Luftwaffe
Modernisierung

Tagung der Einsatzlogistiker – Das Rückgrat der Luftwaffe im Fokus

Tagung der Einsatzlogistiker – Das Rückgrat der Luftwaffe im Fokus

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
3 MIN

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Die Logistikexperten der Luftwaffe trafen sich zu ihrer jährlichen Tagung – mit einer Agenda, deren Bedeutung wichtiger und aktueller kaum sein konnte.

Ein Gabelstabler transportiert eine Materialpalette für zu einem A400M.

Gut ausgeplante Logistik ist die Grundlage jedes Einsatzes

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Die Luftwaffe steht vor großen Herausforderungen: Die Richtungsentscheidungen zur Beschaffung des Kampfjets F-35A und zu bewaffneten Drohnen sind getroffen. Weitere, richtungsweisende Meilensteine zeichnen sich ab. Dringend benötigtes Material wird in den kommenden Jahren der Luftwaffe bereitgestellt werden. Einsatz wie Grundbetrieb werden zunehmend vom „Mega-Trend“ der Digitalisierung beeinflusst. Doch wie kann die Luftwaffe bestmöglich agil, weltweit und jederzeit Ihren Verpflichtungen nachkommen und somit ihren Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung leisten? Dies sind nur zwei der Grundthemen, mit denen sich die Logistikexperten befassten.

Bewährtes Format in dynamischen Zeiten

Deren jährliche Tagung, diesmal in Bad Honnef, bot besonders mit Blick auf anstehende Großprojekte und Übungen, insbesondere aber vor dem Hintergrund der aktuellen Situation an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke, eine ideale Möglichkeit zum Austausch. „Die Situation in der Ukraine verursachte wahrlich die viel zitierte „Zeitenwende“ und hat in der öffentlichen Meinung die Anerkenntnis der Notwendigkeit breiter, militärischer Fähigkeiten bewirkt„, verdeutlicht Brigadegeneral Gerhard Hewera, der als Kommandeur Unterstützungsverbände im Luftwaffentruppenkommando zusammen mit Brigadegeneral Markus Alder, Abteilungsleiter 4 des Kommando Luftwaffe, als Ausrichter der Tagung fungierte.

Tagung Einsatzlogistik der Luftwaffe am 3. Mai 2022 im Tagungshotel Bad Honnef.

Die Experten der Verbände und Kommandobehörden trafen sich zum fachlichen Austausch

Bundeswehr/Ingo Tesche

„Aktuelle Einsätze, wie unser Beitrag zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke mit dem PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Flugabwehrsystem in der Slowakei, die zahlreichen Betankungsmissionen mit unserem A400M oder auch der Auftrag zur erweiterten Luftraumüberwachung in Rumänien, zeigen sehr deutlich: Funktionierende Logistik ist Grundlage jeder militärischen Operation.“

Ehrliche Standortbestimmung

Die Tagung war hierbei klar an einem übergeordneten Ziel orientiert: Eine ehrliche Verortung der aktuellen Möglichkeiten der Luftwaffe, knappe und dynamisch verfügbare Ressourcen im Spannungsfeld diverser Auslandseinsätze, absehbar langfristiger Verpflichtungen an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke sowie multinationaler Übungsvorhaben in den Einsatz zu bringen. Entscheidende Planungsparameter der Zukunft, wie die gesteigerte Verfügbarkeit der Waffensysteme, aber auch der vielen in der öffentlichen Diskussion weniger betrachteten, aber gleichermaßen entscheidenden Faktoren der Einsatzbereitschaft, analysierten und bewerteten die Logistiker im intensiven Dialog.

Soldaten schieben einen Hubschrauber H145M LUH SOF über die Heckluke in einen A400M.

Logistik ermöglicht die schnelle Verfügbarkeit von militärischen Fähigkeiten – sowohl in der Landes- und Bündnisverteidigung, wie auch in den Auslandseinsätzen

Bundeswehr/Jane Schmidt

Ausblick des Stellvertreters des Inspekteurs

Der Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Dr. Ansgar Rieks, betonte in seinem Eröffnungsvortrag, dass der Ukrainekrieg „tektonische Veränderungen“ herbeigeführt habe. „Die Luftwaffe war und ist mit ihren inhärenten Fähigkeiten gefragt. Dabei war und sind insbesondere die Reaktionsfähigkeit und Flexibilität wichtig. Die Luftwaffe muss in der Zukunft im gesamten Fähigkeitsspektrum vollständig einsatzbereit sein und daher breit aufgestellt bleiben.“

Für die Einsatzbereitschaft, betonte der General, komme es auf die logistischen Konzepte der künftigen Fähigkeiten besonders an. Die tiefen Kenntnisse und Fähigkeiten der Logistik Luftwaffe seien darin zu verankern. Insgesamt müssen Kooperation mit Industrie und Wirtschaft bei zugleich gesicherter Einsatzfähigkeit die Grundlage bilden. „Darüber hinaus wird die Zukunft von einer umfassenden Digitalisierung auch im Bereich der Logistik geprägt sein.“ Die nächste Generation von Logistikern/Technikern in der Luftwaffe sei daher mit einer Vielzahl von digitalen Kenntnissen und Fähigkeiten geprägt. „Es kommt jetzt darauf an“, so Rieks, „diese schon sichtbare und vor der Tür stehende Zukunft aktiv und intelligent vorzubereiten.„

Der stellvertretende Inspekteur Luftwaffe spricht bei der Tagung Einsatzlogistik 2022.

Der Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Dr. Rieks, legte in seiner aktuellen Stunde den Fokus auf logistische Fähigkeiten

Bundeswehr/Ingo Tesche

Zusammengefasst ging von der diesjährigen Veranstaltung ein eindeutiges Signal aus: Logistische Fähigkeiten sind für den künftigen Beitrag der Luftwaffe zur Landes- und Bündnisverteidigung existentiell wichtig. „Diese Fähigkeiten erlangen ihre Wirkung dabei nicht per se und unverzüglich. Es sind oftmals viele kleine Schritte notwendig, die im Hintergrund laufen.“ fasste General Alder zusammen.

Die Tagung leistete aus seiner Sicht einen wichtigen Beitrag zur zwingend notwendigen Harmonisierung dieser vielen kleinen Schritte - oder einfach formuliert: Die logistischen Herausforderungen für eine moderne und schlagkräftige Luftwaffe der Zukunft sind auf den Punkt gebracht worden und mit höchster Priorität anzugehen.

von Pressestelle Luftwaffentruppenkommando   E-Mail schreiben

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