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Heer
Waffencheck

So wird das schwere Maschinengewehr im Heer eingesetzt

Ausbildung
Datum:
Ort:
Sachsen
Lesedauer:
2 MIN

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Es wird seinem Namen gerecht – das schwere Maschinengewehr (sMGschweres Maschinengewehr), auch bekannt als Browning M2 oder Fifty. Auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz entdecken wir die beeindruckende Waffenanlage bei einer Übung der Infanterie. 

Auf einem getarnten Radpanzer ist mittig ein Maschinengewehr montiert.

Das schwere Maschinengewehr Browning M2 wird beim Deutschen Heer unter anderem zur Bekämpfung von leicht gepanzerten Zielen genutzt

Bundeswehr/Mario Bähr

Über 100 Jahre alt sind die ältesten Versionen des Browning-Maschinengewehrs, das unter anderem im Zweiten Weltkrieg bei den USUnited States-Truppen eingesetzt wurde. Das sMGschweres Maschinengewehr der deutschen Landstreitkräfte wird allerdings nicht in den USA, sondern vom belgischen Waffenhersteller FN (Fabrique Nationale) Herstal in Lizenz neu produziert. Es wirkt sehr maßhaltig und die Komponenten scheinen überwiegend aus dem ganzen Stück gefräst zu sein. 

Im Laufe vieler Jahrzehnte wurde es aufgrund seiner opportunen Eigenschaften bis auf wenige Verbesserungen kaum verändert. So wurde in den Siebzigerjahren der sogenannte Quick Change Barrel (QCBQuick Change Barrel) eingeführt. Damit ist der Lauf, der in der Bundeswehr „Rohr“ genannt wird, gemeint. Er lässt sich mit wenigen Handgriffen schnell wechseln. 

Rund stolze 40 Kilogramm bringt das sMGschweres Maschinengewehr in der Variante Heavy Barrel (HB) auf die Waage. Es verschießt Patronen auf Zerfallgurt im Kaliber .50, auch als 12,7 Millimeter mal 99 bekannt. Eine ganze Patrone ist 138 Millimeter lang und das Geschoss erreicht nach Verlassen der Mündung eine kinetische Anfangsenergie von 16.649 Joule. Zum Vergleich: Das Geschoss einer Pistole P8 der Bundeswehr entwickelt circa 500 Joule. Ein leistungsfähiger Bohrhammer hat ungefähr drei Joule Schlagenergie. „Wir nutzen das sMGschweres Maschinengewehr zur Bekämpfung von leicht gepanzerten Fahrzeugen bis zu einer Kampfentfernung von 2.000 Metern“, erklärt uns Oberstabsgefreiter Thierry S.* Er ist Waffenbediener auf dem GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer im Jägerbataillon 292 aus Donaueschingen.

Per Fernsteuerung oder manuell bedienbar

An einem Maschinengewehr geht der Blick zielend über das Visier auf ein Feld.

Neben der optronischen Visiereinrichtung der fernbedienbaren leichten Waffenstation 200 gibt es zusätzlich noch das verstellbare klassische Kimmenvisier. So kann bei Ausfall der Technik manuell geschossen werden.

Bundeswehr/Mario Bähr

Das sMGschweres Maschinengewehr wird nicht nur beim Heer, sondern auch bei der Luftwaffe und der Marine genutzt. Im Heer gibt es unterschiedliche Konfigurationen. So kann es mit einem Dreibein, einer Art Stativ, oder auf Fahrzeugen eingesetzt werden. Ohne die Arretierung wäre aufgrund des starken Rückstoßes kein präziser Schuss möglich. „In Verbindung mit der Fernbedienbaren Leichten Waffenstation 200 (FLWFernbedienbare Leichte Waffenstation 200) haben wir Optronik, um Ziele präzise bekämpfen zu können. Das LaZ, kurz für lafettenadaptierte Zieleinrichtung, hat eine Tagsichtkamera, ein Wärmebildgerät und einen Entfernungsmesser“, erklärt der Waffenbediener. Die FLWFernbedienbare Leichte Waffenstation bietet der Truppe neben Präzision und besseren Aufklärungsmöglichkeiten vor allem Schutz, da die Waffenanlage im Inneren des Fahrzeuges per Monitor und Richtgriff, eine Art Joystick, auf das Ziel gerichtet wird. 

Im Notfall ist es dennoch möglich, die Waffe manuell „über Luke“ zu bedienen, falls die elektronische Anlage ausfällt. Auch die Spezialkräfte des Heeres greifen auf das manuelle Wirken mit dem sMGschweres Maschinengewehr zurück. Beispielsweise wird die Waffe in Verbindung mit der Dachlafette des Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeuges Serval per Hand bedient.

*Name zum Schutz des Soldaten abgekürzt.

Durchschlagskraft im Gefecht

von Peter Müller

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