelebt, was es heißt Offizier, Unteroffizier und Mannschaftssoldat des Deutschen Heeres zu sein. Viele Offiziere, die Sie ausgebildet haben, werden es Ihnen danken. Darauf können und sollten Sie stolz sein. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar“, so Kersten.
Die Soldaten schwören bei ihrer Vereidigung im Kurpark von Bad Bocklet, die Bundesrepublik Deutschland treu und tapfer zu verteidigen
Bundeswehr/Jan Volkmann
Bei der vorbereitenden Schießausbildung zielen die Rekruten auf kleine Übungsziele, ohne einen Schuss abzugeben
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Die angehenden Offiziere überwinden die Hindernisbahn im Laufe ihrer Ausbildung zunächst einzeln und später in der Gruppe
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Während des Gefechtsdienstes überwacht der Schütze mit einem G36 einen Waldabschnitt
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Die Holzwand ist eine anspruchsvolle Hürde auf der Hindernisbahn
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Jeder gute Soldat muss sich mit Karte und Kompass im Gelände orientieren können
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Bei der Kletterausbildung zeigen die Soldaten Mut, Ausdauer und Geschicklichkeit, wie auf dem Kletterturm in der Saaleck-Kaserne in Hammelburg
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