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Übung

A400M der Luftwaffe trainieren erstmals binational in Neuseeland

Multinationalität
Datum:
Ort:
Neuseeland
Lesedauer:
3 MIN

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Bereits seit einigen Jahren beteiligt sich das Lufttransportgeschwaders 62 für die Luftwaffe mit seinen A400M an Übungen im Indopazifik. 2022 umrundete dabei das erste Mal ein A400M die WeltZwei Jahre später folgte der Erstflug nach Neuseeland – der Startpunkt für das nun anstehende binationale Training Tūhono Rangi 2025.

Auf einer Weltkarte sind die Flugrouten von zwei A400M von Wunstorf bis Neuseeland erkenntlich.

Mit sechs Zwischenstopps sind die beiden A400M des LTGLufttransportgeschwader 62 einmal um die halbe Welt geflogen, um ein Neuseeland trainieren zu können

Bundeswehr/Kristin Mummert

Gemeinsam trainieren die Crews dabei vom 10. bis 21. November 2025 unter anderem Formationsflüge, Tiefflüge und das Absetzen von Fallschirmspringern und Lasten. Dieser Erfahrungsaustausch zwischen dem Lufttransportgeschwader 62 und der Royal New Zealand Air Force (RNZAFRoyal New Zealand Air Force) fördert die Kooperation beider Nationen. Gerade die sichtbare Stärkung der verteidigungspolitischen Zusammenarbeit in der Region ist ein Zeichen des Engagements der Luftwaffe im Indopazifik.

Historische Verlegung für Luftwaffe und Geschwader

Für das Lufttransportgeschwader 62 begann die Übung bereits am 30. Oktober. Eigentlich war am frühen Morgen dieses Tages auf dem Flugfeld des Fliegerhorstes Wunstorf alles so wie immer. Es herrschte ein reges Treiben. Das Technikpersonal und die Besatzungen bereiteten die für den Flugdienst vorgesehen A400M vor. Alles lief wie immer präzise. Dennoch hatte dieser Morgen etwas Historisches für das Geschwader und die gesamte Luftwaffe: Zwei A400M starteten an diesem Tag Richtung Neuseeland, um dort das erste gemeinsame Luftwaffentraining der beiden Nationen durchzuführen.

Aus dem Laderaum eines A400M sieht man durch die geöffnete Rampe einen weiteren im Morgengrauen.

Früh am Morgen begannen die Vorbereitungen in Wunstorf bei teilweise sehr nassem Herbstwetter

Bundeswehr/Sascha Knoll

Nach dem Start absolvierten die Besatzungen in ihren Transportmaschinen eine knapp 20.000 Kilometer lange Flugroute. Immer westwärts ging es über die Azoren, die USA und Fidschi nach Neuseeland, wo die beiden A400M am 6. November zuerst in Ohakea auf der Nordinsel ankamen

Am Bord war jedoch nur ein kleiner Teil des knapp 50 Personen umfassenden deutschen Trainingskontingents. Die restlichen Soldatinnen und Soldaten werden erst eine Woche später mit einem militärischen Passagierflugzeug von Köln aus nach Ohakea starten. Von dort geht es dann für alle mit den beiden A400M zum Übungsort Blenheim auf der Südinsel Neuseelands. Dies ist das effektivste und kostengünstigste Verfahren, um das Personal und die beiden mit Werkzeug, Ersatzteilen und allen erforderlichen Dingen für ein zweiwöchiges Training beladenen A400M um die halbe Welt zu verlegen.

Trainingsname mit großer Bedeutung: Tūhono Rangi

Für das Lufttransportgeschwader 62 ist das Übungsszenario ein Meilenstein. Dies spiegelt sich auch Trainingsnamen wider, den beide Nationen ausgewählt haben. Tūhono Rangi ist die maorische Übersetzung von Connecting Skies, was in Deutsch in etwa „Die Himmel verbinden“ bedeutet. 

Auf dem Übungspatch steht der Name. Das Wappentier des LTG 62 und ein Kiwi

Trainingsname mit großer Bedeutung - Tūhono Rangi steht für „Die Himmel verbinden“

Bundeswehr/LTG 62

Symbolisiert wird diese enge Zusammenarbeit auf dem Übungspatch, dass die Beteiligten tragen. Es zeigt das Wappentier des Lufttransportgeschwaders 62  – den Raben Hans Huckebein – und den Kiwi als neuseeländisches Nationaltier, die vor den Flaggen der beiden Länder stehen. Zusätzlich sind die maorischen Symbole für Willenskraft, Stärke, Frieden und eine sichere Reise (Hei Matau, l.) sowie für Freundschaft (Pikorua, r.) abgebildet.

Monate der Vorbereitung

Für das deutsche Geschwader ist diese Übung etwas ganz Besonderes. In den vergangenen Jahren hatte es in Übungen meist die Aufgabe, andere Verbände bei deren Verlegungen zu unterstützen oder kleinere Anteile an Übungsvorhaben selbst zu übernehmen. Bei Tūhono Rangi ist dies jedoch anders. Bei der ersten gemeinsamen deutsch-neuseeländischen Luftwaffenübung steht auf deutscher Seite allein die taktische Aus- und Weiterbildung der A400M-Besatzungen im Mittelpunkt. 

Ein A400M und eine C130 fliegen im Tiefflug in Formation über ein Schiff in einem Fjord hinweg.

Der Tiefflug – auch in Formation – sowie das Absetzen von Lasten sind nur zwei Beispiele der taktischen Manöver, die in Neuseeland trainiert werden

Bundeswehr/Jasmin Schlegel

Das Geschwader hatte zusammen mit den neuseeländischen Partnern das Vorhaben in den letzten Monaten eigenständig geplant. Neben allem Organisatorischen für die Verlegung eines 50 Personen umfassenden Kontingents standen vor allem die fliegerischen Planungen in einem bisher komplett unbekannten Luftraum im Fokus. Hierbei brachten die beteiligten Fluglehrer des Geschwaders ihre langjährigen Erfahrungen ein, um effektive und effiziente Trainingsszenarien zu planen, die nun gemeinsam mit der neuseeländischen Luftwaffe umgesetzt werden.

Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Fähigkeitsaufwuchses des A400M und des daraus resultierenden erweiterten Einsatz- und Auftragsspektrums des Geschwaders bietet die Übung außergewöhnliche Möglichkeiten für eine umfassende Aus- und Weiterbildung der fliegenden Besatzungen und dem sonstigem am Flugbetrieb beteiligten Personal. Für den Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62, Oberst Markus Knoll, ist daher klar: „Wenn eine Verlegung von Deutschland nach Neuseeland möglich ist, kann auch nahezu jeder andere Ort auf der Welt erreicht werden.“

von Martin Buschhorn

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