Heer
Praxisorientiert und dezentral

Truppennahe Ausbildung der Unteroffiziere und Feldwebel

Truppennahe Ausbildung der Unteroffiziere und Feldwebel

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
2 MIN

Die Auflösung der drei Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillone ist Teil der Neugestaltung der Ausbildung der Unteroffiziere im Heer. Künftig beginnt die Laufbahn dieser jungen Soldatinnen und Soldaten dezentral in der Truppe und nicht mehr zentral in den speziellen Anwärterbataillonen. Dadurch sollen die angehenden Unteroffiziere unter anderem früh durch ihre Truppengattung geprägt sowie sozial und mental stärker an sie gebunden werden.

Ein Soldat mit roter Armbinde und ein bewaffneter Soldat laufen auf einer Straße nebeneinander.

Als Führer, Ausbilder und Erzieher müssen der Unteroffizier oder Feldwebel fähig sein, sich auf die ihm anvertrauten Soldatinnen und Soldaten einzustellen, sie mitzureißen, ein Team zu formen

Bundeswehr/Mario Bähr

Die Reform der Unteroffizierausbildung folgt dem Prinzip der bereits erneuerten Offizierausbildung, die vor zwei Jahren abgeschlossen wurde. Erste Erfahrungen damit haben gezeigt, dass die Entscheidung des damaligen Inspekteurs des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, richtig und zielführend war. Im März 2018 schrieb er in seinem Inspekteurbrief, in dem er die Reform der beiden Ausbildungsgänge ankündigte: „Die Bindung des Führungsnachwuchses an die Truppe ist zu erhöhen. Den Männern und Frauen ist eine ‚militärische Heimat‘ zu bieten, mit der sie sich identifizieren und die sich um sie kümmert.“ Es solle „eine stärkere Truppengattungsbindung unter anderen durch eine Dezentralisierung der Ausbildung“ erreicht werden.

So beginnt ab Oktober 2022 die Grundausbildung (GAGrundausbildung) der angehenden Feldwebel und Unteroffiziere, wo immer möglich, in dem Verband, in dem sie später als Ausbilder und Erzieher der ihnen anvertrauten Soldatinnen und Soldaten eingesetzt werden sollen. Dieses Vorgehen ähnelt der dualen Berufsausbildung im Zivilleben, bei der die Auszubildenden von einem Betrieb aus zur Berufsschule geschickt werden und sich praktische und theoretische Ausbildungsinhalte abwechseln. So durchlaufen die künftigen Unteroffiziere und Feldwebel die Grundausbildung gemeinsam mit Mannschaftssoldaten und im jeweils dritten Quartal eines Jahres auch mit Offizieranwärtern in einer Grundausbildungskompanie der Truppengattung. Gleiches gilt für die Soldaten, die eine Spezialgrundausbildung absolvieren. Dabei verändert sich die Dauer und Abfolge der Regelausbildungsgänge, die die Unteroffizierschule des Heeres (USH) verantwortet, grundsätzlich nicht.

Truppenalltag hautnah

Drei Soldaten hocken vor und neben einer aufgeschlagenen Landkarte.

„Der Unteroffizier ist Anker in Gefahr und Entbehrung; in schwierigen Situationen ist er präsent und führt seine Soldatinnen und Soldaten von vorn“, heißt es im Zielbild Unteroffizier Heer

Bundeswehr/Mario Bähr

Durch die gemeinsame Ausbildung mit Mannschaftssoldaten und Offizieranwärtern vom ersten Tag an in einem militärischen Verband lernen die angehenden Unteroffiziere früh die eigene Truppe kennen, werden an die eigene Truppengattung gebunden, erleben den Truppenalltag und das Handwerkszeug der Soldatinnen und Soldaten hautnah. So sollen ihre allgemeinmilitärischen und praxisorientierten Kompetenzen gesteigert werden. Auch verbessert diese Abfolge von Ausbildungsschritten den Korpsgeist und den inneren Zusammenhalt aller Soldaten über alle Dienstgradgruppen und Laufbahnen hinweg. Dies wiederum ist eine wesentliche Voraussetzung für die Befähigung zur Landes- und Bündnisverteidigung.

Das Lehrpersonal der FAFeldwebelanwärter/UA-Bataillone bildet künftig zwei Lehrgruppen an den bisherigen Standorten Sondershausen und Celle, die der USH unterstellt sind. Weitere Anteile der FAFeldwebelanwärter/UA-Bataillone werden an das Logistikbataillon 131 in Bad Frankenhausen und das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg angegliedert. Die USH wird ab dem vierten Quartal 2023 keinen Standort mehr in Altenstadt haben.

von  PIZ Heer

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