Heer
Neue Ära

Optimiert: Der Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force auf dem Gefechtsfeld

Optimiert: Der Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force auf dem Gefechtsfeld

Datum:
Ort:
Bergen
Lesedauer:
4 MIN

Mitte des Jahres 2020 stand der Schützenpanzer Puma zum letzten Mal medial vor der Kamera. Grund dafür war das Ergebnis der letzten Einsatzprüfung: „nicht kriegstauglich“ befand das Prüfteam aus dem Amt für Heeresentwicklung. Seitdem ist viel passiert. Nun steht der Puma erneut, verbessert und optimiert, im Zuge der zweiten und entscheidenden Prüfung, im Rampenlicht.

Ein mit Zweigen getarnter Panzer fährt eine Waldschneise entlang, zwei Soldaten blicken aus den Luken.

Die taktische Untersuchung des Schützenpanzers Puma in der VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Konfiguration entscheidet über den Einsatz des Waffensystems bei dieser Bündnisverpflichtung.

Bundeswehr/Maximilian Schulz

Das positive Ergebnis dieser taktischen Untersuchung ist entscheidend für die Zukunft des Deutschen Heeres. Der einsatzfähige Schützenpanzer Puma im Konfigurationsstand VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 prägt die Einsatzbereitschaft der Panzergrenadiertruppe maßgeblich, besonders für die Bündnisverpflichtung mit der NATO. Der Puma und das System „Infanterist der Zukunft-Erweitertes System“ (IdZ-ES) VJTFVery High Readiness Joint Task Force verbindet sich zum „System Panzergrenadier“, beides in der Konfiguration für den Einsatz bei der Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ), der Schnellen Eingreiftruppe der NATO. Damit wird eine neue Ära eingeläutet.

Mängel der letzten Einsatzprüfung

Zwei Soldaten stehen vor einem Panzer und unterhalten sich.

Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais (r.), bespricht mit dem Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen, Oberstleutnant Germar Lacher, die Verbesserungen des optimierten Schützenpanzers Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force .

Bundeswehr/Maximilian Schulz

Um die Kriegstauglichkeit des Schützenpanzers Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force zu erreichen, musste das militärische und zivile Fachpersonal eng zusammenarbeiten. Die nicht erfolgreiche Einsatzprüfung im letzten Sommer verlangte von allen beteiligten Stellen ein Übermaß an Engagement und Arbeitsbereitschaft. Das Amt für Heeresentwicklung, die Truppe und das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung und die Industrie optimierten und verbesserten das Waffensystem entscheidend. „Noch im letzten Jahr haben wir bei der taktischen Einsatzprüfung zu viele Mängel festgestellt. Mängel, die die Fähigkeiten des Systems deutlich eingeschränkt haben. Sie betrafen insbesondere den häufigen Ausfall des Panzerturms in Gefechtssituationen, die instabile Datenübertragung, sehr schlechte Sprachqualität und Funkreichweite sowie die eingeschränkte Lagedarstellung auf den Tablets, also den digitalen Bedien- und Anzeigegeräten, der Panzergrenadiere im abgesessenen Kampf“, sagt der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais rückblickend. Die Entscheidung für einen Einsatz des Systems Panzergrenadier bei der VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 konnte das Heer zu diesem Zeitpunkt noch nicht verantworten.

Stabiler Panzerturm, verlässliche Sichtmittel

Bei Sonnenaufgang stehen zwei Soldaten am Turm eines Schützenpanzers Puma.

In den letzten Monaten haben alle beteiligten Stellen des Militärs und der Industrie eng zusammengearbeitet, um den Schützenpanzer Puma in den Status „kriegstauglich“ zu stellen.

Bundeswehr/Maximilian Schulz

Doch Optimismus und fokussiertes gemeinsames Arbeiten aller Beteiligten brachte Erfolge und steigerte die Leistung des Pumas VJTFVery High Readiness Joint Task Force und des Systems Panzergrenadier. Davon konnte sich der Inspekteur des Heeres auf dem Truppenübungsplatz in Bergen persönlich überzeugen. Die weitere taktische Untersuchung des verbesserten Schützenpanzers im Beisein der militärischen und zivilen Experten brachte entscheidende Kenntnisse. Das Panzergrenadierbataillon112 aus Regen, das als künftiger VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Verband der Truppensteller für die taktische Einsatzprüfung des VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Systems ist, konnte sich von den Weiterentwicklungen des Schützenpanzers Puma überzeugen. „Durch Korrekturen an den Sensoren wurde die Stabilität des Panzerturmes und des Gesamtsystems erreicht. Mithilfe von Softwareupdates funktionieren die Sichtmittel im Fahrgestell jetzt verlässlich. Die interne Bordverständigung funktioniert jetzt fehlerfrei und auch die notwendigen Funkreichweiten sowie eine sehr gute Sprachqualität im Sprechfunk konnten erreicht werden. Gerade Letzteres ist für die Führungsfähigkeit unverzichtbar“, macht der Heereschef deutlich.
Die engmaschige Vernetzung des Fahrzeuges und der Schützen mithilfe des Sprechfunks und eines digitalen Lagebildes über Datenfunk, insbesondere im abgesessenen Kampf, ist damit der wirkliche Mehrwert des Systems Panzergrenadier. Durch die Bedienung des Panzerabwehrsystem MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem komplett unter Luke sind die Soldatinnen und Soldaten zudem besser geschützt. „Das System Panzergrenadier mit dem Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force ist seinen Vorgängerversionen deutlich überlegen. Das bestätigen mir auch die Besatzungen und das technische Personal, also die, die täglich mit dem System arbeiten“, sagt Mais und ergänzt: „Das positive Feedback hat mein Vertrauen in das System Panzergrenadier wesentlich gestärkt. Mit den positiven Eindrücken und den vorliegenden Ergebnissen der taktischen Untersuchung stehen jetzt alle Zeichen auf Grün, das System taktisch einzusetzen.“

Die Zukunft: System Panzergrenadier

Zwei Soldaten hocken bewaffnet vor einem kleinen Bildschirm im Wald.

Das System Panzergrenadier definiert die Verbindung vom Schützenpanzer Puma und dem System Infanterist der Zukunft, beides in der Konfiguration für den Einsatz bei der Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ), der Speerspitze der NATO.

Bundeswehr/Maximilian Schulz

Mit Blick in die Zukunft wird allerdings deutlich, wie umfangreich und intensiv die weiteren Maßnahmen sein werden, um den Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force in der Panzergrenadiertruppe einzuführen – und auch einsatzbereit zu halten. Solche hochkomplexen Systeme wie der Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force und der IdZ-ES VJTFVery High Readiness Joint Task Force stellen das Heer vor neuen Herausforderungen. Um diese zu meistern, findet seit Februar die technisch-logistische Einsatzprüfung statt. In Aachen am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme muss die Instandsetzbarkeit des Panzers auf dem Gefechtsfeld geprüft werden. Im Schwerpunkt stehen hierbei Prüfsysteme, Reparaturverfahren und die technische Dokumentation zur Fehlererkennung. Doch was nützt die modernste Technik, wenn sie niemand beherrscht? Die umfassende und detaillierte Ausbildung des Personals und der Aufbau eines großen und umfangreichen Erfahrungsschatzes werden den Einsatz des Systems Panzergrenadier voraussetzen. Dafür braucht die Truppe Geduld und Willenskraft.
Im Heer sind bereits fünf Panzergrenadierbataillone mit dem Schützenpanzer Puma ausgestattet, sie müssen jedoch noch über ausstehende Nachrüstmaßnahmen mindestens auf den Konstruktionsstand des überprüften Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force gebracht werden. Dies verlangt die Bündnisverpflichtung und Strukturen der Division 2027. Dazu benötigt die Panzergrenadiertruppe insgesamt 266 einsatzbereite Schützenpanzer dieses Typs. Eine Unterschreitung dieses operativen Minimums würde unausweichlich Fähigkeitslücken für die Division 2027 nach sich ziehen. „Mit der jetzigen Entscheidung, den Puma in der VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 einzusetzen, hat das Heer wesentliche Voraussetzungen geschaffen. Deutschland braucht eine einsatzbereite Panzergrenadiertruppe. Nur so können wir unsere Bündnisverpflichtungen erfüllen“, macht der Inspekteur deutlich.
Der Schützenpanzer Puma ist weltweit eines der modernsten und leistungsfähigsten Waffensysteme seiner Art. In Kombination mit dem „Infanterist der Zukunft - Erweitertes System“ setzt das System Panzergrenadier der Bundeswehr im internationalen Vergleich neue Maßstäbe.

von Elisabeth Rabe und Amt für Heeresentwicklung

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